Ein sonniger Vormittag auf dem Nakawa-Markt, Kampala, Uganda: Wer zehn Euro in der Tasche trägt, kann damit eine kleine Familie eine Woche lang durchbringen. Ein einfacher Arbeiter verdient meist nicht mehr als 30 bis 40 Euro pro Monat. ,,Das Wichtigste ist für uns Matoke'', sagt Marktfrau Kasifa Nampiima, die hier schon seit 1973 ihr Gemüse verkauft. Matoke ist ein schmackhafter Brei, den man aus grünen Kochbananen zubereitet, der große Ast Bananen kostet in Kampala zwei Euro (im Foto hinten).
Für ein gut genährtes Huhn, wie es Händler Luzige Livingstone anbietet, muss man schon drei Euro ausgeben. Bleiben fünf Euro, für die der Kunde noch Folgendes bekommt: Drei Ananas, ein Kilo Bohnen, ein Kilo Erdnüsse, einen Bund Karotten, drei Büschel Spinat, eine Handvoll Maracuja, ein Häufchen Chili-Schoten, fünf Maniok-Wurzeln, fünf Süßkartoffeln, zwei Bündel kleine gelbe Bananen, vier Mangos, fünf Stücke Zuckerrohr, ein Bündel Zwiebeln, sechs Auberginen.
Das Huhn ist ein Festessen, das sich arme Familien selten leisten können. Auch Ananas sind begehrt und teuer, eine große Frucht kostet 60 Cent. Neben Matoke, das so richtig satt macht, kommen fast täglich Bohnen auf den Tisch, Maisbrei, Süßkartoffeln oder Maniok.
Aus den Erdnüssen bereiten die Ugander eine würzige Soße, die das eintönige Mahl verfeinert. Uganda ist fruchtbar, aber in unruhigen Zeiten wie diesen, wo das Chaos im Nachbarland Kenia die Benzinpreise in die Höhe treibt, steigen auch die Preise auf Ugandas Märkten, besonders in der Hauptstadt. Der Ast Matoke ist schon 20 Cent teurer als sonst, und das ist gerade für die Ärmsten sehr bitter.
Text und Foto: Arne Peras
Und was bekommen Sie für zehn Euro?