Lebensgeschichte nach Vergewaltigung:Mutter trifft Tochter nach fast 80 Jahren

Die unglaubliche Lebensgeschichte der Minka Disbrow: 1928 wird sie vergewaltigt, wird schwanger, muss ihr Kind zur Adoption freigeben. Erst mit 94 Jahren trifft sie ihre leibliche Tochter wieder - und findet heraus, dass auch ein Astronaut zu ihren Nachkommen gehört.

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Die unglaubliche Lebensgeschichte der Minka Disbrow: Mit 17 Jahren wird sie vergewaltigt, wird schwanger, muss ihr Kind zur Adoption freigeben. Erst mit 94 Jahren trifft sie ihre leibliche Tochter wieder - und findet heraus, dass auch ein Astronaut zu ihren Nachkommen gehört.

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Mittlerweile ist die Rentnerin 100 Jahre alt - die meiste Zeit ihres Lebens allerdings wusste sie nicht, was aus ihrer Tochter geworden war. Trotz der brutalen Vorgeschichte ließ die Liebe zu dem Kind offenbar nie nach - Disbrow behielt ein Schwarz-Weiß-Foto der Tochter bei sich. Bis im Jahr 2006 das Telefon klingelte und ihr bisher oft hartes Leben eine unglaubliche Wendung nahm.

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Disbrow, Tochter holländischer Einwanderer, hatte ihre Kindheit als Melkerin auf einer Farm in South Dakota verbracht. Weiterführende Schulbildung bekam sie nicht, nach der achten Klasse musste sie von der Schule abgehen. Im Jahr 1928 wurde ihr Leben zerstört.

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Die 17-jährige Minka und eine Freundin wurden nach einem Picknick von mehreren Männern vergewaltigt. Minka Disbrow, die noch nicht einmal aufgeklärt war, wusste nicht, was mit ihr passierte, als sich ihr Körper wenige Monate später veränderte. Ihre Mutter und ihr Stiefvater schickten sie fort, in ein Heim für Schwangere. Dort brachte Disbrow ein blondes Mädchen zur Welt und taufte sie auf den Namen Betty Jane. Die junge Mutter hätte das Kind gerne behalten, aber damals galten rigide gesellschaftliche Konventionen: Ihre Eltern wollten sie mit dem Kind nicht wieder auf dem Hof sehen. Ein Pfarrer adoptierte das Mädchen.

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Ds Leben ging weiter. Disbrow heiratete einen Obstverkäufer und späteren Kriegspiloten, sie bekamen zwei Kinder. Sie arbeitete in unterschiedlichen Berufen, als Schneiderin und Verkäuferin und in verschiedenen Städten. Schließlich zog sie nach San Clemente, eine Autostunde von ihrer Heimat San Diego entfernt.

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Jedes Jahr, so erzählte Disbrow verschiedenen Medien, dachte sie am 22. Mai, dem Geburtstag ihrer Tochter, an das Mädchen, das sie nicht aufziehen durfte. Und hoffte im Stillen, es wieder zu sehen. Am 2. Juli vor fünf Jahren wurde ihr Wunsch erfüllt. Ein Mann meldete sich bei ihr am Telefon und befragte sie über ihre Vergangenheit. Dann folgte, was die Rentnerin kaum zu hoffen gewagt hatte: Der Fremde fragte, ob sie Betty Jane wiedersehen wolle.

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Minka Disbrow konnte kaum fassen, was ihr da erzählt wurde. Der Mann namens Brian war der Sohn ihrer Tochter, die als Ruth Lee in Alabama aufgewachsen war. Zu Disbrows Enkelkindern gehöre auch der Astronaut Mark Lee, der vier Space-Shuttle-Flüge hinter sich und den Erdball 517-mal umkreist hatte. Ruth Lee hatte offenbar bereits als Kind von ihrer Adoption gewusst und war glücklich aufgewachsen.

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Disbrow hatte nie von dem neuen Namen ihrer Tochter gewusst, auch wenn sie über die Jahre Dutzende Briefe an die Adoptionsstelle geschickt hatte und diese auch lange Informationen über den Entwicklungsstand des Kindes weitergab.

Und die Ruth Lee alias Betty Jane begann erst, nach nach ihren leiblichen Eltern zu suchen, als sie schon selbst über siebzig war, Herzprobleme hatte - und ihre Ärzte weitere Informationen über die Krankheitsgeschichte in ihrer Familie einforderten. Lees Sohn Brian war selbst überrascht, als er nach einer kurzen Recherche in einem Web-Verzeichnis die Adresse von Disbrow fand. "Ich hielt meinen Atem für eine Sekunde an", erinnert sich der Mann.

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Doch bereits einen Monat nach dem ersten Kontakt flogen Ruth und Brian Lee nach Kalifornien, um Disbrow zu treffen - seitdem hat sich die biologische Familie mehrfach gesehen. Und Disbrow hat damit begonnen, ihr Leben als Geschichte der Hoffnung weiter zu erzählen. Diana Huhn, eine weitereTochter Disbrows, sagte der Huffington Post, die Familienzusammenführung habe für ihre Mutter eine Lücke gefüllt. "Ich habe meine Mutter nie so glücklich gesehen", sagte Huhn amerikanischen Medien.

© Süddeutsche.de/dapd/grc/leja
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