Statistisches Bundesamt:42.000 Todesfälle durch Tabakkonsum

Die Zahl der Menschen, die an den Folgen des Rauchens gestorben sind, ist in den letzten zehn Jahren gestiegen. 2005 war Lungenkrebs bereits die vierthäufigste Todesursache in Deutschland.

Lungenkrebs ist die vierthäufigste Todesursache in Deutschland. Im Jahr 2005 starben insgesamt 40.641 Menschen daran, wie das Statistische Bundesamt am Freitag anlässlich des bevorstehenden internationalen Weltnichtrauchertages am 31. Mai mitteilte.

Der Tag wurde von der Weltgesundheitsorganisation WHO eingeführt. In Deutschland wird er vor allem vom Aktionsbündnis Nichtrauchen und der Deutschen Krebshilfe organisiert.

Die Zahl der Menschen, die insgesamt an Erkrankungen gestorben sind, die auf das Rauchen zurückgeführt werden können, beträgt 42.217, davon 30.347 Männer und 11.870 Frauen.

Neben Lungenkrebs waren dies Kehlkopfkrebs (1536 Sterbefälle) und Luftröhrenkrebs (40 Sterbefälle). Das machte insgesamt fünf Prozent aller Sterbefälle aus. 1985 starben an den oben genannten Krebsarten 33.967 Personen (28.274 Männer und 5693 Frauen) - damit lag dieser Anteil noch bei 3,7 Prozent.

Vor allem bei den Frauen gibt es einen deutlichen Anstieg. Während Lungenkrebs im Jahr 1985 den 19. Platz in der Rangfolge der häufigsten Todesursachen bei Frauen ausmachte, war er 2005 bereits die achthäufigste Todesursache.

Bezogen auf die Bevölkerung ist die Sterblichkeit in Bremen und dem Saarland mit 68 beziehungsweise 67 Sterbefällen je 100.000 Einwohner am höchsten, während in Baden-Württemberg (36 Sterbefälle je 100.000 Einwohner) und Bayern (37 Sterbefälle je 100.000) bundesweit die wenigsten Menschen an Lungenkrebs starben.

Generell starben die Betroffenen 2005 mit durchschnittlich 69,4 Jahren deutlich früher als der Rest. Das Durchschnittsalter der Gestorbenen insgesamt lag bei 76,4 Jahren.

Wie das Statistische Bundesamt berichtet, hat sich das Rauchverhalten in Deutschland deutlich verändert. 1996 wurden durchschnittlich täglich 372 Millionen Zigaretten konsumiert, 2005 waren es nur noch 263 Millionen Zigaretten.

Der Verbrauch von Zigarren und Zigarillos ist dagegen in diesem Zeitraum von vier Millionen Stück pro Tag auf elf Millionen angestiegen. Bei Feinschnitt hat sich der tägliche Konsum von 30 Tonnen auf 91 Tonnen erhöht, der Verbrauch von Pfeifentabak ist dagegen von drei Tonnen pro Tag auf zwei Tonnen gesunken.

Die häufigsten Todesursachen in Deutschland waren 2005 die chronische ischämische Herzkrankheit (80.998 Personen), akuter Myokardinfarkt (61.056 Opfer) und Herzinsuffizienz (47.939).

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