H5N1-Virus breitet sich aus:Vogelgrippe auch in Sachsen ausgebrochen

Die bei Leipzig verendeten Schwäne sind mit dem auch für Menschen gefährlichen H5N1-Virus infiziert. Damit hat sich die Zahl der in Deutschland an dem Virus verendeten Wildvögel auf neun erhöht.

Die Vogelgrippe ist auch in Sachsen wieder aufgetreten. Bei drei in der Nähe von Leipzig gefundenen toten Schwänen wurde am Dienstag das hochpathogene H5N1-Virus vom Typ Asia nachgewiesen, wie das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) auf der Insel Riems am Abend mitteilte.

Vogelgrippe in Sachsen

Ein an Vogelgrippe verendeter Schwan in Sachsen.

(Foto: Foto: ddp)

Damit hat sich die Zahl der in Deutschland entdeckten Wildvögel, die mit dem auch für Menschen gefährlichen Virus infiziert sind, auf neun erhöht. Laut FLI ändern die neuen Fälle aber nichts an der Risikobewertung für Deutschland.

Am Wochenende waren in Nürnberg verendete Wildvögel gefunden worden, bei denen erstmals seit elf Monaten wieder das für Menschen gefährliche Vogelgrippevirus nachgewiesen worden war. Den letzten derartigen Fall hatte es in Deutschland Anfang August 2006 bei einem toten Schwan im Dresdner Zoo gegeben.

Die Tiere stammen aus einem Gewässer bei Frohburg in der Nähe von Leipzig. Damit sind bisher acht Schwäne und eine Kanadagans mit dem Virus infiziert.

"Die neuen Fälle in Sachsen ändern aber noch nichts an unserer Risikobewertung", erklärte FLI-Präsident Thomas Mettenleiter. Es bleibe bei einem mäßigen Übertragungsrisiko von Wildvögeln auf Nutzgeflügel. Ob es zu einem verstärkten Auftreten der Tierseuche ähnlich wie 2006 komme, könnten die Wissenschaftler anhand der bisherigen Funde noch nicht beurteilen.

Weitere Untersuchungen des Erbguts der in Bayern und Sachsen gefundenen Viren und deren Vergleich mit Viren aus Tschechien und Ungarn sollen Rückschlüsse auf den möglichen Eintragsweg der Erreger liefern. Mettenleiter betonte, die in alle Bundesländern laufenden Untersuchungen von tot aufgefundenen Wildvögeln, vor allem Wasservögeln, müssten konsequent weitergeführt werden, um die Entwicklung der Situation im Auge zu behalten.

In Gebieten mit infizierten Wildvögeln sollte Nutzgeflügel unbedingt vor einem Kontakt mit Wildvögeln geschützt werden. Vor einem Jahr war in einem Gänsezuchtbetrieb in der Nähe des sächsischen Mutzschen erstmals in Deutschland das H5N1-Virus in einem Nutztierbestand aufgetreten. Damals mussten rund 16.000 Gänse, Puten und Hühner getötet werden.

In Nürnberg barg die Feuerwehr am Wöhrder See erneut einen toten Wildvogel. Um welche Vogelart es sich dabei handelt, blieb zunächst ungeklärt. Das tote Tier sei umgehend ins Labor des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) nach Erlangen gebracht worden, sagte die Sprecherin Nürnbergs, Andrea Foghammar.

Die Stadt habe ihre Sicherheitsvorkehrungen weiter verschärft: Der Sperrbezirk rund um Wöhrder See und Silbersee sei nun auch in den Süden und Südosten erweitert worden.

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