Wie stark macht Spinat?:Schlauer Popeye

Gar nicht mal so dumm, der Seemann mit Vorliebe für Spinat. Forscher haben herausgefunden, dass das Blattgrün tatsächlich die Muskeln wachsen lassen könnte.

Mirja Kuckuk

Kaum eine Dose Spinat in einem Zug geleert - und schon kann sich der kleine Seemann problemlos mit den größten Bösewichten prügeln. Als Kind bewunderte man Popeye; den Spinat auf dem Teller verschmähte man aber trotzdem. Schließlich handelte es sich bloß um einen Comic - kein Grund also, den Teller mit dem matschigen Grün aufzuessen.

Popeye; dpa

Hätten wir doch schon früher auf Popeye gehört ...

(Foto: Foto: dpa)

US-amerikanische Forscher führen nun handfestere Argumente für den Verzehr des Gemüses ins Feld, als es die Eltern früher taten.

Zwar versprechen die Wissenschaftler der Rutgers University in New Jersey nicht, dass der Gang ins Fitness-Studio nach der regelmäßigen Spinat-Dosis obsolet würde, doch immerhin bestätigen sie einen Zusammenhang zwischen Muskelaufbau und Spinatverzehr.

Das Team um Biologe Ilya Raskin hat in den Blättern pflanzliche Abwehrstoffe gefunden, die bestimmte Insektenhormone imitieren, sogenannte Ecdysteroide. Bei Fressfeinden der Spinatpflanzen haben diese Stoffe unangenehme Folgen.

Nicht so beim Menschen: Die Wissenschaftler extrahierten die Abwehrstoffe und fügten sie menschlichen Muskel-Kulturen bei. Das Ergebnis: Das Muskelwachstum wurde um 20 Prozent gesteigert.

Auch Ratten seien laut dem Journal of Agricultural and Food Chemistry0 dank Spinat-Spritzen stärker geworden.

Der Wunsch nach Muskelaufbau und die Liebe für Spinat muss allerdings gleichermaßen groß sein: Es bedarf mehr als eines Kilos Spinat pro Tag, um einen derartigen Effekt beim Menschen zu erzielen.

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