Parapsychologie:Was tun, wenn es spukt?

Katze vor Straßenlaternen

Die einen tun paranormale Phänomene als Aberglaube ab, die anderen haben echte Ängste.

(Foto: picture alliance / dpa)

Immer wieder meinen Menschen, Gespenster zu sehen. Kaum jemand nimmt diese Angst ernst - bis auf eine Beratungsstelle in Freiburg, die auf parapsychologische Phänomene spezialisiert ist.

Von Harald Hordych

Wer spricht schon gern darüber, dass er einen Geist gesehen hat? Dass sich der Stuhl in seinem Schlafzimmer bewegt hat? Oder die Bettdecke in Flammen aufgegangen ist? So gut wie niemand. Also lieber kein Wort darüber verlieren, lieber verdrängen und wenn das nicht klappt: allein damit fertig werden.

Wenn es nämlich spukt, ist es keine Frage von sachlicher Erörterung, wie man den unerklärlichen Dingen auf die Spur kommen kann. Es ist auch nicht der Punkt zu klären, wer sich das nächste Mal womöglich mit auf die Lauer legt. Nein, wer plötzlich einen Schatten, einen menschlichen Umriss, eine Figur erblickt, die er noch nie gesehen hat und die überhaupt nicht das Geringste in seinem Lebensraum verloren hat, der weiß nicht wohin mit seinen Erfahrungen.

In Freiburg werden Menschen mit Geistererscheinungen beraten

Erzählt er davon, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass die Funktionsfähigkeit seiner Sinne, seines Verstandes und die Belastbarkeit seines psychischen Gleichgewichts massiv angezweifelt wird. Verständnis, Einfühlungsvermögen und ehrliches ernsthaftes Interesse treten eher in homöopathischen Dosen auf.

Und doch macht eine große Zahl von Menschen auch in Deutschland diese beängstigende, sie nachhaltig erschütternde Erfahrung. Und viele bleiben allein mit der Angst, gerade dabei zu sein, sich in eine andere Welt zu verabschieden - selbst wenn sie sich Menschen anvertrauen, die ihnen nahestehen.

Es gibt allerdings einen Ort in diesem Land zu dem Betroffene hingehen können wie sie sonst zu einem Arzt oder einem sozialen Beratungsdienst gehen können. Die Beratungsstelle für parapsychologische Phänomene in Freiburg. Nicht wenige nehmen stundenlange Fahrten auf sich, um endlich ernstgenommen zu werden, wenn sie sagen: Ich habe gestern Nacht ein Gespenst gesehen.

Der Schrecken aus dem Schrank

Es sind Menschen wie die 16-jährige Farnaz Azadi, die eines Nachts bei einem Urlaub in Portugal von einem Klopfen im Schrank und wackelnden Kissen geweckt wird. In der nächsten Nacht steigert sich der Schrecken noch: In ihrem Zimmer erkennt sie deutlich den Umriss eines vielleicht achtjährigen Kindes. Das Erlebnis verfolgt die junge Frau, aber sie weiß nicht, wie sie dieses Trauma, wie sie es selbst nennt, verarbeiten soll. Bis sie von dem Beratungsdienst erfährt und in einer Villa mit holzvertäfelten Wänden endlich offen reden kann.

Lesen Sie, wie Farnaz Azadi von Fachleuten wie der Pädagogin Sarah Pohl erfährt, wie sehr real Spuk sein kann und wie viele Menschen mit diesen Erfahrungen zurechtkommen müssen. Welche Botschaften Geister übermitteln und warum so oft junge Menschen mit solchen Phänomen fertig werden müssen. Und warum der real existierende Spuk auch sehr viel Gutes hat.

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