New York ist für seine Gelassenheit berühmt. So genannte Society-Events lösen hier meist nur müdes Schulterzucken aus. Und die vielen Stars, die hier leben oder zu Gast sind, schätzen diese Unaufgeregtheit, weil sie weitgehend unbehelligt im Fußgängerstrom Manhattans zum Shoppen gehen können.
Es sagt daher einiges über den Stellenwert einer Vernissage aus, wenn man sie zwischen Hudson und East River als "Party des Jahres" bezeichnet. Als das Metropolitan Museum of Art am Montag seine Ausstellung "Superheroes: Fashion and Fantasy" eröffnete, lief ein Publikum über den roten Teppich, das wirkte, als käme es direkt von der Oscar-Verleihung.
Für die Schau hatten sich - pünktlich zum Beginn des "Superhelden-Sommers" in den US-Kinos - Designer von Heroen wie Batman, Catwoman oder Superman inspirieren lassen, um deren Einfluss auf die Mode zu zeigen.
Anna Wintour, Chefin der amerikanischen Vogue, hatte die Ausstellung gemeinsam mit Giorgio Armani angeregt. Auf dem roten Teppich erschien sie mit ihrer Tochter Bee Shaffer. Mama Wintour kam im strengen Silberkleid mit wulstigen Schulterpassen, das von Star-Wars oder Robocop inspiriert schien, die jedoch ausgestochen wurde von der lila Chiffon-Woge ihrer Tochter, die es offenbar mehr mit Cinderella hält.
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