Cyber-Attacken auf US-Stars:FBI schnappt Promi-Hacker

Fotos, Drehbücher und private Gespräche: Über Monate hinweg spähte ein Hacker geheime Daten der Hollywood-Prominenz aus. Nun wurde er verhaftet - was besonders Scarlett Johansson freuen dürfte. Der Blondine hatte der Cyberkriminelle besonders übel mitgespielt.

Cyberattacken gegen Superstars: Mit Christina Aguilera und Scarlett Johansson hatte sich der Datendieb prominente Opfer ausgesucht. Nun konnte das FBI einen Ermittlungserfolg bei der Operation "Hackerazzi" vermelden: Den Beamten ging ein 35-jähriger Mann aus Florida ins Netz, dem unter anderem angelastet wird, pikante Privatfotos der Schauspielerin Johansson geklaut und online gestellt zu haben.

Ein Opfer des nun festgenommenen Promi-Hackers ist die US-Schauspielerin Scarlett Johansson: Der Blondine spielte der Datendieb besonders übel mit. (Foto: Getty Images)

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Beschuldigten vor, ab November 2010 über Monate hinweg die E-Mail-Konten und Handys Dutzender Hollywoodstars angezapft zu haben. Dabei hatte er auf persönliche Informationen, Fotos, Drehbücher und Gespräche zwischen Prominenten Zugriff, ohne dass die Opfer dies bemerkten, sagte der zuständige Staatsanwalt Andre Birotte Jr. in Los Angeles.

Dem Hacker droht eine hohe Haftstrafe

Die US-Zeitung Los Angeles Times veröffentlichte die Anklageschrift im Internet: Dem Dokument zufolge zählen neben Aguilera und Johansson auch die Black-Swan-Darstellerin Mila Kunis und die Sängerin und Serienschauspielerin Renee Olstead zu den Opfern. Die Huffington Post berichtet, insgesamt seien Daten von 50 Personen ausgespäht worden - die weiteren Cyberopfer seien in der Klageschrift aber nur mit ihren Initialen aufgeführt.

Staatsanwalt Birotte bedauerte auf der Pressekonferenz, dass es dem mutmaßlichen Hacker gelungen sei, Nacktfotos von Stars zu bekommen - von denen einige später ins Internet gelangten. So waren im September Bilder von Johansson im Netz aufgetaucht, auf denen sich die Aktrice vollkommen hüllenlos präsentiert. Die Schauspielerin hatte die Bilder angeblich selbst zu Hause vor einem Spiegel mit einer Handykamera aufgenommen.

Dem Festgenommenen werden Computer-Hacking, Identitätsbetrug und illegale Telefonüberwachung vorgeworfen. Im Falle eines Schuldspruchs in allen Punkten drohen ihm 121 Jahre Gefängnis.

© sueddeutsche.de/dpa/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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