Lebensmittelkennzeichnung:Geheim ist, was drin ist

Wieviel Fett steckt in der Mayo? Nach Willen des Bundesverbraucherministers müssen Hersteller von Lebensmitteln auch künftig keine Angaben über den Nährwert machen.

Bundesverbraucherminister Horst Seehofer (CSU) lehnt eine verpflichtende Nährwert-Kennzeichnung für Lebensmittel weiter ab. Die derzeitige freiwillige Vereinbarung mit den Lebensmittelkonzernen sei ein Erfolg, sagte Seehofer dem Münchner Merkur.

Durch einen nationalen Alleingang für eine verpflichtende Kennzeichnung entstünden dagegen "massive Wettbewerbsnachteile für die deutsche Wirtschaft", sagte Seehofer. Immer mehr Hersteller würden die wichtigsten Nährwerte auf ihren Verpackungen ausweisen.

Ampel zu simpel

Auch Forderungen nach einer "Ampel"-Kennzeichnung nach britischen Vorbild - wo die Nährwerte mit den drei Farben der Ampel auf den Packungen bewertet werden - wies Seehofer zurück. "Die Ampel aber ist zu simpel", sagte er. "Ein roter Punkt signalisiert: Hände weg! - obwohl ja auch Zucker und Salz in vernünftiger Dosierung notwendige Nährstoffe sind." Lebensmittel mit rotem Punkt seien nicht von vornherein schädlich. "Es kommt auf die Dosierung an", sagte Seehofer.

Mehrere Lebensmittelkonzerne hatten sich vergangenes Jahr freiwillig zur schrittweisen Einführung von Nährwertangaben auf der Verpackungsvorderseite verpflichtet. Politiker von Union und SPD kritisierten die freiwillige Kennzeichnung jüngst als unzureichend und teils das "Ampel-System gefordert.

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