Eierfarbe:Gift im Osterkorb

Sie sind schön bunt und trotzdem kann einem der Appetit auf gefärbte Ostereier vergehen. Foodwatch fordert eine bessere Kennzeichnung von Azo-Farben.

Die Verbraucherorganisation Foodwatch fordert wegen möglicher Gefahren ein Verbot bedenklicher Farbstoffe auf gefärbten Ostereiern. "Bei manchen chemischen Eierfarben gilt es, bedachtsam zu sein.

Eierfarbe: Wer nicht übertreibt, kann ohne Bedenken bunte Eier - natürlich ohne Schale - essen

Wer nicht übertreibt, kann ohne Bedenken bunte Eier - natürlich ohne Schale - essen

(Foto: Foto: iStockphotos)

Sogenannte Azo-Farbstoffe können zu allergischen Reaktionen führen und gelten als Auslöser von Hyperaktivität bei Kindern", sagte der Vize-Geschäftsführer von Foodwatch, Matthias Wolfschmidt, in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa in Berlin. "Es sollten grundsätzlich keine Farben eingesetzt werden dürfen, die bedenklich sind.

Wir fordern zumindest Hinweise, wenn die Eier mit Azo-Farbstoffen gefärbt sind." Der Verbraucherschützer sieht Risiken bei größeren Mengen. "Wenn man nur ein Ei zu sich nimmt, ist das eher unbedenklich", sagte Wolfschmidt. "In größeren Mengen könnte es aber insbesondere für Kinder problematisch sein." Das müsse nicht sein, weil es Alternativen gebe.

Die Stiftung Warentest hatte beim Test von zehn Eierfarben und -stiften festgestellt, dass kein Produkt gesundheitsschädlich ist, obwohl teils Azo-Farben enthalten waren. Sie sind nur für die nicht essbare Schale der Eier gedacht und gelangten, wenn überhaupt, höchstens in sehr geringen Mengen ins Innere.

Die Azo-Farben sind jedoch umstritten. Von 2010 an müssen sie gekennzeichnet sein. Azo-Farben stellen die größte Gruppe der Farbstoffe.

Einige sind zum Färben von Lebensmitteln, Kosmetika und Textilien zugelassen. Viele Azo-Farbstoffe stehen unter Verdacht, Allergien und Pseudoallergien auszulösen sowie am "Zappelphilipp-Syndrom" beteiligt zu sein.

Foodwatch kritisierte unzureichende Informationen für Verbraucher auf farbigen Eiern. "Bei gefärbten Eiern muss die Haltungsform nicht gekennzeichnet werden, weil sie als verarbeitet gelten", sagte Wolfschmidt. "Damit sind Herkunft und Alter unklar. Verbraucher erfahren also nicht, um was für ein Ei es sich handelt." Käfig-Eier seien grundsätzlich aber nicht unhygienischer.

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