Online-Verhalten von Kindern:Messer, Schere, Surfen, Licht

Online-Verhalten von Kindern: Viele Kinder nutzen heute stark das Internet - das muss nicht heißen, dass sie dabei vereinsamen.

Viele Kinder nutzen heute stark das Internet - das muss nicht heißen, dass sie dabei vereinsamen.

(Foto: dpa)

Kinder in Deutschland sind im Surfen besser als im Basteln. Das ist kein Grund zur Beunruhigung - solange sie lernen, damit ebenso bedacht umzugehen wie mit der Schere.

Kommentar von Nadia Pantel

Fast jeder Zehnjährige in Deutschland ist regelmäßig im Internet unterwegs, sagt nun eine Studie über das Online-Verhalten von Kindern. Wer öfters Erziehern zuhört, weiß, dass heute die meisten Fünfjährigen souveräner mit einem Smartphone umgehen als mit einer Bastelschere.

Dennoch: Die Kinder von heute sind keine Cyber-Zombies. Es stimmt, dass ein regungsloses Kindergesicht in blauem Bildschirmlicht traurig aussieht. Und es stimmt auch, dass die Untiefen des Internets zum Fürchten sind. Aber das Internet ist ebenso wenig eine Insel, wie die Kindheit eine Insel ist. Das Verhalten von Kindern ist immer nur Spiegel des Verhaltens der Erwachsenenwelt. Kinder tun, was ihre Eltern tun: Sie vernetzen sich online. Sie informieren sich, spielen, lenken sich ab. Manche vereinsamen oder verrohen dabei. Wer aber davon ausgeht, dass dies für die Mehrheit der Kinder gilt, muss davon ausgehen, dass er auch selbst verroht und vereinzelt ist - oder er muss mit konsequentem Netzentzug leben.

Tatsächlich bietet die Studie eher Grund zur Zuversicht als zur Sorge. Denn sie besagt, dass fast alle Eltern die Internet-Exkursionen ihrer Kinder anleiten, begleiten und beschränken. Die meisten haben also verstanden, dass sie online das Gleiche tun müssen wie offline: Neugier fördern und Schutz bieten. Das gilt schließlich auch für den Umgang mit der Bastelschere.

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