Geburtstag Coco Chanel:Ewige Freiheit

Unnachgiebiger Blick, bleistiftdünne Lippen, aus denen pfeilgerade die Zigarette ragt: Das Vermächtnis der Coco Chanel ist Aufmüpfigkeit, Strenge und Eleganz.

T. Rest

Ein Bild wie eine Regierungserklärung. Zunächst der überschaubare Hut, unter dem, wie die Trägerin mal sagte, "ein Gehirn normal funktionieren kann". Dann die lose um den Hals geschlungene Perlenkette, aus Kunststoff nach dem Motto: Nicht der Schmuck macht die Frau, sondern umgekehrt.

Geburtstag Coco Chanel: "Frei, um schnell laufen zu können": Coco Chanel

"Frei, um schnell laufen zu können": Coco Chanel

(Foto: Foto: dpa)

Schließlich das schwarze Kostüm aus körpernahem und doch biegsamem Jersey - denn ist es nicht so, dass die Dame von Welt wunderschön sein will, aber auch frei? "Frei, um schnell laufen zu können. Um mit der Zeit zu gehen!" Addiert man den unnachgiebigen Blick hinzu und die bleistiftdünnen Lippen, aus denen pfeilgerade die Zigarette ragt, dann hat man das Vermächtnis der Coco Chanel beisammen: Aufmüpfigkeit. Strenge. Und Eleganz, die niemals aus der Mode kommt, weil sie sich nicht dem Trend an den Hals wirft, sondern Ausdruck ist von Stil - und damit unverhandelbar.

Gabrielle Bonheur Chanel, die sich Coco nannte und stets als "Mademoiselle" ansprechen ließ, erfand das kleine Schwarze und den Modeschmuck, sie schneiderte Hosen für Frauen, Ärmel zum Hochkrempeln und Kostümjacken, in denen man sich bücken konnte.

Der Erfolg ihrer Couture ist bis heute ähnlich ungebrochen wie der ihres Duftes Chanel no. 5, der seit 1921 in der immergleichen Rezeptur aufgelegt wird. Genau 125 Jahre ist es nun her, dass die größte Modemacherin des 20. Jahrhunderts geboren wurde. Als sie am 10. Januar 1971, in ihrer Suite im Pariser Ritz, im Sterben lag, kommentierte sie dies mit der ihr eigenen Finalität: "So stirbt man also." - Worauf man nur antworten kann: Pas du tout, Mademoiselle!

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: