VIP-Klick: Robbie Williams:"Ich wollte Gary vernichten"

"Back for Good?" Nach der märchenhaften Wiedervereinigung enthüllt eine Dokumentation die unbeschönte Wahrheit über Robbie Williams und seine Versöhnung mit Take That.

Kathrin Hollmer

So ernst hat man Robbie Williams selten gesehen. In dem Doku-Film Look Back, Don't Stare spricht er über seine Trennung und Wiedervereinigung mit der Band Take That. Am Mittwoch feiert die Dokumentation in London Premiere und lässt auch die anderen Bandmitglieder zu Wort kommen. Der britische Sender ITV1 strahlt den Film am Samstagabend aus.

Robbie Williams will Hits schreiben

Robbie Williams mal ganz ernst: Ein Doku-Film enthüllt seine Trennung und Wiedervereinigung mit seiner ehemaligen Band Take That.

(Foto: dpa)

Mittelpunkt des Films sind Gary Barlow und Robbie Williams, die über ihre jahrelange Feindschaft sprechen. Die britische Tageszeitung The Sun zitiert Williams: "Mein Problem war immer Gary. Ich wollte ihn vernichten, ich wollte die Erinnerung an die Band zerstören." Williams war 1995 im Streit mit Barlow aus der Band ausgestiegen und hatte seine erfolgreiche Solokarriere gestartet. Als sich die Band 1996 trennte und sich Barlows Solokarriere verzögerte, machte Williams kein Geheimnis um seine Schadenfreude. Barlow: "Es war hart zu sehen, wie Rob mir immer weiter und weiter vorauseilte und ich immer zehn Schritte zurück lag." Schon zuvor war es so gewesen, dass Williams gerne auf seinem Bandkollegen herumhackte: "Sogar als Gary ganz unten war, habe ich nicht aufgehört."

Um ernste Themen geht es auch bei den Interviews mit den anderen Bandmitgliedern. Mark Owen erzählt von seinem Alkoholentzug: "Ich war zu einer Person geworden, die ich nicht wiedererkannte. Erst durch den Entzug konnte ich mein Verhalten hinterfragen", sagte der 38-jährige dem Magazin Radio Times. Im März hatte sich der Sänger freiwillig in eine Londoner Klinik begeben, nachdem er zugegeben hatte, alkoholabhängig zu sein und seine Frau mehrmals betrogen zu haben. Band-Kollege Jason Orange über Owens Entzug: "Wenn einer von uns litt, hatten wir oft keine Zeit, uns darum zu kümmern. Der Erfolg ging immer vor."

Take That war in den 1990er Jahren eine der erfolgreichsten Teenie-Bands. Fans hatten nach dem Ausstieg von Williams 1995 jahrelang auf eine Wiedervereinigung von Take That in der ursprünglichen Besetzung gehofft. 1996 trennte sich auch der Rest der Band und startete 2005 zunächst ohne Williams ein Comeback.

Robbie Williams schaffte als Solokünstler die größte Karriere von allen und stieg zum Weltstar auf. Besiegelt wurde die Wiedervereinigung im vergangenen September. Kurz darauf begannen Take That neue Songs zu schreiben und zu produzieren. 2011 gibt die Band Konzerte in Hamburg, Düsseldorf und München. Bereits im August 2010 nahmen sie gemeinsam einen Song mit dem sprechenden Titel Shame auf, in dem es um die jahrelange Fehde zwischen den beiden geht.

Am 4. Dezember wird die Band gemeinsam bei "Wetten, dass..?" auftreten. 1996 hatte die Band, damals schon ohne Williams, ihren letzten offiziellen TV-Auftritt vor ihrer Auflösung - ebenfalls in Düsseldorf. Vielleicht schließt dieser Auftritt den Kreis, Williams scheint es zu hoffen: "Wir brauchen uns nicht, wir wollen uns. Ich hoffe, dass sich diese Freundschaft irgendwie wieder neu belebt."

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