Schmachtwort der Woche:"Frauen werden immer ein Mythos sein"

Handtaschen, Essverhalten, Partnerwahl - es gibt so viele Dinge, die an Frauen rätselhaft sind. Nicht einmal einen Heiratsantrag können sie unkompliziert über die Bühne bringen. Und genauso muss es sein.

von Violetta Simon

Warum besitzt jeder Toaster mindestens zwei obere Hitzestufen, die man ohnehin nicht nutzen kann, weil sie den Toast doch nur verbrennen? Warum fressen Waschmaschinen Socken - aber nie paarweise, sondern immer nur eine? Warum war Kim Jong Il viermal verheiratet, Dieter Bohlen zweimal, George Clooney aber nur einmal? Das sind Rätsel des Alltags, denen sich der Mensch ausgesetzt sieht. Also, der weibliche jedenfalls.

Schmachtwort McConaughey Matthew

Das Schmachtwort kommt diesmal von Matthew McConaughey, der über Frauen rätselt.

(Foto: Sophie Kaiser; dpa)

Männer zerbrechen sich über solche Dinge nur selten den Kopf. Sie sind zu sehr mit anderen rätselhaften Dingen beschäftigt: den Frauen. "Ihr Frauen werdet immer ein Mythos für uns sein. Ein Rätsel, das wir wahrscheinlich nie ganz lösen können", sagte der Schauspieler Matthew McConaughey kürzlich im Interview mit der Gala. "Aber wir werden es weiter versuchen!"

Matthew spricht zweifellos aus Erfahrung. Als der Hollywoodstar an Weihnachten 2011 vor seiner Zukünftigen Camila Alves in die Knie ging, ihr einen Ring überreichte und einen Antrag machte, bekam er auch gleich eine Antwort - jedoch nicht die gewünschte. Ein "Ohgottja!!!" war es nicht. Ein eindeutiges Nein allerdings auch nicht. Mehr wollte er leider nicht verraten.

Matthew jedenfalls versuchte gelassen zu bleiben und sagte: "Schau, ich knie hier und bleibe noch eine Weile." Und während er so kniete und wartete, wird er vielleicht darüber gerätselt haben, warum die Sache schon wieder so kompliziert werden musste. Warum sie nicht einfach nicken und ihm um den Hals fallen konnte.

Mal ehrlich, so was kann sich nur ein Mann fragen. Eine bessere Gelegenheit, Bedingungen für das zukünftige Zusammenleben zu stellen, wird eine Frau schließlich so schnell nicht mehr finden!

Es gibt so viele Dinge, die Männer an uns Frauen nicht verstehen können oder wollen. Zum Beispiel, warum wir angeblich so viel unnützes Zeug in unseren Handtaschen herumschleppen (Also bitte! Glätteisen, Desinfektionsspray, Trockenfrüchte, Schirm, eine 1,5 Liter-Flasche Evian, die Taschenbuchausgabe von "Shades of Grey", Ersatzschuhe, feuchtes Toilettenpapier, Autoradio, selbstgekochte Marmelade, Handlocher, Zahnseide, Eiskratzer, Schüssler-Salze, Mondphasenkalender, batteriebetriebener Fusselentferner - das kann man alles gut gebrauchen!).

Ebensowenig können Männer verstehen, warum Frauen in einem Lokal stets behaupten, keinen Hunger zu haben und dann als Erstes den Teller ihres Mannes mit der Gabel attackieren, sobald sein Essen serviert wird (Ist doch klar: Was man nicht bestellt hat, macht auch nicht dick).

Warum immer die miesen Kerle?

Männer kapieren auch nicht, wieso Frauen sich immer wieder auf miese Kerle einlassen und anschließend bei den anständigen, die sie nie ranlassen würden, herumjammern (Hallo? Bei wem sollen wir uns denn sonst ausheulen?).

Oder warum Frauen alles dafür tun, gut auszusehen, sich dann aber bitter beklagen, wenn sie auf ihr Äußeres reduziert werden (Es ist doch wohl nicht zu viel verlangt, dass sich mal einer die Mühe macht, nachzusehen, ob hinter all der Schminke, zwischen Strähnchen und Louboutins, noch ein paar innere Werte zu finden sind).

Oder warum Frauen Zwiebeln, Kohlrouladen und Bier verschmähen und sich dennoch ständig derart aufgebläht fühlen, dass sie Tag für Tag teure Joghurtkulturen in Minifläschchen verzehren müssen (Das, meine Herren würde wir selbst gerne wissen!).

Eines der größten Rätsel: Wie man nur so lange im Bad brauchen kann, ohne anschließend erheblich anders auszusehen. (Was erwarten die eigentlich? Dass Lieschen Müller reingeht und zehn Minuten später Yu Wenxia, die amtierende Miss World, erscheint?) Das Geheimnis ist doch: Nur wenn wir nicht im Bad campieren, würden wir anders aussehen - nämlich behaarter, faltiger und grauer. Und wenn wir täglich dieses Ritual auf uns nehmen, dann nur, um diesen Grundzustand der Illusion zu erhalten!

Vermutlich war es eines dieser rätselhaften Dinge, die Camila durch den Kopf gingen, als Matthew McConaughey vor ihr kniete und sich wunderte, warum sie nicht endlich ja sagte. Vielleicht war ihm im Überschwang der Gefühle entgangen, dass sie gerade eine Tönung auf dem Kopf oder Enthaarungscreme unter den Achseln einwirken ließ und nicht wusste, wie sie die Situation - und ihre Haut - retten konnte, ohne den Mann ihrer Träume nachhaltig zu verstören.

Vielleicht war sie gerade auf dem Weg ins Bad gewesen und hatte jetzt nur einen Gedanken: Wenn ich das Zeug nicht in den nächsten zwei Minuten runterkriege, verbrenne ich! Ist es da ein Wunder, wenn Camila in dieser denkwürdigen Situation anders reagierte als erwartet? Wenn sie um eine kurze Bedenkpause bat und in Richtung Badezimmer verschwand, während der Brautwerber auf Knien wartete und so lange vor sich hin rätselte, bis seine Angebetete in gewohnter Schönheit wiederkehrte?

Auch wenn Matthew bis heute nicht versteht, was da los war. Manchmal ist es einfach besser, sich mit einem Mythos zu umgeben. Die Wahrheit ist nun mal nicht halb so schön wie das ratlose Gesicht eines Mannes.

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