Bidlergalerie:Der globale Markt

Für umgerechnet zehn Euro bekommt man in Afrika Essen für eine Woche - in München dagegen fast nichts.

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Für umgerechnet zehn Euro bekommt man in Afrika Essen für eine Woche - in München dagegen fast nichts.

Ende 2001 brach Argentiniens Währung zusammen, seitdem kriegt man allerhand für den Gegenwert von 10 Euro, derzeit 46 Pesos. Für viele Einwohner von Buenos Aires ist das allerdings eine Menge, und die Preise steigen stetig.

Besonders die für Gemüse, die Tarife für Tomaten waren im vergangenen Jahr sogar Anlass für wütenden Boykott. Beim Gemüseladen Fuera de Serie im Stadtteil Palermo Viejo kostet das halbe Kilo umgerechnet 78 Cents, vor den Protesten war es zwischenzeitlich dreimal so viel gewesen. Für eine halbe Melone müssen stattliche 2,30 Euro investiert werden, ein Hundertstel mancher Monatsgehälter.

Das Kilo Süßkartoffeln (Batatas) ist für gut 50 Cents zu bekommen, der Eichblattsalat für ungefähr dasselbe. Die kleine Flasche Olivenöl schlägt mit knapp einem Euro zu Buche. Nach wie vor billig ist dank staatlicher Unterstützung das argentinische Grundnahrungsmittel Rindfleisch: Das Reststück von 180 Gramm verkauft der Chinese am Eck für 40 Cents. Zwei Naturjoghurt werden mit 65 Cents verrechnet, zwei mit Mozzarella und Tomate gefüllte Teigtaschen (Empanadas) mit 78 Cents, das Baguette mit 40 Cents.

Ein Liter Quilmes-Bier ist am Kiosk für 50 Cents zu haben, der Liter Milch für 55 Cents und 1,5 Liter Mineralwasser für 65 Cents. Die unverzichtbare, teeartige Hierba Mate ist für 70 Cents die Packung im Angebot. Für guten Rotwein reicht es diesmal nicht.

Text und Foto: Peter Burghardt

Und was bekommen Sie für zehn Euro?

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Ein sonniger Vormittag auf dem Nakawa-Markt, Kampala, Uganda: Wer zehn Euro in der Tasche trägt, kann damit eine kleine Familie eine Woche lang durchbringen. Ein einfacher Arbeiter verdient meist nicht mehr als 30 bis 40 Euro pro Monat. ,,Das Wichtigste ist für uns Matoke'', sagt Marktfrau Kasifa Nampiima, die hier schon seit 1973 ihr Gemüse verkauft. Matoke ist ein schmackhafter Brei, den man aus grünen Kochbananen zubereitet, der große Ast Bananen kostet in Kampala zwei Euro (im Foto hinten).

Für ein gut genährtes Huhn, wie es Händler Luzige Livingstone anbietet, muss man schon drei Euro ausgeben. Bleiben fünf Euro, für die der Kunde noch Folgendes bekommt: Drei Ananas, ein Kilo Bohnen, ein Kilo Erdnüsse, einen Bund Karotten, drei Büschel Spinat, eine Handvoll Maracuja, ein Häufchen Chili-Schoten, fünf Maniok-Wurzeln, fünf Süßkartoffeln, zwei Bündel kleine gelbe Bananen, vier Mangos, fünf Stücke Zuckerrohr, ein Bündel Zwiebeln, sechs Auberginen.

Das Huhn ist ein Festessen, das sich arme Familien selten leisten können. Auch Ananas sind begehrt und teuer, eine große Frucht kostet 60 Cent. Neben Matoke, das so richtig satt macht, kommen fast täglich Bohnen auf den Tisch, Maisbrei, Süßkartoffeln oder Maniok.

Aus den Erdnüssen bereiten die Ugander eine würzige Soße, die das eintönige Mahl verfeinert. Uganda ist fruchtbar, aber in unruhigen Zeiten wie diesen, wo das Chaos im Nachbarland Kenia die Benzinpreise in die Höhe treibt, steigen auch die Preise auf Ugandas Märkten, besonders in der Hauptstadt. Der Ast Matoke ist schon 20 Cent teurer als sonst, und das ist gerade für die Ärmsten sehr bitter.

