Risiko im Büro:Gesundheitsrisiko Laserdrucker

In manchen Büros stehen echte Dreckschleudern: Wie eine Studie über die Emissionen von Druckern zeigt, sind manche Geräte genauso gefährlich wie die Gesellschaft eines durchschnittlichen Rauchers.

Marlies Michaelis

Er steht in fast jedem Büro und kann schon mal für ein schlechtes Raumklima sorgen: Der Laserdrucker. Die Wissenschaftler vom International Laboratory for Air Quality and Health untersuchten die Ausdünstungen von 62 Laserdruckern auf die Präsenz von besonders kleinen Teilchen hin. Diese Partikel mit einem Durchmesser von weniger als einem Mikrometer wurden zwar von den meisten Geräten gar nicht in die umgebende Luft abgegeben, acht der Testkandidaten lieferten jedoch geringe bis mittlere Werte und 13 Geräte stießen gar hohe Mengen der kleinen Teilchen aus, meldet der NewScientist auf seiner Website. Der Drucker mit den höchsten Emissionen lieferte dieselben Mengen an Feinstaubteilchen in dieser Größe wie ein durchschnittlicher Raucher. "Das sieht so aus als könnte da ein großes Risiko vorliegen", sagte Linda Morawska von dem Forscherteam.

Risiko im Büro: undefined
(Foto: Foto: irisblende)

Sie hält weitere Studien für erforderlich, sieht aber gleichzeitig die zuständigen Behörden in der Pflicht, die Emissionen von Laserdruckern zu begrenzen.

Eine Gesundheitsgefahr durch Laserdrucker sieht auch die Interessensgemeinschaft Tonergeschädigter (ITG). Die Gemeinschaft hat bisher 1500 Fälle bundesweit gesammelt, in denen Betroffene angeben, durch Tonerstaub geschädigt zu sein. Sie klagten über Symptome wie Husten, Atemnot, Kopfschmerzen und allergische Reaktionen.

Das Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit (GSF) betont, das Risiko einer möglichen gesundheitlichen Gefährdung durch Tonerstäube sei nach wie vor nicht abschließend geklärt. Studien an Menschen haben laut der GSF bedeutsame Auswirkungen der Emissionen gezeigt, bei Tierversuchen und in Untersuchungen an Zellen dagegen ist gemäß den Angaben des Forschungszentrums keine toxische Wirkung aufgetreten.

Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, hat mehrere Möglichkeiten: Die ITG empfiehlt, ganz auf Laserdrucker zu verzichten und statt dessen Tintenstrahldrucker zu verwenden. Einen völligen Verzicht auf Laserdrucker hält das Umweltbundesamt dagegen nicht für notwendig: Es empfiehlt, für eine gesunde Raumluft und zu Gunsten der Umwelt Laserdrucker einzusetzen, die mit einem "Blauen Engel" gekennzeichnet sind. Diese Geräte müssen emissionsarm sein. Die Nutzer könnten davon ausgehen, so das Umweltbundesamt, "dass diese Geräte wenig flüchtige organische Substanzen freisetzen - insbesondere kein Benzol und auch nur kleinste Mengen an Staub und Ozon".

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: