Mobbing:Gewalt ohne Schläge

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An vielen Schulen ist Mobbing ein Problem - oft passiert das übers Internet.

(Foto: Sebastian Kahnert/dpa)

Heute gibt es an Schulen weniger körperliche Gewalt als vor 20 Jahren. Dafür gibt es aber mehr psychische Gewalt. Auch das Internet trägt dazu bei.

Von Kathleen Hildebrand

Wenn man geschubst, gehauen oder getreten wird, dann tut das weh. Aber wenn andere in der Schule schlecht über einen sprechen und im Internet Böses schreiben, dann ist das auch sehr schmerzhaft. Wissenschaftler von der Universität Potsdam und der Hochschule Magdeburg-Stendal haben jetzt herausgefunden, dass es an Schulen heute weniger körperliche Gewalt gibt als noch vor 20 Jahren. Dafür gibt es mehr psychische Gewalt. Ein anderes Wort dafür ist Mobbing.

Für die Studie haben die Wissenschaftler mehr als 2000 Schüler und 550 Lehrer in Sachsen befragt. Dabei hat sich auch herausgestellt, dass Lehrer es oft nicht merken, wenn einzelne Schüler in ihren Klassen ausgegrenzt und beschimpft werden. Das liegt unter anderem daran, dass viele Erwachsene nur an Prügeleien denken, wenn sie das Wort ,Gewalt' hören. Dabei gibt es viel mehr Möglichkeiten, anderen Menschen wehzutun. Durch das Internet haben diese Möglichkeiten noch zugenommen. Denn dort kann man schlecht über andere reden, ohne dass man sein Gesicht zeigen muss - und die gemeinen Dinge gleichzeitig an sehr viele Leute verschicken. Die Forscher empfehlen, dass man Lehrer besser dafür ausbilden sollte, Mobbing zu erkennen. Wenn sie es erkennen, können sie besser eingreifen.

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