Was ein Mann wissen muss (6):Der Mann in Bewegung

Es gibt Fragen, auf die muss jeder Mann eine Antwort haben: Etwa wie man sich ein Sixpack zulegt, man einen Freistoß schießt oder mit welchem Auto der Mann immer eine gute Figur macht.

SICH EIN SIXPACK ZULEGEN Das Sixpack heißt im Deutschen noch nicht allzu lange Sixpack. Es hieß zuvor: Waschbrettbauch. Es handelt sich dabei um einen flachen, harten Bauch, dessen Musculus rectus abdominis stark ausgeprägt ist und nur von wenig Fettgewebe verdeckt wird. Die Bauchmuskulatur ist mehrfach gewölbt, oft je dreifach links und rechts, wobei die horizontalen Unterteilungen durch Zwischensehnen entstehen. Dies ergibt eine sechsfache Wölbung, wobei auch eine mögliche zweifache oder achtfache Wölbung - je nach Körperveranlagung ist beides denkbar - vereinfachend Sixpack genannt wird.

Sixpack, AFP

Sich ein Sixpack zulegen ist leider mit mehr verbunden als einem Gang zum Supermarkt.

(Foto: Foto: AFP)

Das Maßnahmenpaket Es gibt drei Maßnahmen, die zu befolgen sind, will man sich ein Sixpack alias Waschbrettbauch zulegen.

Die Ernährung Die erste lautet: ausgewogene Ernährung. Hierauf beruhen 70 Prozent des Sixpackerwerbs. Ausgewogene Ernährung geht so: Die Nahrungsbausteine Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate sind dem Körper in etwa der gleichen Menge zuzuführen. Das mag erstaunlich klingen, steht Fett doch im gleichen Ansehen wie die Hexenverbrennung. Es ist aber notwendig, Fett zu sich zu nehmen, um Fett abzubauen. Es geht dabei um gute, also ungesättigte Fette, die zum Beispiel in kalt gepressten pflanzlichen Ölen oder Nüssen stecken. Um die Fettressourcen angreifen zu können, ist zunächst der Kohlehydratspeicher des Körpers zu leeren.

Einen wichtigen Beitrag hierzu leistet - auch das mag paradox klingen - die Zuführung von Kohlehydraten, wobei allerdings zwischen kurz- und langkettigen Kohlehydraten zu unterscheiden ist. Nudeln, Reis, auch Vollkornbrot sind dem Erwerb eines Sixpacks eher hinderlich, kohlehydrathaltiges rohes Gemüse dagegen dienlich. Gemüse ist sogar wichtiger als Obst, da Obst Fruchtzucker enthält.

Eiweiß nun, Bestandteil Nummer drei, ist, in den richtigen Mengen zu sich genommen, ein Schlankmacher. Eiweiß ist in Fisch, weißem Fleisch und tatsächlich sogar im Ei enthalten. Ein Gramm Eiweiß gibt dem Körper 4,2 Kalorien, verbraucht aber bei der Verstoffwechselung 5,3 Kalorien. Eiweiß ist ein Baustein der Muskelbildung, und Muskeln sind Motoren der Fettverbrennung. Eine gute Frühstücksmischung wäre etwa ein ganzes Ei und vier Eiweiß ohne Dotter. Es ist festzuhalten, dass sowohl Fette als auch Kohlehydrate und Eiweiß in Glukose - Traubenzucker - umgewandelt werden. Entscheidend ist jedoch, dass der Blutzuckerspiegel durch die Nahrungsaufnahme nicht ins Unermessliche gesteigert wird, denn dann würde Insulin produziert.

Insulin ist ein körpereigenes Hormon, das die Fettzellen aufsperrt, durch die der Traubenzucker dann ins Zellinnere und von dort aus ins Bindegewebe gelangen kann, dorthin also, wohin er partout nicht gehört. Selbst Eiweiß wäre also schädlich, wenn es den Blutzuckerspiegel steigern würde, was wiederum bedeutet, dass zu viel Nahrung, egal welcher Art stets schlechte Nahrung ist. Eine vorgegebene Kalorienrichtzahl gibt es jedoch nicht, da ein körperlich arbeitender Mensch mehr Kalorien zu sich nehmen muss als etwa ein sitzend arbeitender Mensch.

