Stress und seine Folgen:Stressgeplagte Männer

Wer ist denn nun das starke Geschlecht? Forscher haben herausgefunden, dass Stress Männern psychisch stärker zusetzt als Frauen.

Männer sind einer Studie aus Dänemark zufolge möglicherweise stressanfälliger als Frauen. Psychische Anspannung verringert demnach die Lebenserwartung junger, gesunder Männer.

Stress; iStockphotos

Psychische Anspannung verringert auch die Lebenserwartung junger, gesunder Männer.

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Die Ergebnisse der großangelegten, sich über 20 Jahre erstreckenden Untersuchung seien ein weiterer Beleg dafür, dass psychische Belastungen, wie Stress, Angst oder Depression, wichtige Risikofaktoren für chronische Erkrankungen sind, teilte der Berufsverband Deutscher Internisten mit.

Der Befund widerspreche dem gängigen Klischee, Männer seien besonders belastungsfähig: In der Studie erhöhte Stress bei Männern die Sterblichkeit um 30 Prozent.

Auf die Lebenserwartung von Frauen wirkt er sich dagegen anscheinend nicht aus. Gestresste Männer sterben demzufolge häufiger an Erkrankungen der Atemwege, wie Asthma. Außerdem haben sie im Vergleich zu weniger gestressten Männern ein 1,5 Mal so hohes Herzinfarkt-Risiko und begingen etwa sechs Mal so oft Selbstmord.

Noch sei allerdings ungeklärt, ob Stress tatsächlich direkt die Entstehung chronischer Erkrankungen begünstige. "Eine andere Erklärung könnte sein, dass psychische Anspannung andere Risikofaktoren verstärkt oder den Verlauf einer bereits vorhandenen chronischen Krankheit verschlechtert.

So könnte Stress beispielsweise sowieso gestresste Menschen von körperlicher Bewegung abhalten sowie zum Rauchen animieren und so die Gefahr von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen", erklärt Professor Hans-Christian Deter.

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