Sicher, manche erfolgreiche Bücher nerven. Aber viel schlimmer sind die, die es nie in Großauflage schaffen, wohl aber in großen Mengen in die Kinderregale. Bücher wie, hier nur als Beispiel, "Mit Fine und Paul durch den Advent": Weich gespülte Pseudogeschichten, in denen nichts, aber auch gar nichts passiert, das es wert wäre, erzählt zu werden, wenn es nicht die Vorlage für eine Illustrationsidylle liefern müsste.
Ja, kleine Kinder mögen es manchmal harmlos, aber da könnte man auch gleich den Ikea-Katalog vorlesen. Wahrscheinlich müssen die Zeichner und Autoren solcher Bücher im Akkord ein Buch nach dem anderen produzieren und haben deshalb noch nie einen Apfelbaum gesehen (der sieht in der Natur nämlich nicht aus wie eine Eiche mit Masern). Oder eine Familie, die nicht aus Papa, Mama, Sohn und Tochter besteht (doch, doch, das gibt es!). Oder, auch ein beliebtes Kinderbuch-Motiv, einen Fisch (macht selten Luftblasen, noch seltener "Blubb"). Die Lektoren haben vermutlich auch weder Zeit noch Lust, sich groß mit diesem Einheitsbuchbrei zu befassen, sonst wären nicht so oft Tippfehler drin. Verübeln kann man es ihnen nicht.