Das Muskeltraining Die zweite Maßnahme zum Sixpack-Erwerb lautet: Die Kontur des Musculus rectus abdominis, die, ist sie sichtbar, Sixpack genannt wird, tritt nicht durch Bauchmuskel-, sondern durch Ganzkörpertraining hervor. Komplexe Übungen sind also von Vorteil, denn bei komplexen Übungen werden mehr Muskeln eingesetzt. Der Beinstrecker, eine Übung an einem Fitnessgerät, an dem das Bein gestreckt wird, ist weniger komplex als eine Kniebeuge, bei der sowohl Unter- als auch Oberschenkel- und Gesäßmuskeln eingesetzt werden. Je mehr Muskelgruppen eingesetzt werden, desto höher ist gegenüber isolierten Übungen der Verbrennungseffekt.

Die Wichtigkeit der Bauchübungen wird völlig überschätzt. Sie sorgen zwar unter anderem für eine bessere Rückenhaltung, durch die wiederum Bauchmuskelgruppen stärker hervortreten, doch tun sie dies nur, wenn das auf ihnen lagernde Fett verbrannt wird. Dies wird am besten durch eine Kombination von Übungen erreicht. Hierzu gehören neben Kniebeugen das Bankdrücken, der Klimmzug, der Latissimuszug und die Schulterpresse.

Das Kardiotraining Die dritte Maßnahme für den Erwerb des Sixpacks ist: intensives, aber kurzweiliges Kardiotraining. Kardiotraining heißt, sich auf ein Laufband zu stellen und zu rennen, wahlweise auch das Rudergerät oder den Fahrradhometrainer zu bedienen. Das Kardiotraining kann die Fettverbrennung um bis zu 50 Prozent beschleunigen. Die Verbrennung von 600 bis 800 Kilokalorien pro Stunde ist so möglich, und wird das Kardiotraining intensiv, also bei hohem Puls ausgeführt, stellt sich zudem ein Nachbrenneffekt ein, der auch am Tag nach dem Training anhält und durch den weitere Kalorien verbraucht und nicht hinzugewonnen werden. Bei Lauftraining, das eine Dauer von etwa 45 Minuten übersteigt, werden allerdings - unabhängig von der Intensität des Trainings - eher Muskeln ab- als aufgebaut. Intensives, hochpulsiges Training ist daher als sinnvoller anzusehen als niederpulsiges langes Training. Das Alter eines Trainierenden spielt dagegen keine entscheidende Rolle: Muskelaufbau wird zwar mit etwa 45 Jahren schwieriger, jedoch ist er nicht unmöglich, wenn er auch noch mehr Disziplin vor allem bei der Ernährung erfordert.

Zu beachten Das Training muss kontinuierlich gesteigert werden. Das bedeutet, wer sein Leben lang 30 Kilo stemmt, wird anfangs Muskeln aufbauen und sie später, steigert er das Gewicht nicht, wieder verlieren, da der Körper bereits an 30 Kilogramm gewöhnt ist. Also lautet die alles entscheidende Maßnahme: Disziplin.

Ein Plan für einen Trainingstag Morgens: Ein Glas warmes Wasser, das regt den Stoffwechsel an. Danach ein Ganzkörperworkout von 10-20 Minuten. Führen Sie dem noch nüchternen Magen dann sofort ein Proteingetränk zu (alternativ: Sojamilch), denn Eiweiß regt die Produktion des Wachstumshormons (STH) an, das, da es die Anzahl der Muskelzellen vervielfacht, für die Ankurbelung des Stoffwechselprozesses unentbehrlich ist. Zirka 15-30 Minuten später sollte man Mineralstoffe und Vitamine mit niedrigem glykämischen Index zu sich nehmen (wie Apfel, Beeren- und Zitrusfrüchte). Um die Hungerattacke zu bremsen und die Verdauung über den Tag anzuregen, sollten möglichst verschiedene Vollkornprodukte mit hohem Ballaststoffanteil gegessen werden (z.B. Müsli aus Biogetreide, Leinsamen, Kleie, Gerste, Sonnenblumen- und Kürbiskernen, sowie Vollkornbrot aus Dinkel oder Sechskorn), dazu ungesüßter Kaffee, Tee oder frisch gepresste Obstsäfte.

