Kinder unter Druck:Antidepressiva gegen Schulstress

Kinder und Jugendliche in Deutschland leiden zunehmend unter Leistungsdruck und familiären Problemen. Bereits Zehn- bis 15-Jährigen werden heute häufig Psychopharmaka verordnet.

KKH/Sy

Ständiger Stress verursacht schon bei Kindern und Jugendlichen ernste psychische Erkrankungen.

Stress führt zu Problemen

Stress führt zu Problemen.

(Foto: Foto: dpa)

So werden mittlerweile bereits Zehn- bis 15-Jährigen auffallend häufig Psychopharmaka verordnet.

Das ist das Ergebnis einer Studie der Medizinischen Hochschule Hannover und der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH).

Die Symptome bei den Schülern reichen von Kopf- und Bauchschmerzen über Aufmerksamkeitsstörungen bis hin zu Depressionen. Jungen sind davon häufiger betroffen als Mädchen.

Besonders in der Schule und im familiären Umfeld leiden Kinder und Jugendliche verstärkt unter Stress. Ursache für psychisch belastende Situationen sind unter anderem Konflikte in der Familie, Trennung der Eltern, Notendruck und wirtschaftliche Probleme wie die Arbeitslosigkeit eines Elternteils.

So ergab eine Umfrage unter elf- bis 13-jährigen Schülern, dass sich 42 Prozent schulisch überfordert fühlen. Jeder Dritte hatte Probleme mit den Eltern.

Einfluss auf Gesundheit im Erwachsenenalter

"Die körperliche und psychische Verfassung von Kindern und Jugendlichen beeinflusst die Gesundheit im Erwachsenenalter", betont Rudolf Hauke von der KKH. Deshalb bieten bereits mehrere große Krankenkassen eine Stressberatung für Jugendliche an.

Ein ähnliches Bild zeichnet sich schon seit längerem bei berufstätigen Erwachsenen ab. Während die krankheitsbedingten Fehltage seit einigen Jahren sinken, nehmen psychische Erkrankungen in Deutschland stetig zu.

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