Wie fühlt sich das an?:Ein Sturz auf Skiern mit 140 km/h

Im Januar stürzte Skirennläufer Daniel Albrecht so schwer, dass er drei Wochen im Koma lag und sämtliche Erinnerung verlor.

Thomas Becker

Am 22. Januar 2009 stürzte der Schweizer Skirennläufer Daniel Albrecht im Abschlusstraining am Zielsprung der Streif, des legendären Weltcuprennens von Kitzbühel, so schwer, dass er danach drei Wochen lang in der Universitätsklinik von Innsbruck im Koma lag. Er hatte sämtliche Erinnerungen verloren.

Daniel Albrecht, Streif, Ski, dpa

Nach seinem schlimmen Sturz im Januar dieses Jahres will Skirennläufer Daniel Albrecht beim Riesenslalom schon bald wieder an den Start gehen.

(Foto: Foto: dpa)

Doch schon eine Woche, nachdem er aus der Klinik entlassen wurde, stand er wieder auf den Skiern. Wenn am kommenden Wochenende mit dem Riesenslalom auf dem Ötztaler Gletscher die neue Weltcup-Saison beginnt, ist der 26-Jährige vielleicht schon wieder am Start. Ganz kurzfristig will er entscheiden, ob er antritt oder nicht.

Den schlimmen Sturz von Kitzbühel beschreibt Daniel Albrecht heute so: "Von dem Tag, als ich diesen Sturz hatte, weiß ich überhaupt nichts mehr. An ein paar Sachen, die am Tag vorher passierten, kann ich mich aber noch erinnern. Ich kann mich auch an viel erinnern, was noch früher war, bin mir aber nicht zu 100 Prozent sicher, ob da noch irgendetwas ist, das ich nicht mehr weiß.

Gesehen habe ich den Sturz zum ersten Mal Mitte März, im Internet auf Youtube. Das war irgendwie komisch, denn die Ärzte hatten mir zuvor gesagt, das sei schwierig und ich solle den Sturz lieber nicht anschauen. Aber ganz vorsichtig habe ich es dann doch angeschaut. Ich hatte schon etwas Angst, dass irgendwelche Probleme auftauchen könnten.

Dann habe ich mich also selbst gesehen und den Sturz gesehen und dabei auch gemerkt und gesehen, dass ich es selber bin, der da stürzt, aber die Verbindung hat einfach total gefehlt. Es war, als hätte ich da jemand anderem, jemand fremdem beim Sturz zugeschaut.

Am Anfang nach dem Sturz ging es mir ja enorm schlecht, aber ich wusste nicht warum. Ich wusste auch nicht, was ich früher gemacht habe, dass ich da Skirennläufer war. Von daher gesehen, war dieses Ansehen des Sturzes wohl eher einfach."

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