Mittags: Das Mittagessen sollte vielseitig und ausgewogen sein. Achten Sie auf eine hohe biologische Wertigkeit der Nahrung (hoher Eiweißanteil, welches im Körper besser verwertet werden kann, zum Beispiel eine Kombination aus tierischem und pflanzlichem Eiweiß). Kombinationen wie Vollkornkohlehydrate (Naturreis, Nudeln, Grünkern), Hülsenfrüchte (Erbsen, Bohnen, Linsen) und mageres Geflügel- oder Rindfleisch sowie diverse Fisch- und Wildsorten liefern eine hohe biologische Wertigkeit. Dazu: frisches Gemüse. Beginnen Sie mit einem Salatmix, für die Sättigung. Nach Wunsch ein Dessert - Trockenobst, Bitterschokolade oder frischer Obstsalat.

Abends: Am Abend setzt die Regenerationsphase des Körpers ein. Aktivieren Sie die dafür zuständigen Hormone, insbesondere Melatonin (das Anti-Aging-Hormon), indem Sie sich nur hochwertige Nahrungsmittel einverleiben. Nach einem Workout sollten Sie nur noch ein hochwertiges Eiweißpulver mit Vitaminen und Mineralstoffen sowie L-Carnitin zu sich neh-men. Um den Insulinspiegel möglichst niedrig zu halten, ist die Zugabe von einem Schuss frisch gepresster Zitrone zu empfehlen. Dabei kann auf Milch verzichtet werden. Alternativ können magere Milchprodukte (Hüttenkäse, Magermilchjoghurt, Magerquark) kombiniert mit Gemüse ohne hohen glykämischen Index (Aubergine, Tomate, Artischocke, Zwiebel, Blumenkohl, Kohlrabi, Oliven) oder Meeresfrüchte gegessen werden.

Zwischendurch:Wenn es nicht anders geht, greifen Sie auf einen Proteinsnack zurück, zum Beispiel Thunfisch in Wasser, fettarmen Eiersalat, gebratenes Hühnchen, Trockenobst oder Nüsse in kleinen Mengen. Variieren Sie täglich. Trinken Sie je nach Körpergröße zwischen eineinhalb und drei Liter Flüssigkeit am Tag, aber keine zuckerhaltigen Getränke.

Lesen Sie weiter, wie man Fussel im Bauchnabel findet

Der Mann in Bewegung

FUSSEL IM BAUCHNABEL FINDEN Immer wieder erscheint es wie ein Wunder: Dieses fein gewebte Bällchen aus Fusseln, das sich im Bauchnabel des Mannes findet. Eben, vielleicht vor wenigen Stunden, hat man ein Bällchen entfernt, und nun ist da schon wieder ein neues. Wo kommt es her? Das Thema beschäftigt nicht nur Millionen einfache Männer in aller Welt, sondern auch die Wissenschaft.

Bauchnabel,  iStockphotos

Über die Bauchbehaarung hangeln sich die Stofffussel zum Bauchnabel hoch und nisten sich dort ein.

