Elektrische Geräte:Zu schnell kaputt

Gerade eben ist die Garantie abgelaufen und nun funktioniert der Drucker nicht mehr. Darüber ärgern sich Käufer natürlich sehr. Manche haben sogar den Verdacht, dass die Hersteller ihn extra so gebaut haben. Stimmt das?

Von Kathleen Hildebrand

Kaum gekauft und schon hinüber: Viele Menschen ärgern sich, wenn Dinge, die noch ziemlich neu sind, kaputtgehen. Manche glauben, dass die Hersteller ihre Produkte mit Absicht so bauen, dass sie nach einer bestimmten Zeit aufhören zu funktionieren - damit die Leute sich eine neue Bluse, einen neuen Drucker oder eine neue Glühbirne kaufen. Denn wenn eine das ganze Leben lang halten würde, dann würde jeder Mensch nur sehr wenige Glühbirnen kaufen - und die Hersteller würden nicht so viel Geld verdienen.

Kritiker sagen: Es ginge auch anders. In einer Feuerwache in Kalifornien zum Beispiel hängt seit 1901 eine Glühbirne, die immer noch leuchtet. Moderne Energiesparlampen schaffen hingegen nur um die 10 000 Stunden. Aber die kalifornische Birne leuchtet sehr schwach - viel schwächer als moderne Glühbirnen. Vergleichen kann man das also nicht.

Dass Hersteller ihre Geräte extra so bauen, dass sie schnell kaputtgehen, kann man schwer beweisen. Ein echtes Problem ist aber die Tatsache, dass man immer weniger Geräte überhaupt reparieren kann. Weil es keine Ersatzteile gibt oder sie sehr teuer sind, weil ein neues Programm auf dem alten Computer nicht läuft - oder weil man das Gerät nicht öffnen kann. So wie beim iPhone: Den Akku kann man nicht einfach auswechseln. Der Hersteller Apple verwendet Spezialschrauben, für die man spezielles Werkzeug benötigt. Wer sich das nicht extra kaufen will, muss den Akku im Laden wechseln lassen und ziemlich viel Geld dafür bezahlen. Viele Leute tun das deshalb nicht. Sie kaufen sich lieber gleich ein neues Telefon.

© SZ vom 27.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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