Schlag auf Schlag:Anstoß fürs Herz

Heidelberger Forscher haben einen der Schalter entdeckt, die das Herz richtig ticken lassen. Es handelt sich um das Gen mit dem schönen Namen Shox2.

Fabian Seyfried

Seit Jahrmillionen verrichtet das Gen schon seinen Dienst in Wirbeltieren.

Schlag auf Schlag: undefined
(Foto: Foto: irisblende)

Doch wofür das Shox2 alles verantwortlich ist, ließ sich nur schwer bestimmen.

Eine lebenswichtige Funktion des Gens entdeckten nun Forscher des Universitätsklinikums Heidelberg: Ohne den Erbfaktor schlägt das Herz einfach nicht - der taktgebende Sinusknoten fehlt (Circulation 2007, online first).

Die Wissenschaftler produzierten Mäuse ohne Shox2 - und die starben bereits im Mutterleib an Herz-Kreislauf-Versagen. Ihr rechter Vorhof und der daran angeschlossene Sinusknoten entwickelte sich nicht richtig.

Auch beim Menschen wird dieses Gen sehr früh während der Embryonalentwicklung aktiv, erklärte Gudrun Rappold, Direktorin des Instituts für Humangenetik. Ein Fehler in diesem Gen könnte daher beim Menschen vergleichbar zur Maus zu einer Erkrankung des Herzens führen.

Bei Zebrafischen kam es ebenfalls zu Herzrhythmusstörungen, als die Forscher das Gen ausschalteten. Anhand der verschiedenen Tiermodelle wollen die deutschen Wissenschaftler zusammen mit niederländischen Kollegen die molekularen Stoffwechselwege entdecken, welche zu einem gleichmäßigen Herzschlag führen.

Rhythmusstörungen wie ein zu langsam, zu schnell oder unregelmäßig schlagendes Herz sind zum Teil nur vorrübergehend, können jedoch Anzeichen einer schwerwiegenderen Herzerkrankung sein. Diese und weiterführende Studien könnten Ansätze für neue Therapien vorbereiten.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: