Was ein Mann wissen muss:Der mit dem Grill tanzt

Wenn Sie ein Mann sind und wissen wollen, wie man wirklich cool ein Ei aufschlägt, richtig grillt, eine Boeing 747 landet und tanzt, ohne tanzen zu können, haben wir das richtige Buch für Sie.

Violetta Simon

Was muss ein Mann alles wissen - was ihn interessiert? Was ihn von einer Frau unterscheidet? Was von ihm erwartet wird? Eduard Augustin, Philipp von Keisenberg und Christian Zaschke sind der Sache nachgegangen und haben alles zusammengetragen, von dem sie glauben, dass es dem Mann von heute nützt.

die perfekte hausbar

Man kann die Getränke natürlich auch in Wassergläsern servieren. Dann kann man sich das mit der Hausbar aber gleich sparen.

Das beginnt schonmal damit, dass dieses Buch seinem Leser erspart, sich persönlich darum zu kümmern. Männer wollen ja immer alles selber können. Nur nachfragen wollen sie nicht, wenn es irgendwie geht. Für diesen unterhaltsamen Ratgeber sind die "Fußball Unser"-Autoren über ihren Schatten gesprungen und haben sich Rat geholt: bei Piloten, Köchen, Italienern, Fußballern, Baggerfahrern und Ärzten.

Bleibt die Frage: Warum eignet sich das Buch nicht auch für Frauen? Weil es Dinge gibt, die eine Frau wirklich niemals können muss. Sie muss nicht wissen, wie man eine Boeing 747 landet, wie man in die Fremdenlegion eintritt, wie man eine Fliege oder eine Krawatte bindet, wie man einen Aston Martin oder wenigstens einen guten Anzug kauft, wie man Papst wird, wie man nach dem Sex wachbleibt oder wie man bei der Geburt eines Kindes dabei ist, obwohl man es nicht selbst zur Welt bringt.

Um bei den Worten der Autoren zu bleiben: Dies ist ein Buch "für alle möglichen Arten von Männern. Für Jäger und Sammler, für feine Geister, für schwere Jungs, für Anpacker und die, die gut zuhören können, für die Stillen und die Bescheidenen, für die Lauten, für die Schüchternen, für Karrieristen, für Hänger, für erstaunlich lässige Typen, für Denker, für Abenteurer und sogar für Herren.

Jede Woche werden wir einen Themenbereich aus "Ein Mann. Ein Buch" vorstellen. Heute: Der Mann im Haus.

DIE HAUSBAR BESTÜCKEN

Sie können zu Hause ohne weiteres ein paar tadellose Drinks zubereiten, wenn Sie eine kleine, ausgesuchte Hausbar zusammenstellen. Eins jedoch sollten Sie beherzigen: Mixen Sie zu Hause keine Cocktails. Erstens haben Sie dann zu wenig Zeit für Ihre Gäste, zweitens müssen Sie große Vorräte halten, und drittens geht Ihnen spätestens bei der zweiten Runde das Eis aus, wenn Sie die Cocktails ordentlich mixen. Sollten Sie Lust auf Cocktails verspüren, gehen Sie an diesem Abend in eine Cocktailbar, das ist für alle Beteiligten das Beste. Mit einer sinnvoll zusammengestellten Hausbar können Sie jedoch so viele Getränke anbieten, dass Ihnen und Ihren Gästen die Cocktails zumindest einen Abend lang nicht fehlen werden.

Wegschmeißen Die Hausbar der älteren Generation bestand meist aus Asbach Uralt, Mariacron, einer etwas klebrigen Flasche Cassis, einer ebenfalls etwas klebrigen Flasche Bailey's, dazu dem aus dem Urlaub mitgebrachten Grappa, einem Kirsch und der Williams Birne. Damit kann man nichts anfangen. Sollten Sie über ein Arsenal dieser Art verfügen, behalten Sie nur, was Ihnen wirklich schmeckt, und misten Sie ansonsten aus. Eine neue und gute Auswahl an Getränken ist nicht teuer.

Die Grundausstattung Sie brauchen die Grundspirituosen, also: Wodka, Gin, Whisky (Bourbon und Scotch), Rum und Brandy. Wie immer gilt: Nicht das Billigste nehmen. Also als Wodka zum Beispiel Stolychnaja, als Gin empfiehlt sich unter anderem Tanqueray, als Bourbon beispielsweise Wild Turkey oder Maker's Mark, als Scotch ein 12-Jähriger, Rum von Havana Club, der Brandy sollte mindestens ein Carlos I. sein, besser ein Cardenal Mendoza. Selbstverständlich sind andere Marken ebenso benutzbar, sie sollten lediglich von gleicher oder besserer Qualität sein. Dazu passen gut eine Flasche Campari und die Vermouths: ein Martini Bianco, ein Martini Rosso und als trockenen Vermouth einen Noilly Prat. Allein damit können Sie unwahrscheinlich viele Drinks zubereiten.

Im Kühlschrank Ergänzend sollten Sie Ihren Kühlschrank ausstatten. Natürlich brauchen Sie Eis, und zwar mehr, als das eine Schälchen hergibt, das mit dem Kühlschrank mitgeliefert wurde, also mindestens fünf bis sechs dieser Schälchen. Immer sollten Sie eine Flasche Champagner im Kühlschrank haben, für alle Fälle. Außerdem Weißwein und trockenen Sherry, der zwar meist warm steht, aber in den Kühlschrank gehört. Zusätzlich Orangensaft, Bitter Lemon, Tonic, Ginger Ale und Mineralwasser oder Soda sowie zwei Zitronen und zwei Orangen. Damit sind Sie gerüstet und Sie können Ihren Gästen zum Beispiel einen Martini auf Eis als Aperitif anbieten, natürlich ein paar Longdrinks wie Gin Tonic, Wodka Lemon, Campari Orange und Cuba Libre (Rum mit Cola), aber auch einen Bourbon Highball oder einen Moscow Mule (beide mit Ginger Ale, Letzterer mit Wodka), einen Whisky Soda, einen Scotch auf Eis, einen Brandy zum Kaffee nach dem Essen und immer so weiter.

Im Glas Was jetzt noch wichtig ist: Sie brauchen Gläser. Und zwar: Longdrinkgläser, Whisky-Tumbler (wenn Sie Malt Whisky anbieten, vielleicht Nosing-Gläser), Champagner-Flöten, Cognac-Schwenker und Weingläser. Die Gläser sind wirklich wichtig, Sie wollen die Getränke ja nicht in Wassergläsern servieren. Dazu könnten Sie sich einen Eiskübel und eine Eiszange zulegen. Was das Ganze wirklich perfekt macht, ist ein Servierwagen. Da passt Ihre Hausbar drauf, und Sie können sie an den Ort des Geschehens rollen. Unten stehen die Flaschen und auf der oberen Fläche bereiten Sie die Drinks und sind dennoch bei den Gästen. Allerdings gibt es durchaus Männer, die lieber keinen Servierwagen in der Wohnung herumstehen haben. In diesem Falle empfielt es sich, in ein Sideboard oder gar einen Barschrank zu investieren. Die Kosten für die Hausbar sind überschaubar, und Sie werden so gut wie nie in die Verlegenheit geraten, nicht das richtige Getränk anbieten zu können - oder, ebenso wichtig, nicht das Richtige für Ihren eigenen Geschmack zu finden.

Lesen Sie weiter, wie man mit Flasche und Zeitung in kürzester Zeit Grillkohle zum Glühen bringt ...

Der mit dem Grill tanzt

GRILLEN - DIE CHILENISCHE METHODE

grillen auf chilenisch

Legen Sie die Rollen um die Flasche, verknoten Sie sie und schieben sie in Richtung Flaschenboden. Es entsteht ein Kamin.

Um Grillkohle möglichst schnell in einen Zustand zu bringen, der es erlaubt, den Rost und schließlich das Fleisch aufzulegen, gibt es zahlreiche zeitaufwendige, anstrengende und ungesunde Methoden. Fächern, fönen, Spiritus, Grillanzünder - alles Quatsch. Seit einiger Zeit findet sich im Grillfachhandel eine Auswahl an Anzündkaminen, die Erstaunliches leisten und die Kohle in wenigen Minuten grillfertig brennen lassen. Nach dem gleichen Prinzip funktioniert die chilenische Methode, zu der sie lediglich etwas Altpapier und eine Bier- oder Weinflasche benötigen.

