Lebensmittel, die Spaß machen:Besser als ihr Ruf

Dickmacher, Zuckerbomben, Cholesterintreiber - Pizza, Süßigkeiten und Fleisch stehen oft in der Kritik. Doch auch sie haben ihre guten Seiten.

Mirja Kuckuk

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Lebensmittel, besser als ihr Ruf; iStockphotos

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Dickmacher, Zuckerbomben, Cholesterintreiber - Pizza, Süßigkeiten und Fleisch stehen oft in der Kritik. Doch auch sie haben ihre guten Seiten.

Fleisch Mit Fleisch stopfe man nicht nur den Magen, sondern verstopfe auch die Arterien. Tierische Produkte stehen leicht unter Generalkritik. Dabei ist Fleisch ein wichtiger Energielieferant: Sein Eiweiß macht uns schnell leistungsfähig, das enthaltene Zink stärkt unsere Abwehrkräfte und sein Eisen fördert die Blutbildung und den Sauerstoffttransport. Doch auf das gesunde Maß kommt es an: Zwei Mal pro Woche ein Stück fettarmes Fleisch hat noch keinem gesunden Menschen geschadet. Zu den "gesunden", da fettarmen Sorten zählen Rind- und weißes Geflügelfleisch.

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Pizza Wir lieben die Italiener dafür, dass sie uns die Pizza gebracht haben. Doch der herzhafte Teigfladen hat es in sich: Bis zu 1000 Kilokalorien verleiben wir uns mit ihm ein. Dabei ist Pizza nicht gleich Pizza. Besonders bei den Tiefkühlvarianten kann man unnötige Kalorien vermeiden - man muss nur die Nährwertangaben vergleichen. Einige Hersteller gehen sparsamer mit Fett um als andere. Der Belag spielt eine wichtige Rolle: Salami und Thunfisch sind besonders fetthaltig. Aber auch einige vegetarische Varianten werden - um den Geschmack zu verstärken - mit viel Öl und Käse versehen. Am besten man kauft sich eine Pizza Margherita und wertet sie selbst auf: mit fettarmem Kochschinken, frischem Gemüse, Rucola, ein paar Scheiben Mozzarella oder kalziumreichem Parmesan. Auf diese Weise kann auch Pizza zu einer ausgewogenen Mahlzeit werden.

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Schokolade Die Kalorienbombe schlechthin? Mitnichten! Eine halbe Tafel Schokolade hat rund 270 Kilokalorien, das entspricht einem großen Becher Sahnejoghurt. Dazu bringt die beliebte Süßigkeit gute Eigenschaften mit: Der enthaltene Pflanzenstoff Flavonol soll die Gefäße schützen, ihre Polyphenole sollen freie Radikale hemmen und somit vor Krebs schützen, Magnesium und Kalium wirken gegen Stress und das enthaltene Theobromin steigert - vergleichbar mit Koffein - die Konzentration. Wer keinen Spinat mag, kann zu Schokolade greifen: Sie enthält mehr Eisen als die grünen Blätter - 6,7 Milligramm im Vergleich zu 3,5 Milligramm pro 100 Gramm. Der enthaltene Zucker greift zwar die Zähne an, doch Schokolade besitzt auch Kasein, Kalzium und Phosphat, die den Zahnschmelz kräftigen. Trotzdem: nach dem Genuss das Zähneputzen nicht vergessen!

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Lakritz Entweder man liebt es oder man hasst es - Lakritz scheidet die Naschgeister. Diejenigen, die dafür schwärmen, können jedenfalls guten Gewissens genießen: Das süß-salzige Gummi, das aus der Süßholzwurzel gewonnen wird, wurde schon von den alten Ägyptern für seine heilende Wirkung geschätzt. Lakritz soll - auch aktuellen Studien zufolge - Hals und Magen beruhigen und dank seiner bakterienhemmenden Wirkung das Immunsystem stärken. Sekundäre Pflanzenstoffe wie das Glycyrrhizin sollen vor Krebs schützen und Herpesviren bremsen. Allerdings ist auch hier Genuss in Maßen geraten: Eben jener Stoff speichert Natrium und Wasser im Körper, was zu Bluthochdruck führen kann.

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Käse Käse ist mehr als nur Fett auf dem Brot. Er ist ein besonders guter Kalzium- und Phosphatlieferant. Unsere Zähne danken es uns, denn auf diese Weise wird der Zahnschmelz gegen Angriffe gestärkt. Auch unsere Knochen profitieren von der Kalziumzufuhr. Besonders viele Mineralstoffe liefern Emmentaler und Parmesan. Allerdings sind diese Hartkäse auch besonders fettreich mit 31,2 und 25,8 Gramm pro 100 Gramm, was 398 beziehungsweise 375 Kilokalorien entspricht. Dagegen besitzt cremiger Weichkäse wie Camembert oder Brie mit 285 Kilokalorien vergleichsweise wenig Fett, da sie wasserhaltiger sind. Zu den "Diät"-Sorten gehören Feta-Käse, herzhafter Harzer und körniger Hüttenkäse. Letztere besitzen nahezu kein Fett. Dennoch sollte man nicht vergessen: Fett ist ein Geschmacksträger und schließlich geht es ja auch um Genuss.

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Eier Die morgendliche Cholesterinfalle? Eier werden zu Unrecht verunglimpft. Zwar besitzt ein Ei, je nach Größe, bis zu 300 Milligramm Cholesterin, was bereits den Tagesbedarf deckt. Der Verzehr von ein bis zwei Eiern pro Tag steigert aber nicht automatisch den Cholesterinspiegel. Wer auf Eier verzichtet, senkt ihn auch nicht zwangsläufig. Forscher vermuten, dass das enthaltene Lecithin die Aufnahme des Cholesterins drosselt. Dafür besitzt das Weiß-Gelbe vom Huhn wertvolles Vitamin A, das gut für die Augen ist, und Vitamin K, das die Knochen stärkt. Weiterhin gehen Folsäure, Eisen und Kalzium auf das Mineralstoffkonto des Eies.

