Bruni-Sarkozy: Arger um Album:Carla, das Kokain und ihre 30 Lover

Kolumbiens Außenminister ist sauer auf die französische Präsidentengattin: Sie besingt nun kolumbianisches Kokain. Aber das wird nicht die einzige Aufregung bleiben.

Violetta Simon

Carla Bruni-Sarkozy wird am 21. Juli ihr drittes Album veröffentlichen. Doch schon jetzt sorgen die darin enthaltenen Songs für Aufregung: Der kolumbianische Außenminister Fernando Araújo nimmt es der französischen Präsidentengattin und Musikerin übel, weil sie in einem ihrer Lieder das Kokain des Andenlandes erwähnt. "Du bist mein Stoff / tödlicher als afghanisches Heroin / gefährlicher als kolumbianischer Schnee" heißt es in dem Chanson "Tu es ma came", und Araújo findet das kein bisschen amüsant.

Carla Bruni-Sarkozy

Immer Aufregung um die Präsidentengattin: Auch mit diesem Aktfoto hatte Carla Bruni-Sarkozy bererits einen mittleren Eklat verursacht.

(Foto: Foto: Reuters)

Die Ehefrau des Präsidenten habe die Grenze überschritten, sagte der Außenminister auf einer eigens einberufenen Pressekonferenz. Einen Tag zuvor hatte Le Figaro Auszüge aus den Liedern veröffentlicht. "Derartige Worte aus dem Mund der französischen Präsidentinnengattin zu hören, das ist sehr schmerzhaft für Kolumbien", sagte der Außenminister Journalisten gegenüber. Die Droge Kokain stehe in Kolumbien für Tod und Gewalt, 80 Prozent des weltweit gehandelten Kokains werden in dem Land produziert. Man bedaure jede Art von Drogenkonsum, der in Kolumbien zu Toten und Gewalt führe. Die Chansons würden Politik und Showbusiness vermischen. Statt das Thema zu verniedlichen, solle die ganze Welt lieber beim Kampf gegen das Rauschgift mitwirken, meinte Araujo.

Auch in anderer Hinsicht dürfte der Inhalt des Albums für Aufregung sorgen: In "Une enfant" etwa singt Bruni mit ihrer naiv-rauchigen Stimme: "Ich bin ein Kind / trotz meiner 40 Jahre / trotz meiner 30 Liebhaber." Das bringt erneut Öl ins Feuer - die Hommage an ihre 30 Lover bestätigt genau jenes Image, das dem singenden Ex-Model nach wie vor anhaftet.

Der Name Carla Bruni steht nicht für Unschuld. Das ehemalige singende Model, das 2002 mit dem Album "Quelqu'un m'a Dit" einen Welterfolg erzielte, galt bis zu ihrer Heirat mit Nicolas Sarkozy als Gattinnen-Schreck. In der Regel nahm sie es nicht so genau mit der Frage, ob der von ihr begehrte Mann noch zu haben war. Mick Jagger, Eric Clapton, Kevin Costner und Donald Trump - die Liste ihrer Geliebten ist lang, die der wütenden Frauen mindestens ebenso.

Als schließlich bekannt wird, dass Bruni eine Liaison mit Frankreichs Präsidenten hat, ist die Aufregung groß. Fotos aus Disneyland und einem gemeinsamen Urlaub in Ägypten halten die Stimmung am Köcheln, doch erst ein Nacktfoto in der Februar-Ausgabe des spanischen Männermagazines DT bringt die Gemüter wieder richtig in Wallung: Während der Präsident in den oberen Räumen des Élysée-Palastes seiner Arbeit nachging, ließ sich die zukünftige First Lady in ihrem Tonstudio im Untergeschoß auf einer Couch ablichten - mit nichts bekleidet als Lederstiefeln und einem Diamantring. Dass die Aufnahmen angeblich im Dezember entstanden, noch bevor die Beziehung offiziell wurde, machte die Aufregung nicht kleiner.

Doch auch nach der Eheschließung mit Sarkozy endeten die Skandälchen nicht: Wieder waren es nackte Tatsachen, die für einen Eklat sorgten: Ein Aktfoto, das der Züricher Starfotograf Michel Comte von Frankreichs neuer First Lady 15 Jahre zuvor gemacht hatte, wurde bei Christie's versteigert. Er habe keine Ahnung, wie das Foto an die Auktion gelangt sei, sagte der bekannte Modefotograf damals.

Nun also das neue Album der Präsidentengattin. Der Titel ist noch nicht bekannt, Details aus dem Liebesleben mit dem französischen Präsidenten immerhin soll es keine geben. 95 Prozent der Lieder seien vor ihrer Bekanntschaft mit Staatschef Sarkozy geschrieben worden, beeilte sich Brunis Agent Bertrand de Labbey zu versichern.

Dennoch wird spekuliert, ob es sich bei "Tu es ma came" (Du bist mein Stoff) um eine Liebeserklärung an Nicolas Sarkozy handelt. Könnte gut sein, dass die Welt am 21. Juli den Atem anhalten wird - und sei es nur, um den zahlreichen Anspielungen in Carlas Chansons zu lauschen.

Ein bisschen Skandal ist ja immer was Schönes.

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