Investition Fitness:Das nötige Kleingeld

Wer schön sein will, muss leiden, wer fit sein will, muss zahlen? Wellness und Gesundheit kosten den Deutschen im Jahr rund 900 Euro.

Wellness-Tempel, Fitness-Hotels und Sportindustrie können sich nicht über geizige Konsumenten beschweren: Rund 900 Euro pro Jahr lassen sich erwachsene Bundesbürger durchschnittlich pro Jahr ihre Gesundheit kosten - zusätzlich zu den ohnehin fälligen Beiträgen zur Krankenversicherung.

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Joggen in Wald wäre umsonst, viele Deutsche zahlen aber lieber für Laufbänder im Studio.

(Foto: Foto: iStockphotos)

Ausgesprochenen Fitness-Fans, die für ihre Gesundheit mit rund 1600 Euro im Jahr tief in die Tasche greifen, stehe dabei eine große Gruppe von absoluten Gesundheitsmuffeln gegenüber, berichtete der Gesundheitsforscher Joachim Kartte. Er hat als einer der Autoren an der Studie der Unternehmensberatung Roland Berger mitgearbeitet.

Ausgewertet wurden die Ausgaben für Sport, Wellness, alternative Medizin, Vorsorgeuntersuchungen und gesunde Ernährung.

Knapp jeder dritte Bundesbürger (30 Prozent) verzichte dabei nahezu komplett auf private Gesundheitsvorsorge. "Das sind oft ältere Menschen mit hohem Einkommen, die sich Gesundheitsausgaben durchaus leisten könnten", sagte Kartte. Menschen mit einem niedrigen Einkommen unter 1000 Euro Brutto im Monat zählten dagegen häufig mit zur Gruppe der Gesundheitsbewussten. Vorgestellt wurde die Studie am Dienstag in Essen im Vorfeld der größten europäischen Fitness-Messe "Fibo", bei der von Donnerstag bis Sonntag (10. bis 13. April) 476 Aussteller Neuheiten und Trends rund um Fitness und Gesundheitsvorsorge zeigen.

Mit einem Gesamtvolumen von rund 60 Milliarden Euro im vergangenen Jahr sei der sogenannte zweite Gesundheitsmarkt ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, sagte Kartte. Seit dem Jahr 2000 seien damit die privaten Gesundheitsausgaben jährlich um sechs Prozent gestiegen.

Mindestens für das kommende Jahrzehnt werde mit einem weiteren kräftigen Wachstum gerechnet. Bis zum Jahr 2020 werde dadurch mit einem Anstieg der Jobs im Gesundheitswesen um rund 500.000 auf etwa fünf Millionen gerechnet. Hintergrund der Entwicklung sei vor allem der steigende Altersdurchschnitt in der Bevölkerung.

Zu der Essener Fachmesse, die nur am Samstag und Sonntag (12. und 13. April) für das breite Publikum geöffnet ist, werden rund 45.000 Besucher erwartet.

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