(Foto: Foto: iStockphotos)

Eine Art Preisfrage In der Kategorie "Interdisziplinäre Forschung" ging der in Anlehnung an den Nobelpreis so genannte Ig-Nobel-Preis 2002 an Karl Kruszelnicki von der Universität Sydney für seine umfassende Studie zu Fusseln im menschlichen Bauchnabel. Er hatte erforscht, wer wann wie viele Fussel welcher Farbe im Nabel hatte. (Dem Ig-Nobel-Preis liegt ein kleines Wortspiel zugrunde, denn ignoble kann als "unwürdig" übersetzt werden. Es ist ein satirischer Preis, verliehen von der Universität Harvard, den die Preisträger mittlerweile sehr gerne annehmen. Schön zu wissen: In der Kategorie Technik ging der Preis im Jahr 2001 zu gleichen Teilen erstens an John Keogh aus Hawthorn in Australien, dafür, dass er in diesem Jahr das Rad zum Patent angemeldet hatte, und zweitens an das australische Patentamt, dafür, dass es ihm das Patent tatsächlich ausstellte.)

In einem Satz Karl Kruszelnicki hat, grob zusammengefasst, erläutert, dass Kleidungsfasern, die sich bei Bewegung durch Reibung von der Kleidung lösen, an Körperhaaren entlang in den Nabel wandern, wo sie sich wegen der bestehenden muldenartigen Vertiefung, aus der sie, sind sie erst einmal hineingelangt, nur schwerlich wieder herausfinden, sammeln und zu einem Fussel zusammenschließen.

Enge Kleidung Bauchnabelfussel bilden sich wahrscheinlicher, wenn man männlich und behaart ist. 96 Prozent der Bauchnabelfusselproduzenten haben zudem einen konkaven Nabel. Eng anliegende Kleidung befördert zudem den Transport von Stoff in den Nabel, denn auch die direkte Reibung von Kleidung und Nabel sorgt für Fussel. Dies kann als ausschlaggebend dafür angesehen werden, dass drei Prozent der Probanden in Kruszelnickis Studie, die angaben, sie seien unbehaart oder sehr wenig behaart, ebenfalls Bauchnabelfussel aufwiesen.

Schneckenspur Etwa 80 Prozent der Menschen mit Fusseln sind mit einer Schneckenspur ausgestattet, also mit einer Haarverbindung zwischen Schambehaarung und Nabel. Darauf ist die aggressivere Fusselbildung bei Männern als bei Frauen zurückzuführen. Generell nämlich haben Frauen Schambehaarung, die wie eine umgedrehte Pyramide oder eine Karte von Tasmanien aussieht, mit einer scharfen Kante am oberen Ende. Männer dagegen haben häufiger Schambehaarung mit einem sich nach oben zuspitzenden Ausläufer, der in vielen Fällen bis zum Nabel reicht. Über diesen Ausläufer werden die Stoffteilchen nach oben transportiert. Ein dicht bewaldeter Bauch befördert also die Bauchnabelfusselbildung, ein fast unbehaarter erzeugt nicht genug Antriebskraft. 40 Prozent der Versuchsteilnehmer, die am Experiment "Haarfreier Highway" teilnahmen und sich die Schneckenspur abrasierten, verzeichneten in der Folge weniger Bauchnabelfussel.

Statur, Hautfarbe und Schmuck Der Hauttyp - trocken, normal, fettig - spielt eine untergeordnete Rolle für den Fusselerzeugungsund -sammlungsvorgang. Die Körperstatur und, was man vielleicht als erwartbar bezeichnen kann, die Hautfarbe sind ebenfalls nicht ausschlaggebende Kriterien. Die Existenz von Nabelschmuck dagegen kann ebenso als relevante Größe erachtet werden wie die benutzte Waschmaschine. Ein Nabelpiercing verhindert die direkte Reibung zwischen Kleidung und Nabel, so dass die Stoffteile schwieriger in ihn hineingelangen können.

Heirat auf MELMAC Die Fernsehfigur Alf - ein haariger Außerirdischer´, der bei einer amerikanischen Familie lebt - hat einmal erzählt, dass die Eheschließung auf seinem Heimatplaneten Melmac durch den Austausch von Bauchfusseln vollzogen wird.

Jeder Mann sollte einen Freistoß beim Fußball schießen können. Wissen Sie wie's geht?