Text und Foto: Arne Peras

Und was bekommen Sie für zehn Euro?

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Gar nicht so leicht, auf dem Viktualienmarkt mit zehn Euro für ein Abendessen auszukommen. Nur weil man zu Anfang ungestüm ein kleines Stück Almkäse in den Korb gelegt hat, ist schon mehr als ein Viertel des Etats weg: 2,96 Euro für 152 Gramm. Die Wurst - eine Spezialität für 8,50 Euro - wandert also sofort zurück in die Auslage und muss zwei dünnen Landjägern für 1,50 Euro weichen.

Da waren die Augen größer als der Geldbeutel. Nach dem Kauf eines halben Schwarzbrots und zweier Eier bleiben vier Euro für Obst und Gemüse. Kniffelig, wenn ein Blumenkohl schon 3,80 Euro kostet. Zum Glück führt Verkäuferin Elisabeth Sigrüner fachkundig durch die Angebote für Tomaten, Brokkoli und Äpfel. Die Zitrone gibt's gratis dazu.

Text: Charlotte Frank, Foto: Buschmann

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10 Euro sind 107 chinesische Yuan. Auf dem Markt von Yizhuang im Südosten Pekings kann man sich dafür ein Festessen für eine chinesische Großfamilie kaufen. Ein zwei Kilo schweres Suppenhuhn (in der roten Plastiktüte) für 22 Yuan. Einen 700 Gramm schweren Flussbarsch (schwarze Tüte) für 18 Yuan.

Huhn und Fisch werden erst getötet, wenn der Kunde den Preis akzeptiert hat. Frischer geht es nicht. Viele Pekinger kaufen Fleisch und Fisch inzwischen aber lieber im Supermarkt, weil es auf den freien Lebensmittelmärkten kaum Kontrollen gibt und die Leute sich Sorgen um die Qualität der Lebensmittel machen - es gab zu viele Lebensmittelskandale.

Drei Kilo kleine Strauchtomaten kosten hier 27 Yuan, das ist eher teuer. Ansonsten ist Gemüse relativ günstig: Fünf Pfund normale Tomaten kosten 10 Yuan. Dreieinhalb Pfund Kartoffeln sind für 3,5 Yuan zu haben. Zwei Kilo Gurken kosten acht Yuan. Drei Pfund ,,You cai'', ein chinesisches Blattgemüse, kosten 7,5 Yuan, und zweieinhalb Pfund Auberginen 6 Yuan. Macht zusammen 107 Yuan.

Die Preise sind wegen der Inflation im vergangenen Jahr stark gestiegen. Viele Chinesen können sich inzwischen kein Schweinefleisch mehr leisten, das in China sonst mehrmals wöchentlich konsumiert wird. Es kostet inzwischen 30 Yuan pro Kilo. Im Januar vergangenen Jahres waren es noch 18 Yuan. Da müssen viele verzichten.

Text und Foto: Henrik Bork

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In Singapur fließt alles zusammen: ganz Asien, alle Küchen, alle Spezialitäten. Die Zutaten, frische und verpackte, gibt es zum Beispiel im Tekka Center, einem überdachten Markt in Little India. Die vier gesalzenen Fische kosten nur einen Dollar (50 Eurocents). Die Packung Reisnudeln nährt vier Personen.

Die Chili-Paste, 500 Gramm für einen Euro, wird aus Malaysia importiert und reicht für zehn Essen. Und wer wollte ohne Ingwer kochen, ohne Kafir-Blätter, ohne Limetten und Zitronengras? Grüne Bohnen, grünen Chili, hellgrüne Gurken und rote Cherry-Tomaten - vier Euro insgesamt.

Dazu eine Flasche Soja-Sauce, kostet 1,50 Euro. Ein Kilogramm Reis gibt es für 75 Cents. Zum Nachtisch eine Pomelo, eine Kreuzung aus Pampelmuse und Grapefruit für 1,50 Euro.

Text und Foto: Oliver Meiler

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