VIP-Klick: Alice Cooper:Spießer des Grauens

Blut, Monster, Guillotine - das ist die Schock-Rocker-Persönlichkeit des US-Stars Alice Cooper. Doch privat steckt in dem Künstler ein richtiger Langweiler: mit Golf, Mineralwasser und Bibelstunden.

Sex, Drugs and Rock'n'Roll - das war einmal. Zumindest den Drugs hat Schock-Rocker Alice Cooper abgeschworen. "Es war irgendwann einfach an der Zeit, diese alte Gewohnheit, meinen Geist Tag für Tag in Alkohol zu ertränken, über Bord zu werfen", sagt der 63-Jährige. "Es gab Phasen in meinem Leben, an denen ich keine Ahnung mehr hatte, wer ich eigentlich war und was ich da machte. Also musste ich zu mir selbst zurückfinden. Das konnte nur funktionieren, indem ich auf diesen Stoff namens Alkohol komplett verzichtete."

Alice Cooper schwoert auf Abstinenz

Lieb schaut er, gar nicht zum fürchten: Schock-Rocker Alice Cooper ist im echten Leben ein bekennender Spießer.

(Foto: dapd)

Auf der Bühne tobt sich der selbsternannte "Erfinder des Schock- und Gruselrocks" noch immer gehörig aus: Dick geschminkt reißt er Babypuppen die Köpfchen ab und lässt sich auf dem elektrischen Stuhl braten. Doch privat ist aus dem einstigen Skandal-Rocker längst ein erstklassiger Spießer geworden. Cooper, der eigentlich Vincent Damon Furnier heißt, ist seit 35 Jahren verheiratet, hat drei Kinder und spielt regelmäßig Golf.

In den siebziger Jahren erregte Cooper mit seinen Shows Aufsehen: Literweise floss das Blut, Schlangen, Monster und Riesenspinnen tummelten sich mit dem Sänger auf der Bühne. Kein Hindernis für den geläuterten Familienvater, heute in seiner Gemeinde im US-Staat Arizona Bibelstunden abzuhalten. "Alice hasst es, in die Kirche zu gehen, Vincent geht jeden Sonntag", nimmt Cooper selbstironisch auf seine "multiple Persönlichkeit" Bezug.

Am Donnerstag startet in Deutschland die "No More Mr. Nice Guy"-Tour von Cooper und seiner Band, die dem Künstler einiges abverlangt. Doch der Sänger fühlt sich "fit wie nie zuvor", er jogge täglich im Morgengrauen zehn Kilometer. Auch optisch gebe es nichts auszusetzen, gibt sich Cooper selbstbewusst: "Mal ehrlich, sieh mich an: Ich habe nach wie vor alle Zähne im Mund, mein Haar ist weiterhin ziemlich dicht. Das reicht, um immer noch auf die Bühne steigen zu dürfen, ohne peinlich zu wirken."

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