Epilepsie:Gewitter im Gehirn

Ein epileptischer Anfall ist erschreckend: Der Blick ist starr, die Augen verdreht und oft hat der Betroffene Schaum vor dem Mund. Was steckt dahinter?

Sarah Paul

Normalerweise arbeiten die Nervenzellen im Gehirn sehr koordiniert zusammen. Bei manchen Menschen ist die Reaktionsbereitschaft der Zellen jedoch so hoch, dass ein geringer äußerer oder innerer Reiz genügt, um viele Nervenzellen gleichzeitig feuern zu lassen es kommt zum epileptischen Anfall.

Oft bleibt es bei einem einzigen epileptischen Anfall, dann spricht man noch nicht von einer Epilepsie. Solche Gelegenheitsanfälle können z.B. durch Vergiftungen, einen starken Abfall des Blutzuckerspiegels oder auch eine Gehirnentzündung ausgelöst werden.

Erst wenn sich die Attacke wiederholt, zeigt dies, dass das Gleichgewicht im Nervensystem dauerhaft gestört ist.

Es gibt unzählige Arten epileptischer Anfälle

Etwa einer von 100 Deutschen leidet an einer Epilepsie, wobei es die Epilepsie ebenso wenig gibt wie den Deutschen. Die Ausprägung der Anfälle variiert enorm und hängt davon ab, welcher Teil des Gehirns betroffen ist.

Im medizinischen Lexikon Pschyrembel nimmt die Klassifikation der Epilepsie zweieinhalb Seiten ein das gesamte Basiswissen zum Herzinfarkt dagegen beispielsweise gerade mal etwas mehr als eine.

Es gibt Anfälle mit schweren Muskelkrämpfen - das, was man sich gemeinhin unter einem epileptischen Anfall vorstellt -, Anfälle mit und ohne Bewusstseinsverlust, mit Wahrnehmungsstörungen und Halluzinationen, mit Schweißausbrüchen und verstärktem Speichelfluss.

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