Der Mann in Bewegung

Freistoß,  iStockphotos

Ein richtig ausgeführter Freistoß folgt dem 1852 entdeckten "Magnus-Effekt".

(Foto: Foto: iStockphotos)

EINEN FREISTOSS BEIM FUSSBALL SCHIESSEN Der Freistoß ist immer ein erstaunlicher Moment im Fußball. Normalerweise sind 22 Mann in Bewegung und orientieren sich auf dem Spielfeld, sie sind Teil des Angriffs oder Teil der Abwehr, sie sichern den Raum oder laufen in Position, sie treiben den Ball oder setzen eine Grätsche an. Jeder tut irgendetwas auf dem Spielfeld, und selbst die Torhüter stehen selten bewegungslos. Alles fließt in einem Fußballspiel, und dann gibt es einen Freistoß - und alles ruht. Plötzlich wird das ganze Spiel verdichtet auf diesen einen Schuss. Die verteidigende Mannschaft stellt eine Mauer aus Menschen vor das Tor, und in der angreifenden Mannschaft schaut alles auf einen Mann: den Schützen. Eine besondere Zuspitzung auf diesen einen Schuss gab es zum Ende der Bundesligasaison 2000 /2001, als in der letzten Aktion des letzten Spieltages Patrick Andersson einen Freistoß für den FC Bayern ins Tor des Hamburger SV jagte und mit diesem Schuss die Meisterschaft zugunsten der Bayern entschied. Es ist also wirklich wichtig, dass in einer Fußballmannschaft jemand Freistöße schießen kann.

Direkt und indirekt Es gibt direkte und indirekte Freistöße. Beim indirekten Freistoß muss neben dem Schützen ein weiterer Spieler den Ball berührt haben, damit ein eventueller Treffer zählt - beim direkten ist das nicht nötig. Für beide Arten des Freistoßes gibt es Spezialisten. Zum indirekten Freistoß tritt fast immer der Spieler mit dem härtesten Schuss an. Zum direkten Freistoß tritt dagegen der Spieler mit dem meisten Gefühl im Fuß an. Einmal wirkt die Kraft, einmal wirkt die Kunst.

Wie der Ball liegen sollte Der ehemalige Bundesligaprofi Mehmet Scholl zählte zu den Künstlern am Ball und war ein hervorragender Freistoßschütze. Er kann erklären, warum die Spieler sich den Ball so lange zurechtlegen: Man legt den Ball so, dass man das Ventil nicht mit dem Schuh trifft, da der Ball am Ventil nicht ganz rund ist; er könnte also eine andere Flugbahn nehmen als gewünscht, wenn er dort getroffen wird. Das Ventil sollte auch nicht auf dem Rasen liegen. Bei Scholl kam hinzu, dass er das Ventil auch nicht sehen wollte. Also legte er sich den Ball so hin, dass das Ventil grob in Richtung Tor zeigte. Auch der ehemalige Profi Mario Basler legte sich den Ball sehr aufwendig zurecht, bei ihm war das allerdings eher Aberglaube.

Der Anlauf Schon Kinder lernen im Fußballtraining, das Standbein beim Schuss immer direkt neben den Ball zu platzieren, weil dann das Schussbein die größte Kraft auf den Ball wirken lassen kann. Das Problem: Der Ball wird zwar schnell, aber er fliegt meist nur geradeaus. Um einen Freistoß um eine Mauer herum oder über sie hinweg schießen zu können, muss man den Ball allerdings so treffen, dass man ihm einen Spin verpasst, ihn also um die eigene Achse rotieren lässt. Das geht besser, wenn man das Standbein nicht direkt neben den Ball stellt, sondern kurz davor. Man muss also darauf achten, dass der Anlauf kurz vor dem Ball endet.