Turm und Pyramide Stellen Sie die Flasche auf den Boden ihres Grills, in die Mitte. Nehmen Sie einen Bogen Zeitungspapier und rollen diesen der Länge nach auf. Die Rolle sollte nun noch ein- bis zweimal verzwirbelt werden: Fassen Sie sie an den Enden an und drehen Sie die Enden in entgegengesetzte Richtung. Legen Sie die Rolle nun um die Flasche, verknoten sie und schieben sie in Richtung Flaschenboden. Wiederholen Sie den Vorgang so oft, bis zirka sechs bis acht Rollen um die Flasche gewickelt sind. Nun schichten Sie Holzkohle oder Briketts um den Flaschenturm, bis eine Pyramide entstanden ist. Nehmen Sie nun vorsichtig - ohne die Pyramide zum Einsturz zu bringen - die Flasche heraus. Um den so entstandenen Kamin zu befeuern, reicht ein großes Streichholz, ein Papierstreifen oder ein Papierknäuel, das in den offenen Schacht geworfen wird. Die Kohle ist in wenigen Minuten so heiß, dass sie ausgebreitet werden kann.

Lesen Sie weiter, wie man wirklich cool ein Ei aufschlägt ...

Der mit dem Grill tanzt

eier aufschlagen

So beeindrucken Sie eine Frau einhändig: mit einem simplen Hühnerei.

EIER AUFSCHLAGEN

Ein Ei perfekt aufzuschlagen, also so, dass keine Bruchstücke der Schale mit in Schüssel, Pfanne, Teig oder Omelett kommen, hängt vom geeigneten Werkzeug, dem Einschlagwinkel und der Geschwindigkeit des Aufschlags ab. Die Universität Glasgow empfiehlt zum Öffnen eines Eis ein mittelschweres Messer mit einer flachen, dünnen, stumpfen Klinge. Diese Methode soll einen sauberen Bruch ohne bröckelnde Schalenstücke garantieren.

Mit einer Hand Und dann gibt es noch das Eierbrechen mit Stil. Dazu kommt nur eine Methode in Frage: Sie müssen das Ei mit einer Hand brechen. Üben Sie am besten an einem mittelgroßen Landei (53-63 Gramm), Güteklasse A. Große Eier werden hauptsächlich von alten, erfahrenen Legehennen gelegt, ihre Eier sind aber leider auch zerbrechlicher. Ihr Ei sollte also von einer Legehenne besten Alters stammen.

Halten Sie das Ei (als Rechtshänder) in der rechten Hand, die schmalere Seite des Eis wird zwischen kleinem Finger und Daumenballen eingeklemmt, das dickere Ende des Eis halten Sie mit Daumen, Zeige- und Mittelfinger. Schlagen Sie das Ei am Rand einer Schüssel oder Pfanne auf und halten es dabei immer noch so wie angegeben. Nicht loslassen. Öffnen Sie die Hand nur leicht, indem Sie die aus Daumen, Zeige- und Ringfinger bestehende Klammer vom Handballen wegbewegen. Schon nach wenigen Versuchen werden Sie mit Schnelligkeit und einer runden schönen Bewegung jeden, der Sie in der Küche beobachtet, beeindrucken können.

Lesen Sie weiter, wie man das einfachste Regal baut...

Der mit dem Grill tanzt

regal bauen

Das Prinzip des Dreisteins, genannt: Trilith.

DAS EINFACHSTE REGAL BAUEN

Das einfachste Regal ist billig, schnell gebaut und sieht gut aus. Sie brauchen dazu Holz, Spax-Schrauben und Ihren Akkuschrauber. Als Holz empfiehlt sich Birke Multiplex, zwölf Millimeter stark. Nehmen wir der Einfachheit halber an, Ihr Regal wird einen Meter hoch und einen Meter breit (die Maße können Sie natürlich variieren).

Erfahrungsgemäß ist es sinnvoll, die Fächer 33 Zentimeter hoch und 33 Zentimeter tief zu bauen. Sie brauchen nun also drei Bretter von einem Meter Länge und 33 Zentimetern Breite (wenn Sie das am Boden liegende Brett einfach weglassen) und dazu sechs bis sieben quadratische Bretter mit einer Seitenlänge von 33 Zentimetern. Am einfachsten ist es, Sie lassen sich das Holz beim Händler zuschneiden.

