Frisurentrends 2008:Alles nur Haarspalterei?

Bang, Beehive und Bob. Das sind nicht die heimlichen Spitznamen der Beatles. Nein, so heißen die heißen Frisuren im neuen Jahr. Haar-Experte Armin Morbach erklärt die angesagten Schnitte und Stylings. Damit das Haupthaar kein Kopfzerbrechen mehr bereitet.

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kate moss, AP

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Was ist, bitte, ein "Bang"-Pony? Die Promidamen machen es vor: Milla Jovovich, Mena Suvari und Kate Moss tragen den berüchtigten "Bang", was übersetzt einfach nur Pony heißt. Haarstyling-Experte Armin Morbach erklärt, wie man ihn trägt: "Der Pony steht Frauen, bei denen der Abstand zwischen Nasenspitze und Augenbrauenansatz in etwa gleich groß ist wie der Abstand von Nasenspitze zum Kinn. Die Stirn der Trägerin sollte also nicht zu hoch und nicht zu tief sein." - Eine detaillierte Anweisung für den nächsten Friseurbesuch. Und bezüglich des Schnitts: "Der kürzeste Punkt ist die Nasenwurzel. Die Seiten werden leicht abgerundet."

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Holmes, Reuters

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Kurz und gut: Der Bob von Katie Holmes verdient einigen Beifall. Die berühmte Berufs-Ehefrau trägt eine leicht angestufte Variante. Laut Armin Morbach ganz fantastisch! "Die internationalen Trendsetter haben endlich die Kurzhaarfrisur neu entdeckt. Die klassische Haarschnitt-Technik wird dadurch wieder aufleben."

Katie Holmes' Frisur ist an den Spitzen dezent ausgedünnt und, laut Fachmann, dadurch nicht so pflegeintensiv. Holmes muss nicht zwingend nach dem Waschen fönen und glätten.

Bevor Sie nun der Wunsch nach Veränderung zum Friseur treibt, sollte eingehend die eigene Gesichtsform unter die Lupe genommen werden. Denn der Bob ist eine Typfrage.

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anna wintour, getty images

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Getragen wurde der Bob schon im alten Ägypten, sein erstes modisches Hoch erlebte er in den 1920er Jahren. Die kantige Frisur steht allerdings nicht jedem: "Frauen, die zum Kinn hin ein schmales Gesicht haben, können den Bob tragen. Bei breiteren Gesichtern ist dieser Kurzhaarschnitt oft unvorteilhaft", sagt der Friseur Morbach. Und weiter: "Ein toller Bob muss glatt sein. Außerdem sollte man eine gleichmäßige Länge erkennen. Also bitte kein fransiges Etwas, das mal nach links und mal nach rechts gezupft wird."

So klassisch trägt ihn die Grande Dame der Mode: Vogue-Chefin Anna Wintour.

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Gisele, Reuters

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Das Thema Farbe ist durchaus kritisch zu betrachten: Besonders wenn man dem Friseur des Vertrauens "Bitte Strähnchen färben" flüstert. Schnell sieht man danach aus wie ein Streifenhörnchen.

"Der Trend wird trotzdem bleiben, weil jeder gerne aussieht wie kurz nach dem Urlaub, mit einer leichten 'surfer breeze' im Haar", erklärt Morbach. Beachten sollte die Trägerin - wie bei unserem Beispiel Gisele Bündchen - Folgendes: "Folie-Strähnchen bei glattem Haar, Kammsträhnchen bei welligem Haar." Dann sieht's aus wie echt sonnengebleicht.

"Trend ist dennoch, was uns die Natur vorgibt, also Schwarz, Blond, Braun oder sanftes Rot. Die Zeit der Mahagoni-Mischtönungen ist definitiv vorbei!"

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winehouse, AP

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Extrembeispiel Amy Winehouse: Sie trägt provokativ das Nest auf dem Kopf und erinnert damit an die sechziger Jahre. "Beehive" heißt ihre Frisur im Fachjargon. Im Nachhinein wissen wir, dass der unmäßige Konsum von Haarspray damals entscheidend zum CO2-Ausstoß beigetragen hat. Sollen wir uns so etwas zurückwünschen? Oder sind die heutigen Spraydosen schon so fortschrittlich, dass man wieder sorgenfrei drauflos toupieren kann?

"Der Look ist sensationell und definitiv ein Hingucker. Aber ein bisschen Mut gehört schon dazu. Die Frisur ist individuell und hat - besonders bei Amy Winehouse - einen hohen Wiedererkennungswert." Der Haarexperte ist angetan. Die deutsche Durchschnittsfrau sollte morgens im Badezimmer allerdings eine halbe Stunde mehr einplanen.

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Model Agyness Deyn wird derzeit in der Modebranche so heiß gehandelt wie keine andere. Dabei ist ihr Style gewagt: Raspelkurze Haare und eine recht außergewöhliche Gesichtsform. "Agyness ist absolute Trendsetterin, vor allem mit ihrer Frisur", sagt Herr Morbach.

Lust auf so eindeutige Statements in Sachen Farbe und Schnitt ist also durchaus angebracht. "Jeder, der ein markantes Gesicht hat, kann diesen Look tragen. Außerdem haben wir in letzter Zeit viel zu wenig kurze Haare gesehen." Pflegeleicht ist ihre Frisur auf jeden Fall. Und stromsparend, weil der Fön vorerst auf Eis liegt.

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sevigny, getty images

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Von wegen braves Schulmädchen. Chloë Sevigny trägt glattes langes Haar mit Mittelscheitel. Ungewohnter Anblick? Jugendlich und mädchenhaft wirkt sie damit. Wer schönes Haar hat, sollte diesen simplen Anti-Aging-Trick rücksichtslos nutzen. Wichtig ist: "Lange Haare müssen lang sein. Deshalb nur die Spitzen ganz leicht stufen. Der natürliche Glanz der Haare kommt nämlich nur so zur Geltung." Der Look nennt sich "new romance", erklärt uns der Profi-Friseur. "Wenn ich Models für die Schauen großer Designer frisiere, wollen alle, dass sie danach aussehen wie kleine Mädchen. Also Zöpfchen und Knoten und alles, was dazugehört."

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keira knightley, ddp

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Stufenschnitt? Die allseits beliebte Standardfrisur birgt einige Gefahren. "Diese typische 'Moderatorinnenmatte' - leicht gestuft im Nacken und vorne ein bisschen länger -, wirkt einfach wie geklont. So als würden Friseure nichts anderes schneiden können."

Armin Morbach geht mit seiner Kritik noch weiter: "Keine Frau sieht mit Stufenschnitt wirklich besser aus. Und welche Frau ist fähig, diesen Schnitt jeden Tag richtig zu frisieren?" Der Experte rät also davon ab. Dennoch sollten die Spitzen bei langen Haaren leicht fransig sein, weil sie dadurch besser fallen. Auch bei Schauspielerin Keira Knightley ist die Fransenfrisur in Ordnung.

"Da ist eine eindeutige Länge herausgearbeitet." Ebenfalls gelungen gestuftes Haar hat, laut Morbach, Victoria Beckham. Allerdings wurde sie erst kürzlich von Stilkritiker Richard Blackwell zur am schlechtesten angezogenen Prominenten gekürt. Aber da ging's ja um Klamotten, nicht um Haare.

Foto: ddp

(sueddeutsche.de/Katharina Höller)

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