Ultra-Trail am Mont Blanc:So weit die Füße tragen

Schweiß, Tränen, Verzweiflung: Im vergangenen Jahr gingen die Läufer beim Ultra-Trail rund um den Mont Blanc an die Grenzen ihrer Belastbarkeit.

Christian Penning

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Schweiß, Tränen, Verzweiflung: Im vergangenen Jahr gingen die Läufer beim Ultra-Trail rund um den Mont Blanc an die Grenzen ihrer Belastbarkeit.

Startvorbereitungen: Ein letztes Nickerchen -das letzte für die nächsten zwei Tage und zwei Nächte. Nur die besten Läufer schaffen die Runde um den Mont Blanc an einem Tag.

Penning, Mont Blanc

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Der weiße Riese: Bis auf 4810 Meter erhebt sich der Mont Blanc oberhalb von Chamonix. Ein Lawinenunglück mit acht toten Bergsteigern sorgte in den vergangenen Tagen für Schlagzeilen und machte einmal mehr deutlich, dass sich das Restrisiko am Berg nie ausschalten lässt.

Penning, Mont Blanc

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Auf geht's: Ein Schuss löst die merkwürdige Spannung, die über dem Ort liegt. Zum Start ertönt Vangelis, "Die Eroberung des Paradieses". Das Volk drängt durch die Gassen, ruft den Läufern ein "Bonne chance!" oder ein "Allez!" zu. Noch ist jeder ein Held. Noch leuchten die mehr als 2300 Augenpaare, noch sind die Beine ausgeruht, der Geist gierig auf ein Abenteuer.

Penning, Mont Blanc

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Heißhunger: Die Sonne am Dorfplatz von St. Gervais ist gerade untergegangen. Der erste Berg, die ersten 1000 Höhenmeter sind geschafft.

Auf langen Tafeln beidseits der Straße lädt ein üppiges Läuferbüffet zur Stärkung: warme Suppe, belegte Sandwiches, Kuchen, Riegel, Bananen. 39.000 Energie- und Müsliriegel, 900 kg Pasta, 1600 kg Käse, 8000 Liter Suppe, 3000 Liter Kaffee, 4500 Liter Energiedrinks und 20.000 Liter Mineralwasser stehen an 16 Verpflegungsstationen bereit.

Und trotzdem werden am Ende alle ausgezehrt sein. Kein Wunder, der Energiebedarf liegt bei 40.000 Kalorien.

Das ganze Dorf ist auf den Beinen, steht Spalier, klatscht, feuert an.

Penning, Mont Blanc

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Nachtschicht: Die Stirnlampe ist der beste Freund der Bergläufer in der Nacht. Steine, Stufen, Wurzeln am Weg sind nur schwer zu sehen. Auch wenn der Kopf längst müde ist, ist Konzentration gefragt.

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Morgenstimmung: Der Sonnenaufgang mobilisiert neue Kräfte. Für eine Weile sind die schweren Oberschenkel vergessen. Die Ultraläufer sind sich einig: So grausam das Streckenprofil ist, so herrlich ist die Berglandschaft. Das lässt sich nicht mal auf dem Foto festhalten. Das muss man einfach selbst erleben.

Penning, Mont Blanc

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Gut ausgerüstet: Trailrunning-Schuhe mit stabiler Profilsohle sorgen für guten Halt auf den Bergpfaden. Gamaschen verhindern, dass Steinchen in die Schuhe geraten. Das soll Blasen verhindern - was bei der Länge der Strecke aber kaum einem Läufer wirklich gelingt.

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Der Sieger: Vorjahresgewinner Marco Olmo auf den letzten Metern vor dem Ziel. Auf die Frage nach seinem Erfolgsgeheimnis antwortet der 60-Jährige: "Ich habe irgendwann mal auf einen Zettel geschrieben: 'Du musst laufen'. Inzwischen bin ich ziemlich alt. Ich hatte viel Zeit zum Laufen."

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Geschafft: Marco Olmo absolvierte vergangenes Jahr die 163 Kilometer in gerade mal 21 Stunden und 31 Minuten. Die Falten in seinem Gesicht sind während dieser Zeit tiefer geworden. Doch ein erlöstes Lächeln nimmt ihnen die Härte.

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Gezeichnet: Jens Lukas erreichte 2007 als Zweiter das Ziel. Der Deutsche zählt auch dieses Mal zu den Favoriten. Sein Motto: "Es ist schön draußen zu sein und sich mit anderen zu bewegen. Spaß am Laufen und am Training ist mir wichtiger als der Erfolg. Nur so kann ich es schaffen, auch noch bis ins hohe Alter zu laufen".

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Operation am offenen Zeh: Drei große Versorgungsstationen gibt es auf der Ultra-Trail-Strecke. Der Sanitätsbereich ist meist überfüllt. Krankenschwestern verarzten Blasen und tapen wundgescheuerte Stellen an den Füßen.

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Halbzeitpause: Noch ist das Rennen nicht vorbei. Eine Massage lockert die Muskeln, danach beginnt der Kampf mit dem Berg aufs Neue.

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Etwas Warmes braucht der Mensch: Die Blicke sprechen Bände. Wenn sie am letzten großen Versorgungspunkt im Bierzelt in Champex ankommen, fühlen sich die Läufer des Hauptfeldes einfach nur noch leer. Ans Maßkrugstemmen denkt da keiner. Ein Teller Suppe, ein Becher heißer Tee. Und dann muss es weitergehen. Irgendwie.

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Hand in Hand: Nach zwei durchlaufenen Nächten, nach Höhen und Tiefen, ist jede Motivationshilfe willkommen.

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So weit die Füße tragen: Auf den letzten Kilometern geht's bergab. Eine Erholung? Von wegen, für viele Läufer sind die Bergab-Passagen eine Tortur. Die Belastung für die Kniegelenke ist enorm, gerade auf den letzten Kilometern, wenn die Muskeln längst ihren Dienst quittieren möchten und nur der Kopf den Körper noch am Laufen hält.

Text: Christian Penning Fotos: Christian Penning

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