Fürstentum Monaco:Grimaldi-Hochzeit ohne Alberts Kinder

Vor dem Traualtar hat sich Albert II. von Monaco lange gedrückt - doch für Nachwuchs hat der Fürst schon beizeiten gesorgt. Mitfeiern dürfen seine zwei nichtehelichen Kinder angeblich aber nicht, wenn ihr Vater am Samstag seine Verlobte Charlene Wittstock heiratet.

Die Gästeliste der Grimaldi-Hochzeit ist illuster: Wenn Albert II. von Monaco - der standhafteste Jungeselle des europäischen Hochadels - mit 53 Jahren am Samstag endlich unter die Haube kommt, wird neben diversen Blaublütern auch Polit- und Show-Prominenz anwesend sein. So hat sich Bundespräsident Christian Wulff nebst Gattin angesagt, Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy reist mit seiner schwangeren Gattin Carla Bruni an - und auch Modezar Karl Lagerfeld gibt sich im Fürstentum die Ehre.

Themenpaket zur Monaco-Hochzeit

Bald ein Ehepaar: Monacos Fürst Albert II. und seine Verlobte Charlene Wittstock.

(Foto: dpa)

Zwei Personen werden beim Ja-Wort unter freiem Himmel im Innenhof des Palastes allerdings fehlen: Alberts nichteheliche Kinder dürfen nach einem Medienbericht nicht an den Hochzeitsfeierlichkeiten teilnehmen - das hat ihr Vater so bestimmt.

Besorgter Vater

Die französische Zeitung Le Figaro schreibt unter Berufung auf Palastkreise, der 53-Jährige sorge sich, der extreme Medienrummel könne seiner 19-jährigen Tochter und seinem siebenjährigen Sohn schaden. Letztendlich habe er sich deshalb gemeinsam mit seiner Verlobten Charlene Wittstock dagegen entschieden, die beiden auf die Gästeliste der kirchlichen Trauung zu setzen.

Der Herrscher des reichen Zwergstaates an der Côte d'Azur hat die Vaterschaft für die zwei Kinder aus früheren Beziehungen zwar mittlerweile offiziell anerkannt. So viel bekannt ist, pflegt der Fürst aber keine enge Beziehung zu seinen Sprösslingen. Sohn Alexandre zeugte er mit einer aus Togo stammenden Stewardess, die uneheliche Tochter Jazmin Grace kam bereits 1992 nach einer Liaison mit einer amerikanischen Kellnerin zur Welt.

Gemunkelt wird über weiteren nichtehelichen Nachwuchs - was der Fürst selbst zuletzt nicht ausschloss. Er wisse von weiteren Anfragen auf Anerkennung der Vaterschaft, sagte Albert: "Wir werden darauf reagieren, wenn der Zeitpunkt angemessen ist."

Indes laufen die Vorbereitungen für die Hochzeitsause in Monaco auf Hochtouren. Bereits am Freitagnachmittag findet der erste Progammpunkt, die standesamtliche Trauung, im Thronsaal des Palastes statt. Danach gibt es für die etwa 7000 Monegassen einen Empfang vor dem Palast - alle anderen Bewohner der Steueroase (die nicht die monegassische Staatsbürgerschaft haben) feiern am Hafen. Das Hauptevent, die kirchliche Vermählung, ist dann am späten Samstagnachmittag.

Für beide Tage wurde das Fürstentum zur Flugverbotszone erklärt. Weder neugierige Fotografen in der Luft - noch Beziehungsaltlasten - sollen die Hochzeit stören, so scheint es.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: