Europaweiter Vergleich:Ein Hjerte für Kinder

In Sachen Kinderfreundlichkeit ist Dänemark Spitzenreiter in Europa - zumindest sind die Dänen dieser Meinung. Für einen Ländervergleich wurden 15.000 Europäer um eine Selbsteinschätzung gebeten. Deutschland rangiert dabei nur unter ferner liefen.

Kind sein muss schön sein in Dänemark: 86 Prozent der Dänen schätzen ihr Heimatland als besonders kinderfreundlich ein. Deutschland kam in der Selbsteinschätzung dagegen nur auf den vorletzten Platz. Lediglich 21 Prozent der Deutschen halten ihr Land für kinderfreundlich. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Befragung von mehr als 15.000 Europäern in 13 Ländern.

Dänemarks Königsfamilie in Sommerresidenz Schloss Grasten

Dänemark gilt als besonders kinderfreundlich, was sicher auch im Sinn der Königsfamilie ist.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

60 Prozent der Franzosen sowie 58 Prozent der Griechen stimmten der Aussage "Mein Land ist kinderfreundlich" zu. In der Schweiz waren es 53 Prozent, in der Türkei 49 und in Italien noch 47 Prozent. Im Mittelfeld lagen Spanien mit 44 Prozent, die Niederlande mit 42 Prozent, Österreich mit 39 Prozent und Großbritannien mit 37 Prozent. Schlusslicht war Russland, wo nur 19 Prozent der Meinung sind, dass ihr Land kinderfreundlich sei.

Emanzipation und Kinderfreundlichkeit hängen zusammen

Die Umfrage wurde von der Stiftung für Zukunftsfragen, die von British American Tobacco finanziert wird, in Auftrag gegeben. Der wissenschaftliche Leiter der Studie, Professor Ulrich Reinhardt, sieht einen Zusammenhang mit der beruflichen Situation der Frauen in den jeweiligen Ländern: "Gerade in Westeuropa ist tendenziell die Kinderfreundlichkeit - wie auch die durchschnittliche Anzahl von Kindern - in den Ländern am höchsten, in denen die Emanzipation weit vorangeschritten ist."

Dies seien zumeist auch die Nationen, in denen die Quote von berufstätigen Frauen besonders hoch ist und traditionelle Rollenmuster wenig gesellschaftliche Anerkennung erführen.

Einen großen Einfluss hätten zudem der generelle Stellenwert der Familie, die Anzahl an Krippen- und Kindergartenplätzen, die steuerlichen Vergünstigungen für Familien sowie die Möglichkeit, Beruf und Familie miteinander zu verbinden. Auch hier landete Deutschland auf den hinteren Plätzen im Ranking.

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