Die Körper der Promis:Waschbrett durch Wahlkampf

Eigentlich gewinnt man Wahlen mit Inhalten, schon klar. Doch ein bisschen Optik schadet nie - das hat ein fescher Freiherr eindrucksvoll bewiesen. Auch Klaus Wowereit setzt bei seiner erneuten Kandidatur zum Berliner Bürgermeisteramt auf ein attraktives Äußeres. Sein Beauty-Rezept: Mucki-Bude statt Mahlzeiten.

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Berlin Mayor Wowereit poses in front of his election poster after it was unveiled to journalists in Berlin

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Klaus Wowereit oder "Waschbrett für die Wähler"

Allen Vorurteilen zum Trotz gibt es auch in der Politik Männer, die zum Posterboy taugen: Der schneidige Christian Lindner zum Beispiel, der den Posten des FDP-Generalsekretärs im Vergleich zu seinem Vorgänger im Amt, Guido Westerwelle, zumindest optisch aufgewertet hat. Oder der noch schneidigere Ex-Minister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU), der nicht nur im Anzug am New Yorker Times Square, sondern auch mit schusssicherer Weste und Fliegerbrille am Hindukusch eine gute Figur machte.

Aber Klaus Wowereit? Berlins Regierender Bürgermeister hat in der Vergangenheit eher als sympathischer Pfundskerl, denn als gestählter Polit-Adonis gepunktet. Bisher. Denn dem stressigen Wahlkampf sei Dank purzeln bei dem 57-Jährigen derzeit die Kilos. Fünf seien bereits runter, verkündete er jetzt stolz in der Zeitschrift Bunte. "Andere nehmen im Wahlkampf zu, ich eher ab", erklärte Wowereit sein Diät-Geheimnis.

Als Spitzenkandidat seiner Partei bei der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus am 18. September kämpft der SPD-Politiker um eine dritte Amtszeit, die er - wenn alles nach Plan geht - rank und schlank antreten möchte. Zwei weitere Kilo sollen noch runter. Damit zumindest die Mission Waschbrettbauch am Wahltag Erfolg hat, schindet sich der 57-Jährige in der Mucki-Bude: Wenn es sein Terminplan zulasse, treffe er sich zweimal pro Woche mit einem Trainer im Fitnessstudio, erzählte er der Bunten.

Sollte es mit dem Sieg an der Urne nichts werden, kann sich "Wowi" ja dann als Model bei den einschlägigen Herrenausstattern bewerben: Die Pose sitzt jedenfalls schon (siehe Bild).

Mariah Carey

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Mariah Carey oder "Das Kreuz mit den Kilos"

Sie macht mittlerweile mindestens so sehr mit ihren Gewichtsschwankungen wie mit ihrem Gesangstalent Schlagzeilen: Nachdem Mariah Carey im Frühjahr Zwillinge zur Welt gebracht hat, dürfte sich die US-Sängerin aktuell mal wieder im Kampf gegen die Kilos befinden. "Es ist nicht einfach in der Öffentlichkeit zu stehen und jeder um einen herum ist Model-dünn", beschwerte sich die 40-Jährige einmal in einem Interview mit der US-Zeitschrift Now.

Keira Knightley, Getty Images

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Keira Knightley oder "Ich habe keine Essstörung!"

Ob Mariah Carey mit "Model-dünn" wohl Keira Knightley gemeint hat? Seit der Schauspielerin 2002 mit "Kick it like Beckham" (Bend It Like Beckham) der Durchbruch gelang, ist ihre zierliche Figur Gesprächsthema. Genervt von all den Spekulationen um Bulimie und Magersucht behauptet die 25-Jährige immer wieder, dass an den Gerüchten nichts dran sei. Dem Magazin InTouch sagte sie: "Ich esse ganz normal. Meine Statur ist nun mal eher schlank. Aber ich hasse es, dass mir ständig unterstellt wird, ich sei krank."

Jennifer Hudson arrives on the red carpet for the Kennedy Center Honors at the Kennedy Center in Washington

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Jennifer Hudson oder "Alles ganz gesund"

2004 präsentierte sich Jennifer Hudson als moppeliges Sangeswunder der Casting-Jury von American Idol. Im Wettbewerb wurde sie zwar nur Siebte. Ihre Karriere nahm danach jedoch Fahrt auf. Für ihre Darstellung in dem Musicalfilm Dreamgirls bekam sie 2007 sogar den Oscar als beste Nebendarstellerin. Klar, dass so eine Stimme nur aus einem kräftigen Körper kommen kann, mögen viele gedacht haben - und verschonten Hudson weitestgehend mit dem in der Branche üblichen Gewichts-Spott. Seit Anfang 2010 wirbt Hudson für die Abnehmfirma Weight Watchers und hat seitdem über 30 Kilo verloren. "Ich habe mich dazu entschieden, weil ich einen gesunden Wechsel wollte", schreibt die 29-Jährige auf der Firmenhomepage. Spott braucht sie nun nicht mehr zu fürchten - stattdessen wird Kritik laut, sie übertreibe es mit dem Abnehmen.

