VIP-Klick: John Galliano:Hilfe vom Opfer

Nach seinen antisemitischen Beschimpfungen hat der ehemalige Dior-Chefdesigner John Galliano Unterstützung bekommen - von jemandem, von dem man es am wenigsten erwartet hätte.

Er beleidigte ein Paar mit antisemitischen Beschimpfungen und verlor dafür seinen Job als Chefdesigner von Dior. Nun hat John Galliano von unerwarteter Seite Unterstützung erhalten.

John Galliano

Ausgerechnet im Stil eines ultraortodoxen Juden erschien John Galliano im März 2004 - damals noch für Dior - auf dem Laufsteg der Pariser Schauen.

(Foto: AP)

Ausgerechnet der Mann, den der Brite angepöbelt hatte, nahm den 50-jährigen Modemacher in Schutz. "Ich glaube nicht, dass er rassistisch oder antisemitisch ist", sagte der Mann der Zeitung Le Parisien. "Für mich war das ein einfacher Streit in einer Bar. Ich will nicht, dass man ihn so zerstört."

Die wohlwollende Verteigigungsmaßnahme dürfte dennoch zu spät kommen. Der Kläger müsse seine Anzeige gegen Galliano aufrechterhalten, da die "juristische Maschine" bereits angelaufen sei.

Der Modemacher wurde heftig kritisiert, nachdem er Gäste in seiner Pariser Stammkneipe mit antisemitischen Äußerungen beleidigt hatte und später zu einer Gegenüberstellung musste.

Kurz nach dem Zwischenfall erschien auch noch ein Videoclip, das John Gallianos Äußerungen zu bestätigen scheint. In dem Film streitet er sich, offenbar betrunken, mit Gästen vom Nachbartisch und sagt unter anderem Sätze wie "Ich liebe Hitler" und "Leute wie ihr wären tot".

Gallianos Arbeitgeber Christian Dior zog daraufhin seine Konsequenzen und entließ seinen Chef-Designer. Durch die Äußerungen habe er alle Werte untergraben, für die Dior stehe.

Szene-Kenner vermuteten indes, Dior habe sich schon länger von dem exzentrischen Briten trennen wollen und der Vorfall wäre dem Modehaus gerade recht gekommen.

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