Der richtige Dreh Wichtig ist, wie der Ball getroffen wird. Er soll ja seine gerade Flugbahn verlassen und einen Bogen beschreiben. Das dahinter steckende Phänomen ist der Magnus-Effekt, 1852 entdeckt von Heinrich Gustav Magnus: Dieser Effekt bezeichnet ein Phänomen der Strömungsmechanik, nämlich die Querkraftwirkung auf eine rotierende Kugel. Entscheidend ist, wie weit außen und wie fest der Ball getreten wird. Wenn man den Ball rechts von der Mitte trifft, dreht er sich im Flug um sich selbst nach links. Der Luftdruck auf der rechten Seite erhöht sich, und folglich beschreibt der Ball eine Linkskurve. Dafür gilt es, ein Gefühl zu entwickeln.

Immer wieder üben Im Training wird die Mauer durch eine Reihe von Plastikmännchen simuliert. Meist sind es fünf signalgelbe Figuren aus UV-beständigem, hitze- und kälteresistentem PVC, alle um die 1,80 Meter groß. Sie lassen sich mit Stahlnägeln im Boden fixieren und können in jeder erdenklichen Kombination gruppiert werden. Eines aber unterscheidet sie von echten Profis: Sie bleiben stehen, wohingegen Profis als Mauer in der Regel hochspringen. Mehmet Scholl hatte sich deshalb die Männchen auf dem Trainingsgelände des FC Bayern auf 2,20 Meter Höhe ausbauen lassen. So konnte er den Ball über eine angemessen hohe Mauer heben und die Flugkurve des Balls perfektionieren: Erst fliegt er hoch über die Mauer, dann senkt er sich ins Tor. Außerdem hatte Scholl die hohen Männchen meist für sich allein, weil kaum jemand mit den Riesen üben wollte: Die Erfolgserlebnisse waren zu selten.

Häßlers Kurve Der beste Freistoßschütze, den es laut Scholl in der Bundesliga bisher gab, war Thomas Häßler, ehemals Nationalspieler und Profi unter anderem beim 1. FC Köln, dem AS Rom und 1860 München. Häßler, erzählt Scholl, schickte den Ball auf eine eigenartige Flugbahn: In dem Moment, da er über die Mauer hinwegflog, befand er sich in einer Höhe von bis zu vier Metern. Noch kurz vor dem Tor flog der Ball immer noch, wie es schien, deutlich zu hoch. Doch dann senkte er sich im letzten Moment und zischte, wenn alles gut ging, ins Netz. Wie Häßler das gemacht hat, weiß nicht einmal ein Künstler am Ball wie Scholl.

Klingt einfach, doch man kann viel falsch machen - beim Kofferpacken. Lesen Sie hier wie's geht!

Der Mann in Bewegung

Koffer, iStockphotos

Koffer wollen überlegt gepackt werden - nach dem Sandwich-Prinzip.

(Foto: Foto: iStockphotos)

EINEN KOFFER PACKEN Zu Beginn steht die Wahl des richtigen Koffers. Sind Sie zu viel unterwegs, ist die Anschaffung eines Hartschalenkoffers angebracht (auch, wenn diese nicht immer schön sind), bevorzugt als Trolley, wobei unbedingt darauf zu achten ist, dass die Rollen leichtgängig, stabil und groß genug sind und dass der Griff Ihrer Körpergröße entsprechend weit genug herausgezogen werden kann und angenehm in der Hand liegt. Lederkoffer sind schöner, oft auch praktischer, da in ihren Außentaschen Zeitschriften und Unterlagen schnell griffbereit transportiert werden können - aber auch weniger stabil (bis ihr Koffer das Transportband im Ankunftsbereich des Flughafens erreicht hat, wird nicht gerade zimperlich mit ihm umgegangen). Zudem müssen Lederkoffer kühl und nicht zu trocken (also zum Beispiel im Keller) gelagert werden, da sonst das Leder leidet.

Die Basis Ganz nach unten in Ihren Koffer gehören der Kulturbeutel und die Schuhe. Damit sie ihre Form behalten (und um Platz zu sparen), sollten die Schuhe mit Strümpfen ausgestopft werden. Die Schuhspanner bleiben auf kurzen Reisen ausnahmsweise daheim, denn ein guter Holzspanner würde für zu viel Gewicht im Koffer sorgen.