Beth Ditto, Getty Images

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Beth Ditto oder "Dick ist schick"

Sie ist Leadsängerin der angesagten Band Gossip, die neue Muse von Karl Lagerfeld und Kate Moss' neue beste Freundin. Aber vor allem ist Beth Ditto: fett. Sie selbst mag das Wort, denn sie schämt sich kein bisschen für ihren geschätzten 100-Kilo-Körper. Die bekennende Lesbe steht in den knappsten Outfits auf der Bühne und posierte schon für Magazincover - splitterfasernackt. Dahinter steckt natürlich ein größerer Sinn: "Ich habe das Gefühl, das was ich tue, hat eine positive Wirkung auf Mädchen, die sich zu dick finden oder sich für hässlich halten, weil ihnen ihr ganzes Leben gesagt worden ist, sie seien dick oder hässlich. Diesen Mädchen gebe ich Selbstvertrauen." Diese Einstellung hat ihr viele Fans gebracht, einer der berühmtesten ist ...

Karl Lagerfeld, AP

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Karl Lagerfeld oder "Mein Körper ist Kunst"

Um in die schmalgeschnittenen Anzüge des Designers Hedi Slimane zu passen, nahm der Modezar Karl Lagerfeld innerhalb von 13 Monaten 42 Kilo ab. Aus einem Interview mit der Gala stammt folgende Lebensphilosophie: "Ich sage immer, man muss einen herben Lebenswandel haben: keinen Alkohol, keine Drogen, nicht rauchen und wenig essen." Ein Verbot für Magermodels lehnt Karl Lagerfeld ab und schickt für seine eigenen Kollektionen am liebsten sehr dünne Models auf den Laufsteg. Die folgende Dame hätte bei ihm wohl keine Chance ...

Kelly Osbourne, Tochter von Ozzy Osbourne, Getty Images

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Kelly Osbourne oder "Die verdorbene Kindheit"

Wenn man als Kind von Fledermauskopf-Abbeißer Ozzy Osbourne aufwächst, hat man es sicher nicht leicht. Eindrucksvoll zur Schau gestellt wurden die kleinen und großen Sorgen der pummeligen Tochter Kelly in der MTV-Serie "The Osbournes". Mittlerweile ist Kelly einige Jahre älter und von daheim ausgezogen. Alkohol- und Drogenprobleme, Gefängnis- und Entziehungsaufenthalte liegen hinter ihr, eine Karriere als Schauspielerin startete sie bereits. Und auf dem Weg der Besserung hat sie auch gleich ein paar Kilo abgenommen. Das wirkt sich wohl vor allem auf ihr Liebesleben aus, wie die Schauspielerin der britischen Sun verriet: "Ich habe eine Menge Verehrer. Allerdings schauen mich die Gutaussehenden auch nur an, weil ich so viel Gewicht verloren habe, früher hätten sie mich nicht mal mit der Kneifzange angefasst."

Calista Flockhart, AP

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Calista Flockhart oder "Der Stress ist Schuld"

Besonders viel hatte Calista Flockhart noch nie auf den Rippen. In ihrer Paraderolle der verrückten Anwältin Ally McBeal trug sie mit Vorliebe ultrakurze Miniröcke und enge Oberteile, die ihren hageren Körper erst richtig zur Geltung brachten. Trotzdem wehrte sich die 44-jährige Schauspielerin, die seit kurzem mit Harrison Ford verlobt ist, gegen Gerüchte um eine Magersucht. Dem Magazin Entertainment News sagte sie: "Als wir 'Ally McBeal' drehten, hatte ich so viel Stress, dass ich nicht so viel gegessen habe, wie ich eigentlich sollte."

Russell Crowe, Reuters

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Russell Crowe oder "Ich tue alles für eine Filmrolle"

Der Mann muss seinen Beruf wirklich lieben: Seinen Speiseplan stellt der australische Schauspieler Russell Crowe nach den Vorstellungen seiner Regisseure zusammen. Den Oscar bekam der 45-Jährige für seine Rolle als durchgestählter Maximus im Historiendrama "Gladiator". Für den "Mann der niemals lebte" futterte er sich mit Hilfe von Cheeseburgern mal eben 23 Kilo an (wie man auf dem Foto sieht). Einer amerikanischen Zeitung sagte er: "Als ich meinen Bauch zwischen meinen Beinen sah, wusste ich nicht, was ich denken sollte. Ich bin nicht sicher, ob ich das noch einmal machen werde." Für seine Rolle als Robin Hood hat er auf Fitnessübungen und Eiweißdrinks umgestellt um abzuspecken. Das ist Einsatz!

Kirstie Alley, Reuters

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Kirstie Alley oder "Ich vermarkte mein Gewicht"

Kaum eine andere Frau wird so sehr über ihre Kilos definiert wie Kirstie Alley. Schuld daran ist nicht zuletzt die 59-jährige Schauspielerin selbst, hat sie doch immer wieder mit ihrem Gewicht kokettiert. Nachdem sie ihre Karriere recht schlank begann und 1989 neben John Travolta in "Guck' mal wer da spricht" Erfolge feierte, kam schon bald die Gewichtszunahme, dicht gefolgt von einer Diät - und dem Jo-Jo-Effekt. Den Magerwahn Hollywoods thematisierte sie 2005 in der bitterbösen Fernsehserie mit dem bezeichnenden Titel "Fat Actress". Darin spielt Alley sich selbst: eine Schauspielerin, die auf Grund ihrer Körperfülle in der Traumfabrik keine Rollenangebote mehr bekommt. Das Gewicht der 1,60 Meter großen Alley schwankt regelmäßig zwischen 65 und 100 Kilo. 2009 lächelte sie vom Cover der Zeitschrift People, die Schlagzeile lautete: "Ja, ich habe 37 Kilo zugenommen."

Janet Jackson, AP

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Janet Jackson oder "Ich mag's extrem"

Auf manchen Fotos ist sie kaum wiederzuerkennen. Die Sängerin Janet Jackson wechselt zuverlässig zwischen XXL-Gammellook und durchtrainiertem Waschbrettbauch. 2001 war Waschbrett-Zeit, vier Jahre später waren alle Muskeln gut hinter Fettrollen verstaut, dann nahm sie innerhalb von drei Monaten fast 40 Kilo ab. Heute sieht sie gesund aus. Der Bild-Zeitung sagte sie 2008 im Interview: "Ich fühle mich heute in meinem Körper wesentlich wohler, keine Frage. Aber ich habe mich auch nicht gemocht, als ich ganz dünn war. Man kann sich schnell an Diäten gewöhnen, sogar abhängig werden."

Kevin Federline, AP

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Kevin Federline oder "Ich kann's mir leisten"

Kevin Federline war einmal ein recht hübsch anzuschauender Tänzer, der mit der berühmten Popprinzessin Britney Spears auf der Bühne stehen durfte. Dann verliebte sich die Prinzessin in Federline, die beiden heirateten und auf die Geburt der zwei Kinder folgte recht bald die Scheidung. Nun war Federline kein Niemand mehr und hatte es auch nicht mehr nötig, im Hintergrund auf einer Bühne zu tanzen, schließlich war er finanziell abgesichert. Mit seinem Bankkonto wuchs auch sein Bauchumfang und mittlerweile kann man sich gar nicht mehr recht vorstellen, dass Federline einmal flink über die Bühne hopste. Die Presse bezeichnet ihn nicht umsonst recht unschmeichelhaft als "Fetter-line". Doch den Verunglimpften stört das recht wenig. Sein Sprecher ließ verlauten: Ja, der 31-Jährige habe zugelegt, "aber der Vollzeit-Papa ist sehr glücklich mit seinem Aussehen".

Courtney Love, Getty Images

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Courtney Love oder "Die bösen Drogen"

Die Witwe von Nirvana-Star Kurt Cobain ist immer für einen Skandal gut: Mal fällt die 46-jährige Sängerin während eines Live-Interviews sturzbetrunken vom Stuhl, dann gewährt sie dem amerikanischen Fernsehen ganz freizügig Einblicke unter Oberteil und Rock. Ihre Drogensucht hat sie momentan wohl wieder im Griff - im Gegensatz zu ihren Gewichtsschwankungen. Mal gibt es Gerüchte über Magersucht, und sie gesteht ihrem Publikum: "Ich muss meine Essstörung in den Griff kriegen." Dann wieder findet sie sich selbst zu "fett", lässt sich eben dieses absaugen und würde sich am liebsten ein Magenband einsetzen lassen. Neuerdings scheint sie jedoch mal wieder unter Mangelernährung zu leiden. Bei einer Größe von 1,77 Metern soll sie nur noch um die 50 Kilo wiegen. Angeblich habe das alles mit Drogen aber nichts zu tun: "Es ist der Stress - ihr habt ja keine Ahnung, wie es in den letzten Monaten war."

© sueddeutsche.de/aro/vs/bgr
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