Ernährung:Gemüse hilft der Geisteskraft Obst nicht

Zwei Portionen grünes Gemüse pro Tag bringen das Gehirn auf Trab, belegt eine neue Studie. Obst hilft hingegen überhaupt nicht

Fabian Seyfried

Mit diesem Ergebnis hatten die Forscher nicht gerechnet: Während ein hoher Gemüsekonsum dem Gedächtnis von Senioren eindeutig half, wirkten sich große Menge an Obst überhaupt nicht aus.

Grünzeug ist gut für das Gehirn

Grünzeug ist gut für das Gehirn.

(Foto: Foto: dpa)

Mehr als 3.700 Personen über 65 stellten sich für die Untersuchung des Rush University Medical Centers in Chicago zur Verfügung. Über einen Zeitraum von sechs Jahren testeten die Wissenschaftler mehrmals die Gedächtnisleistung der Senioren. Außerdem beantworteten die Teilnehmer detaillierte Fragen zu ihren Ernährungsgewohnheiten (Neurology 2006; 67: 1370-1376).

Bei mehr als zwei Portionen Gemüse am Tag ging die mentale Fitness im Alter deutlich langsamer zurück als bei moderaten Gemüseessern. Ganze 40 Prozent betrug der Unterschied zwischen den Gruppen. Diese Verlangsamung ist vergleichbar mit einer Verjüngung um fünf Jahre, erklärt Martha Clare Morris, Leiterin der Studie. Grüne, blättrige Gemüsesorten, wie zum Beispiel Salat, wirkten sich am positivsten auf die Gedächtnisleistung aus.

Obst zeigte hingegen keine messbare Wirkung, egal in welcher Menge es konsumiert wurde. Dahinter stecke eventuell der geringere Gehalt an Vitamin E im Obst, so die Forscher. Gemüse, aber nicht Obst, wird außerdem für gewöhnlich mit zusätzlichem Fett, zum Beispiel aus Salatsoßen, verzehrt. Und Fette erhöhen wiederum die Aufnahme von Vitamin E, so Morris.

Ob das die alleinige Erklärung für den Unterschied zwischen Obst und Gemüse ist, müssen weitere Untersuchungen klären. Auf Obst verzichten, sollte man auf keinen Fall. Früchte enthalten eine Vielzahl an Inhaltsstoffen, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken.

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