Hundehalter-Typen:Von wegen pudelwohl

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Endlich ist es erwiesen: Eine Studie hat herausgefunden, dass Beziehungen zwischen Hund und Herr irgendwie nicht ganz normal sind.

Fast jede vierte Beziehung zwischen Hundebesitzer und Vierbeiner ist gestört. Wie eine Studie der Universität Bonn herausfand, interessieren sich 22 Prozent aller Hundehalter nicht für die Bedürfnisse ihres Vierbeiners, sonder verfolgen lediglich eigennützige Motive. Diese sind hauptsächlich eigennützig und prestigeorientiert.

100 Punkte für den Mops: Hundehalter im Partnerlook mit dem Vierbeiner. (Foto: Foto: dpa)

Zwei weitere Typen von Hundehaltern erhielten bei der Untersuchung gute Noten. Studienleiterin Silke Wechsung machte als größte Gruppe die naturverbundenen und sozialen Halter mit 43 Prozent aus. Dazu kommen die stark auf den Hund fixierten, emotional gebundenen Halter mit 35 Prozent.

Für die Studie wurden fast 2800 Besitzer befragt. Neben Größe, Alter und Rasse des Hundes erfasste die Forscherin auch Alter, Wohnort und sozialen Stand des Halters. Außerdem flossen Verhaltensbeobachtungen ein. Damit untersuchte Wechsung nicht nur die Zufriedenheit von Haltern, sondern auch von Hunden. Unter anderem ging in die Bewertung ein, ob der Hund artgerecht gehalten wurde und wie gut er auf Kommandos seines Halters hörte.

Der prestigeorientierte Hundehalter will der Studie zufolge mit dem Hund nur sein Selbstbewusstsein stärken und sein Ansehen verbessern. Wie es dem Hund dabei gehe, interessiere ihn nicht besonders. "Wer seinen Hund zu sehr vermenschlicht und nicht auf seine Bedürfnisse eingeht, hält das Tier nicht artgerecht", sagte Wechsung.

Bei dem stark auf den Hund fixierten Halter-Typ gelte die volle Aufmerksamkeit dem Wohlbefinden des Hundes, ohne diesen aber zu vermenschlichen. Darum sei die Qualität der Mensch-Hund-Beziehung hoch. Solche Besitzer verhielten sich rücksichtsvoll und wollten mit dem Hund niemanden belästigen oder gefährden.

Den dritten Halter-Typ bezeichnet die Psychologin als naturverbunden und sozial - auch bei ihm sei die Qualität der Mensch-Hund-Beziehung hoch. Er verfüge über großes Fachwissen zur Hundehaltung und achte auf eine gute Erziehung des Hundes. Zudem freue er sich, über seinen Vierbeiner neue Menschen kennenzulernen - denn noch wichtiger als der Hund seien ihm zwischenmenschliche Beziehungen.

Auf Basis der Ergebnisse will die Psychologin einen Test entwickeln, wie die Universität weiter mitteilte. Dieser soll Interessenten zeigen, welcher Hundehaltertyp sie sind, wie hoch die Qualität ihrer Mensch-Hund-Beziehung ist oder ob sie sich überhaupt einen Hund anschaffen sollten.

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