Stilkritik zu Abschleppklamotten:Miley und ihr Glücksröckchen

Fast jeder hat so ein Teil im Schrank: Die Hose, das Shirt, das Kleid, das ihm in erotischer Hinsicht Glück gebracht hat. Worüber aber niemand spricht. Außer natürlich Miley Abrissbirne Cyrus.

Fast jeder hat so ein Teil im Schrank, doch nur wenige sprechen darüber. Ein Kleidungsstück, das man immer wieder herauskramt und mit diesem ganz besonderen Lächeln trägt, vielleicht auch mit ein paar Hintergedanken: Die Abschleppklamotte, das Shirt, das Kleid, die Hose, die dieser Nacht zum gewünschten Ausgang verholfen hat.

Über die besondere Eigenschaft des Kleidungsstücks spricht man natürlich nicht, schon, um die magische Wirkung nicht zu gefährden. Außer natürlich, man ist Miley Abrissbirne Cyrus.

Dank verzweifelter Eigen-PR und Instagram kennen wir nun auch die Abschleppklamotte des Ex-Teenie-Stars. Es ist ein unscheinbares Röckchen, das da ziemlich unmotiviert aus dem ausgewaschenen T-Shirt heraushängt. Schwarz, kurz, laschen Wellen.

"Wearing a skirt that got me lucky last time", hat sie zu dem Bild gepostet. Was, wie spätestens seit dem Lied von Daft Punk jeder weiß, nichts mit Glück haben im engeren Sinne zu tun hat.

Jetzt kann man sich fragen, ob eine Miley Cyrus, zumal mit diesem Lippenstift und diesen Netzstrümpfen unter dem Rock, tatsächlich auf die magische Wirkung des schwarzen Stofffetzen angewiesen ist, um nicht alleine nach Hause gehen zu müssen. Oder ob eine Frau, die einst nackt auf einer Abrissbirne schaukelte, überhaupt irgendwohin alleine gehen muss.

Aber gäbe es Statistiken über Glücksbringerröckchen würden sie deren positive Wirkung ganz bestimmt bestätigen. Das liegt gar nicht daran, dass Mileys Rock an sich besonders sexy wäre, er könnte auch bodenlang und blau-lila-gebatikt sein. Sein Geheimnis liegt im zurückliegenden Erfolgserlebnis: Was gibt es besseres für Selbstbewusstsein und Ausstrahlung als solche Erinnerungen auf der Haut?

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