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Wein Als "French paradox" ist das Phänomen bekannt, dass Franzosen trotz ihres regelmäßigen Alkoholkonsums seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden als andere Nationen. Doch so paradox ist das gar nicht. Schließlich geht es unseren Nachbarn meist um ein Glas Wein zum Essen und nicht um sinnloses Betrinken. Letzteres würde auch den Franzosen nicht bekommen. So aber profitieren sie anscheinend von den wertvollen Inhaltsstoffen des Weins: Mit einem Viertelliter Weißwein lässt sich rund zwölf Prozent des Kaliumbedarfs pro Tag decken, er versorgt den Körper mit Magnesium (zehn Prozent), Eisen (zehn Prozent) sowie Mangan und Kupfer (bis zu 20 Prozent). Außerdem stecken in dem Rebensaft Vitamin C und das Nervenvitamin B6. Liebhaber dürfen zudem mit der cholesterinsenkenden Wirkung von Wein argumentieren.

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Bier Bier wird gern als "flüssiges Brot" bezeichnet. Besitzt ein Bier tatsächlich, wie behauptet, den gleichen Nährwert wie zwei belegte Brötchen? Nicht ganz. Ein kleines Pils hat sogar nur 43 Kilokalorien (kcal), während es eine Cola auf 57 kcal bringt. Selbst ein Glas Apfelsaft hat mit 50 kcal ein paar mehr. Zudem zählt Bier zu den isotonischen Durstlöschern. Allerdings sollten wirklich ambitionierte Sportler erst nach getaner Arbeit zum Bier greifen - und dann zur alkoholfreien Variante.

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Kaffee Das wird alle freuen, die ohne Kaffee morgens keinen Schritt vor die Tür wagen. Ihr Tag beginnt gar nicht so ungesund, wie häufig angenommen. Kaffee, gern verschrien als Flüssigkeitsvernichter, hat durchaus positive Eigenschaften: Er ist gut für Herz und Leber. Kaffee fördert nicht nur die Konzentration, sondern soll vor Altersdiabetes, Alzheimer und Leberzirrhose schützen. Dabei spielt vor allem das Koffein eine wichtige Rolle. Drei bis fünf Tassen täglich reichen, um das Krankheitsrisiko zu senken - bis zu 80 Prozent sind es bei der Leberzirrhose. Das eine oder andere Glas Wasser sollte man aber nebenbei trotzdem trinken.

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Salz Wir essen zu viel Salz und jagen damit unseren Blutdruck in die Höhe. Dieser medizinisch erhobene Zeigefinger ist allgegenwärtig. Dennoch darf Salz auf keinen Fall auf der Zutatenliste des Tages fehlen. Durch Schwitzen - im Alltag und Sport - verliert der Körper Salz. Laufprofis raten deshalb zu leicht gesalzenem statt gesüßtem Wasser, um den Flüssigkeitshaushalt auszugleichen. Wer viel trainiert, verliert bis zu 20 Gramm des Minerals. Bei der Wahl des Salzes gibt es qualitative und preisliche Unterschiede. Meersalz, reich an Fluorid und Jod ist sicherlich hochwertiger als Salinensalz. Teure "Himalaya"-Salze hingegen kann man sich sparen. Der Name klingt exotisch, doch dahinter steckt meist herkömmliches Salz, nicht gesünder oder salziger als herkömmliches.

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Tiefkühlkost Frisch aus dem Garten auf den Tisch ist natürlich am besten - aber wer hat schon ein Beet direkt vor der Tür? Möhren aus dem Glas und Obst aus der Dose mögen zwar praktisch sein, doch sind sie alles andere als ein wertvoller Beitrag zur Ernährung. Und Tiefkühlkost? Studien der Universität Hamburg und der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg haben gezeigt, dass frisch geerntetes und eingefrorenes Gemüse seine Vitamine und Nährstoffe auch über einen längeren Zeitraum behält. Bohnen aus der Tiefkühltruhe bewahren auch nach einem Jahr bis zu 80 Prozent ihres Vitamin-C-Gehalts. Frisch gekaufte Bohnen verlieren dagegen nach wenigen Tagen im Kühlschrank ihre gesunden Inhaltsstoffe. Der Griff in die Tiefkühltruhe ist also eine praktische Alternative zu Omas Gemüsegarten!

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Eiscreme Nicht nur im Sommer eine beliebte Süßigkeit - Eis in all seinen Variationen schmeckt fast jedem jederzeit. Doch wie gesund ist die kalte, zuckerige Creme? Milchspeiseeis enthält - dank der enthaltenen Milch - viele Nährstoffe und Vitamine. Zwei Kugeln Eis versorgen den Körper mit 300 Milligramm Kalzium. 1000 Milligramm beträgt der Tagesbedarf dieses Zähne, Knochen, Muskeln und Nerven schützenden Mineralstoffs. Wie hoch die Kalorienzufuhr ist, entscheidet man selbst mit der Wahl der Sorte: Erdbeer- und Vanilleeis enthalten weniger Fett als etwa Nuss, Schokolade oder Tiramisu. Die wenigsten Kalorien besitzen Frucht-Sorbets - doch da sie aus Wasser hergestellt sind, zählen sie nicht für den Kalziumhaushalt.

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(sueddeutsche.de/Text: Mirja Kuckuk/bre/bgr)

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