Obst aus der Türkei:Bittere Birnen

Schläfrigkeit, Desorientierung, Sprachstörungen: Birnen aus der Türkei sind mit einem Pestizid behandelt, das dem Körper schaden kann.

Birnen aus der Türkei enthalten nach Angaben von Baden-Württembergs Agrarministerium oftmals ein in Deutschland verbotenes Spritzmittel. Regelmäßig würden bei türkischen Birnen erhebliche Rückstände von Amitraz entdeckt, teilte Minister Peter Hauk (CDU) mit.

Birne; iStockphotos

Amitraz statt Vitamine: Türkische Birnen sind mit Pestiziden gegen Spinnentiere belastet.

(Foto: Foto: iStockphotos)

Da davon auszugehen sei, dass die Birnen bundesweit vertrieben werden, forderte Hauk die Bundesregierung auf, sich für ein EU-weites Einfuhrverbot für türkische Birnen einzusetzen. Eine Gesundheitsgefahr beim Verzehr der Birnen sei nicht auszuschließen.

Denkbar seien Schläfrigkeit, Sprachstörungen und Desorientiertheit. Der Wirkstoff Amitraz wirkt als Insektizid (gegen Insekten) und Akarizid (gegen Spinnentiere) und ist in Deutschland seit einigen Jahren und in der EU seit Anfang 2008 nicht mehr zugelassen.

In Baden-Württemberg hätten Lebensmittelkontrolleure in diesem Jahr 65 Proben von Birnen aus neun verschiedenen Herkunftsländern genommen. Sämtliche 17 Proben türkischer Herkunft wiesen deutlich überhöhte Amitraz-Werte auf. Die zulässige Höchstmenge beträgt 0,05 Milligramm pro Kilogramm, das türkische Obst enthielt bis zu 2,9 Milligramm.

"Der Fall muss Konsequenzen haben", forderte Hauk. Für den Großmarkt Stuttgart sei bereits ein Handelsverbot erlassen worden. Mindestens 3,8 Tonnen belastetes Obst seien aus dem Verkehr genommen und würden vernichtet. (www.untersuchungsämter-bw.de)

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