Megan Fox:Sexsymbol aus Überzeugung

Vor ein paar Monaten wollte sich Megan Fox noch als ernstzunehmende Schauspielerin etablieren. Mit ihren neuen Thesen erreicht sie genau das Gegenteil.

U. Bretz

Megan Fox ist bereit, viel für ihren Beruf zu tun. Sonst hätte sie es kaum zu dem gebracht, was sie heute ist: von der Kandidatin eines provinziellen Talentwettbewerbs in Tennessee zu einem durchaus passablen B-Promi in Hollywood. Wie für B-Promis üblich, ist auch die 23-Jährige nicht für ihre schauspielerischen Fähigkeiten berühmt, sondern für ihren Sexappeal. Vor allem aber dafür, dass sie aussieht wie der Reserve-Klon von Angelina Jolie. 2008 wählte die Zeitschrift FHM sie dafür zur "Sexiest Woman in the World".

Megan Fox: Auf den Massenmarkt zugeschnitten: Schauspielerin Megan Fox bei der Fashion Week Paris.

Auf den Massenmarkt zugeschnitten: Schauspielerin Megan Fox bei der Fashion Week Paris.

(Foto: Foto: Getty Images)

Damit niemand auf die Idee kommen könnte, ihr bei so viel Schönheit das künstlerische Talent abzusprechen, verwies Fox sicherheitshalber gleich selbst darauf: "Man kann nicht 24 Stunden am Tag ein Sexsymbol sein." Um gleich darauf ihre eigene Professionalität anzuzweifeln: "Ich kann kein professioneller Star oder ein professionelles Sexobjekt sein. Das will ich mir nicht antun", sagte sie dem Internetdienst Femalefirst. Sie wolle einfach arbeiten und sich als Schauspielerin weiterentwickeln.

Als sie dann in einem Interview mit der britischen Zeitung The Sun auch noch verkündete, eine Phobie vor ihren eigenen Fotos zu haben, war man kurz davor, ihr das abzunehmen. So bescheiden, so sympathisch!

Aber der Planet Hollywood dreht sich schnell, und hey!, was interessiert Fox ihr eigenes Geschwätz von gestern. In einem Interview mit der Zeitschrift Bunte sieht die Welt in ihren Augen schon wieder ganz anders aus: Aufgabe junger Schauspielerinnen sei es, als Sexsymbol zu gelten, verkündet sie nun. "Wir werden auf einen Massenmarkt zugeschnitten. Wir sind eine Ware. Und mit nichts verkauft man ein Produkt besser, als durch Sex - Brüste, Beine, Po."

Für sie gehe dies in Ordnung, sagte Fox. "Ich fühle mich nicht sexuell ausgebeutet. Im Gegenteil: Ich tanke dadurch Selbstvertrauen."

Man könnte diese steile These als professionelle Souveränität deuten: Da hat eine erkannt, worum es in diesem knallharten Geschäft wirklich geht. Und sie ist sogar schlau genug, das gewinnbringend für sich auszunutzen.

Nur leider hat Fox nicht daran gedacht, dass auch sie eine Vorbildfunktion hat - vor allem für all die anderen Mädchen aus der Provinz, die bei Talentshows ihr Glück suchen. Und bei denen kommt nun vor allem eine Botschaft an: Es ist egal, wenn Frauen nicht viel können - so lange sie dabei nur gut aussehen.

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