Hintergrund:Kopfschmerzen - Ursachen und Gegenmittel

Jeder zweite bis dritte Deutsche leidet unter Kopfschmerzen. Bei den meisten tritt das Leiden zum Glück nur gelegentlich und vorübergehend auf und lässt sich mit Schmerzmitteln in den Griff kriegen.

Doch Vorsicht: Kopfschmerzen können chronisch werden. Wer befürchtet, bereits auf dem Weg dorthin zu sein, sollte fachlichen Rat suchen.

Zuvor kann man jedoch bereits versuchen, den Schmerz einzuordnen. Es gibt drei Hauptarten von Kopfschmerzen:

Spannungskopfschmerzen

Die meisten Patienten leiden unter Spannungskopfschmerzen. Typisch ist ein Pochen und Ziehen, das den ganzen Kopf betrifft. Sie können nach einer halben Stunde vorüber sein - manchmal halten sie aber auch über mehrere Tage an. Sie werden durch Anstrengungen nicht verstärkt.

Migräne

Bei vielen Menschen treten die Kopfschmerzen anfallsartig auf und betreffen nur eine Seite. Die Schmerzen sind eher pulsierend und halten mehrere Stunden oder sogar Tage an. Dazu kommen häufig Übelkeit, Erbrechen sowie eine Empfindlichkeit gegenüber Licht und auch Geräuschen und Gerüchen.

Clusterkopfschmerzen

Besonders schmerzhaft sind Clusterkopfschmerzen - die zum Glück nur selten auftreten. Sie treten als Reißen oder Bohren in einer Kopfseite auf und dauern manchmal nur Minuten, können aber auch mehrere Stunden anhalten.

Es ist nicht immer einfach, die Ursachen der Kopfschmerzen zu identifizieren. Die Zahl möglicher Auslöser ist groß. Sie reichen von unregelmäßigem Schlaf, Stress und Verspannungen bis zu falscher Ernährung und Flüssigkeitsmangel. Bei manchen Menschen erhöhen Nikotin, Alkohol, aber auch zu viel Schokolade oder Käse das Risiko.

Auch das Wetter scheint eine Rolle zu spielen. Insbesondere für den Spannungskopfschmerz gelten seelischer oder körperlicher Stress, Fehlhaltungen oder muskuläre Überbelastung als Auslöser.

Um festzustellen, was die Ursachen tatsächlich sind, sollte man ein Kopfschmerz-Tagebuch führen, in dem man die Anfälle beschreibt und festhält, wann und unter welchen Umständen sie auftreten

Gegen einige dieser Ursachen lässt sich natürlich leicht etwas tun, der Kampf gegen andere Auslöser ist beschwerlich. Neben ausreichender Versorgung mit Flüssigkeit kommt einem regelmäßigen Schlafverhalten eine große Bedeutung zu. Leider kann das zum Beispiel auch bedeuten, auf das Ausschlafen am Wochenende zu verzichten.

Überhaupt ist ein regelmäßiger Tagesrhythmus mit festen Essens- und Schlafzeiten hilfreich. Hektik sollte vermieden werden. Das ist natürlich leichter gesagt als getan. Trotzdem sollten Betroffene sich eine geeignete Methode zur Entspannung suchen. Das können zum Beispiel Progressive Muskelentspannung, autogenes Training, Yoga oder Meditation sein.

Verspannungen als Ursache von Kopfschmerzen lassen sich auch mit Sport bekämpfen - etwa durch Schwimmen oder Gymnastik. Auch Ausdauersportarten sind zu empfehlen. Und auch Pausen können helfen. Hilfreich sind manchmal auch Wechselduschen oder der Besuch einer Sauna.

Natürlich gibt es auch eine ganze Reihe von Medikamenten gegen Kopfschmerzen. Bewährt haben sich bei Spannungskopfschmerzen und leichter Migräne Aspirin, Paracetamol und Ibuprofen. Bei schweren Schmerzen lassen sich Triptane verwenden. Manche Patienten empfehlen außerdem "Geheimmittel" wie einen starken Espresso mit Zitronensaft, das Einreiben der Stirn mit Pfefferminzöl oder das Kühlen derselben mit einem Eisbeutel. Migränepatienten sollten sich außerdem in einem dunklen, stillen Raum hinlegen.

Der Einsatz von Medikamenten - vor allem, wenn man häufig unter Kopfschmerzen leidet - sollte mit einem Arzt abgesprochen werden.

Der Deutsche Kopfschmerztag am 5. September soll übrigens durch den Europäischen Kopfschmerztag der European Headache Alliance (EHA) am 12. September abgelöst werden. Beteiligt sind daran die Migräne Liga Deutschland und die Stiftung Kopfschmerz. Vom 10. bis 15. September soll in diesem Zusammenhang eine Beratungswoche in Apotheken angeboten werden.

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