Klassische Designstühle:Das Auge sitzt mit

Erst schauen, dann niederlassen: Die Entwürfe der großen Designer aus dem 20. Jahrhundert sind alles andere als von gestern.

Violetta Simon

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Plüschsessel war mal - wer Zeichen setzen will, lässt sich nieder auf den Entwürfen großer Designer aus dem 20. Jahrhundert. Und die sind alles andere als von gestern.

Stuhl 3107 von Arne Jacobsen Die Entwürfe des Dänen haben eines gemeinsam: ihre organische Form. Jacobsens erster großer Erfolg war 1952 der dreibeinige Sperrholzstuhl "Ameise", aus der er 1955 die Stuhlserie 3107 für Fritz Hansen entwickelte. Dieses Modell - mit über sieben Millionen Exemplaren der meistverkaufte Stuhl aller Zeiten - steht noch heute in Kantinen, Büros und an heimischen Esstischen aus aller Welt.

Foto: www.markanto.de

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Freischwinger von Ludwig Mies van der Rohe Für Ludwig Mies, Sohn eines Maurermeisters, der seinen Namen um den prätentiösen Zusatz "van der Rohe" erweiterte, führte die Gestaltung dieses Stuhls über die Technologie. Der aus dünnwandigem Präzisionsrohr hergestellte MR-Stuhl von 1927 kommt ohne Hinterbeine aus und beeindruckt noch heute durch seine ungewöhnliche Form - entspanntes Sitzen im freischwebendern Raum.

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Barcelona-Sessel von Ludwig Mies van der Rohe Der deutsche Architekt, bekannt für sein Motto "weniger ist mehr", entwarf - neben den berühmten Freischwingern - auch dieses Exemplar für die Weltausstellung in Barcelona 1929. Mit van der Rohes Auswanderung in die USA verschwand der Sessel mit den Scherenbeinen vorübergehend von der Bildfläche und wurde erst durch seine ehemalige Studentin Florence Knoll wiederentdeckt. Allerdings ersetzt das Unternehmen Knoll inzwischen das verchromte Bandstahl durch polierten Edelstahl.

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Rattansessel E10 von Egon Eiermann Rollkragen, Eierbecher, Tuba - der kreisförmige Korbsessel aus dem Jahr 1949 ist das bekannteste Objekt des deutschen Architekten, der als erster Designer Serienmöbel in Deutschland realisierte. Der E10, entweder in lackiertem geschälten Peddigrohr oder in ungeschältem Boondootrohr, wird bei Lampert nach wie vor von Hand geflochten.

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Bugholzstuhl von Adolf Loos Der gebürtige Tscheche setzte in seinem berühmten Aufsatz "Ornament und Verbrechen" Verzierung mit "vergeudeter Arbeitskraft" gleich. Mit diesem Sitzmöbel widersetzte er sich als einer der ersten modernen Architekten Österreichs der üblichen Schnörkelei. Sein Entwurf für das Café Museum in Wien aus dem Jahr 1899 stieß deshalb zunächst auf Kritik. Heute gilt der Bugholzstuhl als Klassiker und wird von Gebrüder Thonet Vienna produziert.

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Panton Chair von Verner Panton Ein Stuhl wie eine Skulptur: Der Dänische Designer war fasziniert von der Idee, einen Kunststoffstuhl aus einem Guss herzustellen. Der erste Prototyp entstand Anfang der sechziger Jahre, 1967 schließlich ging der Panton Chair in Serienproduktion - aus glasverstärktem Polyester. Das Objekt erhielt zahlreiche Design-Auszeichnungen und gilt bis heute als eines der bedeutendsten Sitzmöbel. Produziert wird der Panton-Chair inzwischen wieder von Vitra.

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Sitzbirne Sacco von Gatti, Paolini und Teodoro Das italienische Designertrio Piero Gatti, Cesare Paolini und Franco Teodoro zelebrierten mit dem Sitzsack 1968 die Formlosigkeit und schufen damit eine Ikone des Pop-Designs. Der Entwurf für das Haus Zanotta setzte den damals verbreiteten statischen Formalismus des italienischen Möbeldesigns außer Kraft. Dank Tausender kleiner Polyesterkugeln muss sich der Sitz dem Menschen anpassen - nicht umgekehrt.

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Rot-Blauer Stuhl von Gerrit Thomas Rietveld Ganz anders sieht es mit diesem Objekt aus: Hier muss sich das Fleisch dem Holze fügen. Der niederländische Schreinermeisters, der sich sein Wissen in Abendkursen aneignete, experimentierte als Vertreter der De-Stijl-Bewegung mit Spanplatten und Sperrholz. Der Durchbruch gelang ihm mit dem streng geometrischen "Rot-Blau-Stuhl" aus Buchenholz, der später von der Firma Cassina neu aufgelegt wurde. So bewies Rietveld sein wichtigstes Anliegen: dass sich "aus geraden, rein maschinell vorgefertigten Teilen etwas Schönes herstellen lässt".

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Freischwinger Solid von Heinz Landes Der Freischwinger von Heinz Landes aus dem Jahr 1983 zählt zu den wichtigsten Entwürfen des "Neuen Deutschen Designs" der achtziger Jahre. Hergestellt aus den Materialien der Punkästhetik - Beton und Moniereisen - verkörpert der Stuhl eine Mischung aus Kunstobjekt und Design. Zum Sitzen ist er jedenfalls weniger geeignet. Ebenso wie damals ist auch die Neuauflage des 21. Jahrhunderts limitiert - auf 33 numerierte Exemplare.

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Clubsessel Wassily von Marcel Breuer Ein weiterer Designklassiker aus dem Hause Knoll ist "Wassily", der 1925 von dem Österreicher Marcel Breuer realisiert wurde und als einer der spektakulärsten Bauhaus-Entwürfe galt. Mit der Stahlrohr-Konstruktion, ein Markenzeichen Breuers, wurde zum ersten Mal ein Sessel auf seine Grundform reduziert.

Foto: www.markanto.de (sueddeutsche.de/violetta simon)

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