Kino:Trickreich

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Disney bringt ein neues "Dschungelbuch" in die Kinos. Es ist realistischer und düsterer als der alte Film - und heißt auch in Deutschland "The Jungle Book".

Von Martina Knoben

Viele kennen die Geschichte des Menschenjungen Mogli, der behütet in einem Wolfsrudel im Dschungel aufwächst, bis er vom bösen Tiger Shir Khan bedroht wird. Ausgedacht hat sie sich der Schriftsteller Rudyard Kipling. Berühmter noch als dessen Erzählung aber ist der Zeichentrickfilm "Das Dschungelbuch" aus dem Jahr 1967. In Deutschland ist er der bislang erfolgreichste Disney-Animationsfilm überhaupt, mit mehr als 27 Millionen Kinozuschauern.

Jetzt wurde "Das Dschungelbuch" neu verfilmt, vom Regisseur Jon Favreau. Vieles wird Freunden des alten Films bekannt vorkommen, vor allem die Lieder: "Probiers mal mit Gemütlichkeit", gesungen vom obergemütlichen Bären Balu, oder "Ich wär gern wie du" vom Affenkönig King Louie. Musik aus anderen Filmen dürfen Regisseure nicht einfach verwenden, in diesem Fall aber hat Disney es erlaubt, schließlich ist auch das neue "Dschungelbuch" ein Disney-Film.

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(Foto: Disney)

Der neue Dschungelbuch-Film von Disney...

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(Foto: Disney)

...kommt am 14. April ins Kino.

Der berühmte Vorgänger stammt aus dem Jahr 1967.

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(Foto: Jon Favreau/Instagram)

Hauptdarsteller Neel Sethi, damals zehn, bei den Dreharbeiten im Studio im Dezember 2014.

Ansonsten ist einiges anders im neuen Film, der unter dem englischen Titel "The Jungle Book" ins Kino kommt. Er ist kein Zeichentrickfilm, sondern entstand fast völlig am Computer, nur Mogli ist ein echter Mensch. Er wird vom jungen Schauspieler Neel Sethi gespielt, der es bei den Dreharbeiten nicht leicht hatte, schließlich musste er immer so tun, als würde er sich mit Tieren unterhalten, die gar nicht da waren.

Moglis Freunde und Feinde, den ganzen atemberaubend schönen Film-Dschungel gibt es nur dank moderner Tricktechnik. Neben Balu spielt noch Baghira, der Panther, eine große Rolle: Er brachte Mogli als Findelkind zu den Wölfen, und als nun Shir Khan, der mächtige Tiger, den Jungen bedroht, macht er sich mit ihm auf den Weg zum Menschendorf, um den Jungen in Sicherheit zu bringen. Unterwegs treffen sie auf Kaa, die Schlange, und den Affenkönig King Louie und seine Meute. Den Kampf mit Shir Khan, der Menschen fürchtet und hasst, weil sie das Feuer, die "rote Blume", beherrschen, muss Mogli am Ende aber allein führen.

Und er muss kämpfen wie ein Mensch, nicht wie ein Wolf oder Bär - dass Mogli ein paar "Menschentricks" beherrscht, wie etwa den Gebrauch von Werkzeug, ist im neuen Film immer wieder Thema. Dass der Dschungel und die Tiere nicht echt sind, vergisst man dabei schnell. Alles wirkt viel realistischer als im alten Zeichentrickfilm; das neue "Dschungelbuch" ist spannender, düsterer und auch etwas gruselig. Für kleine Geschwister ist der Film also nicht geeignet - für Eltern dagegen schon.

© SZ vom 09.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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