Umfrage zu Rassismus im Alltag:Deutsch-Türken werden häufig diskriminiert

Türkischstämmige Menschen erleben in Deutschland oft Alltagsrassismus. Wie eine repräsentative Umfrage ergibt, sind besonders häufig jüngere, gebildete Menschen betroffen. Doch es gibt nicht nur schlechte Nachrichten.

Menschen mit türkischem Migrationshintergrund sehen sich laut einer repräsentativen Umfrage oft mit Alltagsrassismus konfrontiert. In der Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts Info habe fast jeder Vierte angegeben, wegen seines türkischen Aussehens bereits in der Öffentlichkeit beschimpft worden zu sein.

In Auftrag gegeben hatte die Studie der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb). Befragt wurden 1011 Deutsch-Türken im Alter von mindestens 15 Jahren.

Jeder zehnte Befragte sei wegen seiner türkischen Abstammung sogar schon Opfer von Gewalt geworden, hieß es von den Autoren der Studie. Bei den 15- bis 29-Jährigen war es sogar jeder Fünfte. "Ein gefährliches Signal" nannte Info-Geschäftsführer Holger Liljeberg, dass insbesondere Jüngere und Gebildete Diskriminierung erfahren, die ein aktiver Teil der Gesellschaft sein wollen.

Während lediglich zehn Prozent der Befragten mit einem niedrigen oder ganz ohne Schulabschluss sagten, sie seien wegen ihres türkischen Namens bei einer Bewerbung abgelehnt worden, waren es bei den Befragten mit einem hohen Schulabschluss 30 Prozent.

Es gebe jedoch auch einen "deutlich positiven Trend": Im Vergleich zu den Vorjahren hätten die Diskriminierungserfahrungen spürbar abgenommen, berichten die Meinungsforscher.

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