Folgen des Zweiten Weltkriegs:Mein Vater, der Soldat

Deutscher R¸ckzug, 1941  | German fallback, 1941

Deutsche Soldaten transportieren nach Kämpfen an der Ostfront einen gefallenen Soldaten.

(Foto: Sueddeutsche Zeitung Photo)

Sein Vater wollte vom Krieg nichts mehr hören. Bis er kurz vor seinem Tod begann, darüber zu sprechen. Unser Autor über die Spuren des Traumas, das sein Vater an der Front erlitt - und wie diese auch den Sohn prägten.

Von Sebastian Schoepp

An sichtbaren Zeichen brachte Vater aus dem Krieg mit: die handtellergroße Narbe einer Granatsplitterverletzung an der Schulter, einen Leistenbruch, den er sich beim Bäumeschleppen in Russland zugezogen hatte, sowie einen Koffer aus Hartpappe. Den fand ich als Junge auf dem Dachboden und benutzte ihn, um Schlagzeugstöcke und anderen Musik-Kram darin aufzuheben. Das war 1980, und ich hatte angefangen, in einer Band zu trommeln. Das war damals für einen 16-Jährigen eine ebenso wenig ungewöhnliche Beschäftigung wie heute, 36 Jahre später. Keller, in denen man die ersten Akkorde probt, gehören zu einer popkulturellen Erfahrung, die inzwischen mehrere Generationen von Vätern mit ihren Kindern teilen können.

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