Essay:Die Ankunft

Essay: Zeichen des Himmels: Eine Impression aus der Raumfahrtabteilung des Deutschen Museums in München.

Zeichen des Himmels: Eine Impression aus der Raumfahrtabteilung des Deutschen Museums in München.

(Foto: Tanja Kernweiss)

Jimmy Choo, Sigmar Gabriel und die Patchwork-Familie: Dieses Land hat vor Weihnachten noch einiges zu erledigen.

Von Kurt Kister

Ein Samstag im Dezember. Die Parkplätze am Ingolstadt Village sind so voll, dass Leute schon irgendwo in der Wiese ihre Autos abstellen. Dabei gibt es ziemlich viele Parkplätze rund um das Einkaufszentrum, das man nicht nur wegen der Ausschilderung leicht findet, sondern auch weil man eigentlich nur auf die Schlote der Gunvor-Raffinerie zufahren muss. Ingolstadt ist an manchen Stellen ebenso hässlich, wie es an anderen reizvoll ist. So ähnlich verhält es sich auch mit dieser Raffinerie: Sie ist ein weiß der Himmel was für Dämpfe emittierendes Stahl- und Rohrgewirr, ein Industriemonstrum. Aber in der abendlichen Dunkelheit, gerade in der Vorweihnachtszeit, hat die beleuchtete Raffinerie etwas von einer Fritz-Lang-Krippe, gelegen in Metropolis, wo sich Transformer-Schafe und metallgepanzerte Golem-Hirten versammeln, nachdem ihnen ein geschweifter Stern den Weg gewiesen hat. Es gibt ein schönes Lied von den Delines, in dem melancholisch "the golden light of the oil rigs at night" besungen wird, das goldene Licht der Ölbohrplattformen vor der Küste. So ähnlich sieht abends die Raffinerie aus, wenn man tütenbeladen sein Auto auf dem Parkplatz des Outlet Center zu Ingolstadt sucht.

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