T-Shirts und Unterwäsche Knitterfreie Wäsche, also T-Shirts, Unterwäsche, Pyjama oder auch Pullover bedecken die Schuhe. Diese erste Schicht wird zum Abschluss mit einem großen, weichen Handtuch belegt, das als unterer Schutz für alle Kleidungsstücke dienen wird, die leicht verknittern - später kommt ein weiteres Handtuch obendrauf. Stellen Sie sich eine Muschel vor, in der die darin liegende Perle durch zwei äußere Schalen geschützt wird.

Sakkos und Hose Ihre wertvollsten und am wenigsten knitterfreien Kleidungsstücke werden nun auf das erste Handtuch gelegt. Um zu verhindern, dass beim Auspacken ein scharf gezeichneter Falz vom Falten zu sehen ist, gibt es einen Trick: Eine Hose zum Beispiel bleibt faltenfrei, wenn sie zunächst halb in den Koffer gelegt, dann mit einem Pullover bedeckt und schließlich in dem Koffer gefaltet wird.

Hemden Legen Sie nun Ihre gefalteten Hemden in den Koffer und achten Sie darauf, dass diese nicht verrutschen können. Sie sollten sie durch das Auffüllen der Zwischenräume mit kleinen Gegenständen (Socken, Büchern, etc.) stabilisieren.

Der Abschluss Ein weiteres Handtuch (oder ein Mantel) bildet die letzte Schicht. Achten Sie beim Schließen des Koffers darauf, dass nicht zu viel Kraft aufgewendet werden muss. Nicht nur Ihre Kleidung ist in Gefahr, sondern auch die Schlösser des Koffers. Ein überpackter Koffer ist genauso wenig sinnvoll wie ein zu leerer Koffer. Packen Sie bei Bedarf lieber noch einen zweiten Koffer oder eine leichte Sporttasche.

Lesen Sie weiter: Die fünf Autos für den Mann

Der Mann in Bewegung

Aston Martin, iStockphotos

Wer als Mann diesen englischen Klassiker steuert, muss keine Stilkritik fürchten.

(Foto: Foto: iStockphotos)

DIE FÜNF AUTOS FÜR DEN MANN Viele Männer versuchen, sich über ihr Auto auszudrücken. Das ist natürlich Quatsch. Wer sich über sein Auto ausdrückt, sagt damit etwas anders über sich, als er sagen wollte. Die folgenden fünf Autos stehen und sprechen für sich. Wer als Mann einen dieser Wagen fährt, macht nicht allzu viel falsch.

Porsche 911 Carrera 3,2l • G-Modell • Baujahr 1983-1989 Optisch die Sportwagenikone der sechziger bis neunziger Jahre. Vollverzinkte Karosserie. Kaufen Sie die geschlossene Version, das Coupé. Zur Not den Targa, aber wirklich nie das Cabrio, denn das ist ein Auto für Söhnchen.

VW Golf Egal welches Modell. Mit Familie vielleicht lieber einen Kombi. Das ideale Auto für den Mann, der nichts beweisen muss.

VW Bus Wenn die Familie oder die Aufgabe wirklich groß ist. Wer ein Auto dieser Größe braucht, für den gibt es in der Summe der Eigenschaften einfach nichts Besseres.

Landrover Defender (und seine Ahnen) Optisch seit Ewigkeiten nahezu unverändert. All den lächerlichen SUVs an Charakter weit überlegen. Kein Statussymbol, ein Auto wie ein Werkzeug.

Aston Martin DB 5 Baujahr 1963-1965 Ungeheuer britisch. Gehört zum Schönsten, das Autobauer je geschaffen haben. Tief wummernder Sound, angenehm in den Bässen. Eine Wertanlage.

Eduard Augustin, Philipp von Keisenberg, Christian Zaschke: Ein Mann, ein Buch. Süddeutsche Zeitung Edition 2007

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