Ku-Klux-Klan in Deutschland:Maskenmänner

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Der Ku-Klux-Klan hat deutsche Rechtsextremisten seit jeher fasziniert, (Foto: Getty Images)

Der Ku-Klux-Klan ist nicht nur in den USA aktiv. Seit fast 100 Jahren gibt es den Rassistenklub auch in Deutschland.

Von Frederik Obermaier und Tanjev Schultz

Der Mob kennt keine Gnade: In "Ollis Disco" umringen 18 Neonazis den Nigerianer Steve Erenhi. Der Lehrer wollte sich an diesem Abend im Mai 1992 im brandenburgischen Wendisch Rietz eigentlich nur amüsieren, ein bisschen tanzen. Nun aber hält ihn ein Neonazi im Schwitzkasten. "Den Neger mache ich platt", kündigt einer der Angreifer an. Die Menge johlt, während Erenhi nach draußen gezerrt wird. Wie ein Gericht später rekonstruieren wird, schwingt sich ein Mann zum Führer der Meute auf und ruft laut und immer wieder: "Ku-Klux-Klan! Ku-Klux-Klan!" Jemand brüllt: "Aufhängen, das Schwein!" Der Mob schlägt Erenhi bewusstlos, schleppt ihn aus der Disco zu einem See. Ein Skingirl fragt, ob jemand Benzin dabeihat, um "die Kohle" anzuzünden. Als der Versuch misslingt, die Jacke in Brand zu setzen, folgt ein neuer Vorschlag: "Ertränken, das Schwein!"

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