Das Regal wird tektonisch aufgebaut und sieht so aus: Die Trennwände werden oben und unten in die querliegenden Bretter geschraubt. Fertig. Diese Bauweise basiert auf dem Prinzip des Dreisteins, genannt: Trilith. Das Prinzip ist denkbar einfach: Man stellt zwei Steine auf und legt einen dritten quer darüber. Auf Malta sind viele Trilithen zu besichtigen, denn das Prinzip wurde dort oft im Tempelbau verwendet. Selbstverständlich können Sie das Regal auch aus MDF (mitteldichten Holzfaserplatten) bauen, dann könnten Sie die Trennwände auch kleben, statt sie festzuschrauben. Und natürlich lässt sich eine solche Konstruktion auch ganz traditionell aus Steinen errichten.

Lesen Sie weiter, wie man ein Loch bohrt ...

Der mit dem Grill tanzt

richtig bohren

Zwei Dinge braucht der Mann: Geduld und eine - wirklich - gute Bohrmaschine.

(Foto: Foto: dpa)

EIN LOCH BOHREN

Vermutlich ist es Ihnen auch schon passiert, dass Sie einfach ein kleines Loch in die Wand bohren wollten, tatsächlich aber einen faustgroßen Krater hinterlassen haben. Das liegt in der Regel daran, dass Sie die falsche Bohrmaschine benutzen. Sie brauchen unbedingt eine pneumatische Bohrmaschine, auch genannt: pneumatischer Bohrhammer. Eine Schlagbohrmaschine ist Unsinn, die können Sie bestenfalls dazu benutzen, mit einem Quirl Farbe umzurühren. Die pneumatische Bohrmaschine haut den Bohrer selber nach vorne (beim Schlagbohrer müssen dagegen Sie nach vorne drücken) - das hat den alles entscheidenden Vorteil, dass sie sehr langsam bohren können.

Der mit dem Grill tanzt

Langsam bohren Das ist im Grunde die wichtigste Grundregel: Bohren Sie so langsam es geht, insbesondere bei schwierigen Wänden in Altbauten. Setzen Sie die Maschine an, lassen Sie sie langsam laufen und haben Sie Geduld. Ihr pneumatischer Bohrhammer bahnt sich ganz allmählich den Weg nach vorn. Dass der Bohrer sich dreht und als Spirale geformt ist, liegt allein daran, dass der Abraum aus dem Loch transportiert werden muss. Um diesen aufzufangen, können Sie ein Kuvert oder einen Kaffeefilter unterkleben, oder Sie bitten jemanden, den Staub sofort mit dem Staubsauger abzusaugen (was allerdings nicht das Beste für den Staubsauger ist).

Die Ausnahme Wenn Sie in Fliesen bohren, kleben Sie einen Streifen Klebeband auf die Stelle, an der das Loch entstehen soll. Auf diese Weise verrutscht der Bohrer nicht. Bei Fliesen gilt mehr noch als bei schwierigen Wänden: äußerst langsam bohren. Auch in Plastik bohrt man langsam, gleiches gilt für Eisen. Wenn Sie in Eisen bohren, müssen Sie beständig für Kühlung sorgen (sonst wird der Bohrer erst heiß und dann sehr schnell stumpf). Besorgen Sie sich dazu eine Dose Schneidöl, die gibt es auch als Spray. Wenn Sie in Beton bohren, brauchen Sie keine Hemmungen zu haben, da können Sie auch mit Tempo zu Werke gehen. Und da jede Regel eine Ausnahme hat, ist das auch so bei der Regel vom langsamen Bohren: In Holz lässt man den Bohrer möglichst schnell laufen. Dazu nehmen Sie am besten nicht den Bohrhammer, sondern den Akkuschrauber (den sehr guten Akkuschrauber! Mit einem billigen werden Sie keine Freude beim Bohren haben).

Voll mit Holz Sollte das Loch in der Wand nun wider Erwarten nichts geworden sein, gibt es zwei Tricks, mit denen Sie sich helfen können. 01. Sie stifteln das Loch voll mit Holz, sprich: Sie pressen so viele Streichhölzer hinein wie möglich. Die Schraube können Sie dann direkt ins Holz drehen. 02. Sie besorgen sich Injektionskleber (PU-Kleber) und füllen reichlich davon ins Loch. Eher abzuraten ist von Schnellzement und Gips.

Die Texte sind dem Buch "Ein Mann. Ein Buch." von Eduard Augustin, Philipp von Keisenberg und Christian Zaschke entnommen. Erschienen bei Süddeutsche Zeitung Edition.

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