Star Wars:Kaufen du sollst

Yoda würde das so natürlich nie sagen. Aber der Disney-Konzern tut es. Und verdient mit "Star Wars"-Spielzeug sehr viel Geld.

Von Kathleen Hildebrand und Jürgen Schmieder

Egal, ob man im Internet unterwegs ist oder in der Stadt: Vor dem neuen "Star Wars"-Film "Das Erwachen der Macht" gibt es im Moment kein Entkommen. Vom 17. Dezember an wird er in den Kinos zu sehen sein. Und schon lange ist überall Werbung zu sehen. Nicht nur für den Film selbst, sondern auch für Spielzeug, Verkleidungen und Bücher. Auf ihre Wunschzettel für Weihnachten werden viele Kinder dieses Jahr einen Lego-Todesstern schreiben, eine Prinzessin-Leia-Actionfigur oder ein Lichtschwert aus Plastik. Die Firma Disney hat den neuen Film gemacht. Und sie hat schon etwa 225 Millionen Dollar (etwa 211 Millionen Euro) für Werbung ausgegeben. Das ist mehr als es gekostet hat, den Film zu drehen: Dafür wurden etwa 190 Millionen Dollar ausgegeben. Warum ist das so?

Filme wie "Star Wars", die sehr viele Menschen interessieren, bringen nicht nur an der Kinokasse viel Geld ein. Viel mehr verdient man mit dem sogenannten Merchandising (Englisch für Warenhandel), also mit dem Verkauf von Produkten wie Spielzeug, die mit dem Film zu tun haben. Zum Vergleich: "Star Wars" gibt es seit 39 Jahren. In dieser Zeit brachten Kinotickets für die sechs Filme etwa vier Milliarden Euro ein. Mit Spielzeug verdienten Firmen jedoch fast dreimal so viel: elf Milliarden Euro. Actionfiguren und Plastikschwerter machen viele Menschen also sehr reich. Mit Teil sieben der Weltraum-Saga soll besonders viel Geld verdient werden. Denn so viele "Star Wars"-Fans wie heute gab es noch nie. Wer die ersten Filme als Kind oder Jugendlicher gesehen hat, ist heute erwachsen und hat vielleicht genug Geld, um sich einen teuren BB-8-Roboter zu kaufen. Vielleicht hat er oder sie auch Kinder oder Enkelkinder, die selbst Fans sind.

Und nicht nur das: Es gab auch noch nie so viele "Star Wars"-Produkte zu kaufen wie jetzt. Neben Lego- und Actionfiguren kann man heute auch Bademäntel kaufen, die wie Jedi-Kutten aussehen. Einen Han-Solo-Kühlschrank, Förmchen für Todesstern-Eiswürfel, eine Lichtschwert-Grillgabel oder ein Kinderbett in Form von Han Solos Raumschiff, dem Millenium Falcon. Anfang September kamen auf der ganzen Welt neue "Star Wars"-Spielzeuge in die Geschäfte. Experten schätzen, dass Disney bis Weihnachten bis zu fünf Milliarden Dollar damit einnehmen könnte. Das ist mehr als das Doppelte der Summe, die der neue Film wahrscheinlich an den Kinokassen einspielen wird.

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