Sport:Auf die Plätze

Lesezeit: 2 min

Die Olympischen Sommerspiele 2016 sind eröffnet. Gastgeber Brasilien will mindestens eine Goldmedaille holen. Worin? Im Fußball natürlich.

Von Boris Herrmann

Eine Reise nach Rio de Janeiro lohnt sich immer. In der zweitgrößten Stadt Brasiliens ist es so warm, dass man fast jeden Tag schwimmen gehen kann. Sogar im Winter. Praktischerweise gibt es mitten in Rio einen der größten und schönsten Strände der Welt, die Copacabana. Es riecht ein bisschen nach Dschungel, in den Gärten wachsen Bananen, Mangos und Ananas. Auf den Stromleitungen klettern Äffchen, in der Kanalisation leben angeblich Krokodile. Im Moment sind Hunderttausende Menschen in Rio zu Besuch, allerdings nicht wegen der Äffchen, sondern wegen der Olympischen Spiele. Sie finden zum ersten Mal in einem Land in Südamerika statt. Endlich, sagen viele Brasilianer.

Die Olympischen Sommerspiele sind das größte Sportereignis der Erde. In diesem Jahr nehmen Athleten aus 206 Ländern teil. Erstmals ist auch eine Mannschaft aus Flüchtlingen dabei, die ihr Land wegen Krieg oder Hunger verlassen mussten. Das Besondere an Olympia ist außerdem, dass auch sehr kleine Nationen mitmachen dürfen, wie zum Beispiel Brunei in Südostasien oder der Inselstaat São Tomé und Príncipe, der bei Afrika liegt. Beide Länder haben nur einen einzigen Sportler nach Rio geschickt. Die beiden haben wahrscheinlich keine Chance, eine Medaille zu gewinnen. Darum soll es bei den Olympischen Spielen aber auch gar nicht ausschließlich gehen. Die Grundidee ist, dass sich Menschen aus aller Welt treffen, um gemeinsam ein großes Sportfest zu feiern. Das ist mit dem berühmten Spruch "Dabei sein ist alles" gemeint.

Natürlich träumen trotzdem die meisten Teilnehmer von einer Goldmedaille - oder zumindest von Silber und Bronze. Manche schummeln dafür auch. Wobei das Wort "schummeln" dafür zu niedlich ist, man kann auch einfach sagen: Sie betrügen. Immer wieder werden Athleten erwischt, die Dopingmittel genommen haben. Doping ist so eine Art Medizin, die macht, dass die Sportler schneller rennen oder schwimmen können. Es ist verboten, ungerecht und ungesund. Denn die Idee von Olympia ist ja, dass man der Beste ist, weil man vielleicht das größte Talent hat oder am besten trainiert hat. Viele Sportfans haben wegen der Dopingskandale die Lust an Olympia verloren. Dennoch werden die Spiele immer größer.

In diesem Jahr werden Medaillen in 28 Sportarten verteilt. Neu im Programm ist zum Beispiel Golf. Das war zuletzt bei den Olympischen Spielen 1904 in St. Louis dabei. Damals waren auch noch Tonnenspringen, Weitspucken und Sackhüpfen olympisch. Die Brasilianer interessieren sich natürlich ganz besonders für die Entscheidung im Fußball. Ihre Nationalelf war zwar schon fünf Mal Weltmeister, mehr als jedes andere Land. Eine olympische Goldmedaille hat Brasilien in seiner Nationalsportart aber noch nie gewonnen. Alle hoffen, dass es dieses Mal klappt.

© SZ vom 06.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: