Familie:Mama müde, Papa müde, Kind hellwach

Väter

"Ruhe und Entspannung sind nicht gottgegeben", sagt Beraterin Daniela Dotzauer. Wer schlafen will, müsse runterkommen.

(Foto: dpa)

Wenn Babys schlecht schlafen und nachts ständig nach den Eltern verlangen, ist Daniela Dotzauer gefragt. Sie weiß, dass meist nicht nur die Kleinen das Problem sind.

Von Jasmin Siebert

Familie W. hat ein Schlafproblem: Mindestens zwei Mal pro Nacht müssen Vater Martin oder Mutter Sophie raus zu ihrem 19 Monate alten Sohn Henri, meistens sogar noch öfter. Weil das auf die Dauer nicht durchzuhalten ist, haben sich die W.s Hilfe geholt bei einer Spezialistin: Daniela Dotzauer ist Ärztin und hat sich vor sieben Jahren auf die familiären Probleme der Nacht spezialisiert. "Manche Eltern haben selbst Schlafprobleme. Ihnen fehlt dann das Vertrauen, dass Kinder das überhaupt können: alleine einschlafen", sagt die 52-Jährige.

Dotzauer versteht sich deshalb auch nicht nur als Schlaf-, sondern als Eltern-, Säuglings- und Kleinkindberaterin. Fünf Jahre lang hat die Ärztin in der Schreiambulanz des Münchner Uniklinikums in Großhadern gearbeitet, bevor sie sich selbständig machte. Seitdem empfängt sie nicht nur Familien mit Schlafproblemen, sondern berät und schult sie gezielt zuhause. Mehr als 2000 übermüdete Familien hat sie seither besucht, viele weitere warten auf ihren Rat.

"Ruhe und Entspannung sind nicht gottgegeben", sagt Dotzauer. Wer schlafen will, müsse runterkommen. Nur wer loslasse, sich dem Schlaf überlasse, finde auch wirklich Ruhe. Und das könnten Kindern lernen - gemeinsam mit ihren Eltern. Es sei normal, dass die Kleinen nachts alle zwei Stunden aufwachen. Das Ziel sei deshalb, dass sie dann wieder selbst einzuschlafen lernen, statt nach Mama und Papa zu rufen.

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